Hallo Leute
Ich habe bereits seid mehreren Tagen mit den Gedanken gespielt, hier garnicht mehr aufzutauchen.
Zu sehr war oder bin ich enttäuscht von mir selbst.
Nach ziemlich erfolgreichen Tagen (siehe letzter Zwischenbericht), *klemmt die Säge" auf einmal doch dermassen, dass ich mich einerseits richtig schäme, dass hier überhaupt schreiben zu müssen.
Ich muss euch sagen, dass ich seid gut einer Woche zurück zu angewaermten Gemüse und Suppen gekehrt bin. Abgesehen von der Firmenfeier, wo es Kartoffelecken und Tortillias etc gab.
Das Problem an dieser ganzen Geschichte ist, das nichts mehr ist, wie es vorher einmal war. Psychisch gesehen befinde ich mich (wie Ralf Haffner in seinem Buch * Die Phhilosophie des Rohen* aehnlich beschreibt) zwischen zwei Extremen Welten.
Zu einem fahre ich Mega auf Exotische Früchte ab und kann von denen nicht genug bekommen. Andersrum, in stillen oder nervenden Momenten, kommen die Gedanken an Kochkost Erlebnissen hoch, die mich weich werden lasse .
Das schlimme daran ist, dass ich mich fast ausschließlich schlecht danach fuehle.
So oft sage ich mir selbst, fahr mal langsamer, mach doch erstmal die *gedünstete Gemüse Geschichte* für Anfänger mit etc..
Andersrum reagiere ich sehr sensibel. Ich bekomme wieder hier und da ein Pickel, meine Nase läuft bein Radfahren gefuehlt mehr und beim Sport habe ich stärkere Schwaechemomente als in den unkontrollierten entgiftungsphasen. (Auch wenn ich hier ueber einen geribgen zeitraum spreche, fuehlt es sich fuer mich zumindest so an)
Ich will jetzt auch nicht mehr viele Worte darüber verlieren.
Ende von Lied ist, dass mir Rohkost einfach am besten schmeckt, und dass meine Nahrungsaufnahme zu 80-90% noch aus Rohkodt besteht.
Gesund für meine Psyche und für meinen Körper ist es mit Sicherheit nicht. Aber keine der beiden Seiten ist fuer mich die wahre Ernährungsform.
Ich werde wohl erstmal so weiter machen.
Eine starke Motivation und Überzeugung, mich fuer eine der beiden Welten zu entscheiden, habe ich derzeit nicht. Zwischen den beiden Welten leben ist aber genauso scheisse.
Ich werde euch auf den laufenden halten.
Liebe Grüße
Daniel
vielen Dank, dass Du Dich hier so offenbarst. Du bist nicht der Erste, und wirst vermutlich auch nicht der Letzte sein, der Euphorisch gestartet ist, nur um in der nächsten Minute auf der Nase zu liegen. Macht nichts - solange Du wieder aufstehst ... und aus dem Geschehenen lernst. Es gibt ja auch Leute, die an dieser Stelle unverbesserlich sind, und die gleiche Erfahrung immer und immer wieder machen (siehe hier - die "unbestimmte Zeit" dauerte grad mal 4 Tage, dann hatte ihn die Kochkost wieder eingeholt).
Vielleicht ist mir der Wechsel insgesamt so leicht gefallen, weil bereits alle Brücken in die Kochkostwelt (Bindung zum weiblich-Nährenden, in meinem Fall die Bindung zur Mutter, zur Frau und zur Freundin) gebrochen waren. Der Weg war also frei - mal abgesehen von den handfesten Süchten.
Ein massives Problem ist, wenn man A will, aber B tut. Darin unterscheidest Du Dich z.B. von meiner Frau: Sie bekennt sich zu dem, was sie tut - ein Großteil roh, aber immer wieder auch Gekochtes (Kartoffeln, Reis, Nudeln), Gebackenes (Brot) und Gebratenes (Fisch). Sie steht da mental dahinter - und das macht einen großen Unterschied. Genau so stehe ich hinter meiner Ernährung. Ich wusste unmittelbar mit meiner Umstellung, dass es ganau das ist, was jetzt für mich dran ist - und da gab's keine Ausnahmen mehr - nicht eine ... 100% roh, und fertig ... egal, wie es mir damit ging.
Ich kann Dir nur ans Herz legen, Dich erstmal mit dem auszusöhnen, was jetzt ist - es voll und ganz anzunehmen ... und dann zu entscheiden, wie es weiter gehen soll - fasse einen Entschluss, und halte Dich dann auch daran ... aber erst, wenn Du das angenommen hast, was JETZT ist - handeln aus einem Mangeldenken heraus manifestiert den Mangel, denn dann bist Du nicht im "Strudel" (hoffe, Du liest hier im Forum mit, auch die psychologischen Beiträge von Norbi und mir). Erst, wenn Du den Widerstand gegen das, was ist, aufgegeben hast, hast Du die Kraft, das zu manifestieren, was Du erschaffen möchtest.
Und dann - aber wirklich erst dann: Räume alles Denaturierte, Gemischte, Verarbeitete, Gewürzte auf Nimmerwiedersehen vom Tisch (weniger vom realen als vom geistigen) - und decke ihn statt dessen reich mit allen erdenklichen LEBENSmitteln (einschließlich Tierischem, Gras, Insekten, Eiern, etc.) ... und dann wähle, was Dir geruchlich das Wasser im Mund zusammenlaufen läst ...
Übrigens: Wenn man aufhört, Dinge zu benennen, hat man das Problem Hafners auch gar nicht. Wenn ich nicht sage: Das da ist Quarkkuchen, und das da ist Sapote Amarillo (und das eine darf nicht so schmecken wie das andere) - sondern einfach, das schmeckt mir - wo ist dann das Problem?
Alles Liebe,
Ralph