Weil ich das Obst in einem dermaßen höchst reifen Zustand bevorzuge, daſs es ohne zu Marmelade zu werden sich oft nur äußerst behutsam anfassen läſst, ist sein Verzehr eher mit dem Trinken von dickflüssigem Sirup vergleichbar.

Für Obst, das bei Höchstreife fest bleibt, beispielsweise Äpfel, aber auch für Feigen, die so schnell sperren, daſs Du sie nicht für aufgetaut hälst, brauche ich erheblich länger zum Essen.

Von einem Treffen, das schon sehr lange her ist, habe ich zumindest den Eindruck bekommen, daſs Du dort sehr eilig eine ordentliche Portion Fleisch verzehrt hast, weswegen es mich einwenig wundert, daſs Du es bei mir als Fressen deutest, was mich jedoch nicht weiters stört.
   Außerdem dankeschön für den von mir außer Acht gelassenen Hinweis der Verzehrgheschwindigkeit. Das Fleisch hat nicht nur säuerlich komisch geschmeckt, sondern war auch unnatürlich zart und hat sich bemerkenswert leicht von den Knochenstücken lösen lassen, sodaſs es wie entsteinte überreife Safus oder kernlos überreife Avokados ungewönlich leicht verzehrbar war und dies darauf hindeutet, daſs es aufgetaute Ware gewesen sein könnte. Somit hab ich nun einen (bislang kaum beachteten) vierten Anhaltspunkt dafür, daſs das Fleisch thermisch oder fermentativ denaturiert gewesen sein muſs.

Was die anderen Fleischverzehr-Tage (von Beginn des Jun/9·Sa bis zum Ende des jetziges Tages, also dem Aug/22·Mi) betrifft, so habe ich mir die Mühe gemacht, aus deren Daten auszuwerten:
Daraus ist ersichtlich, daſs ich lediglich sehr weich-konsistente Lebensmittel (Hirn, Leber, Hinterlaufkeule, latent aufgetautes) zügig gegessen hab und für den Rest doppelt bis dreihundertfach so lange gebraucht hab.
   Durchschnittlich hab ich für 17,67g Fleisch ein Minute Verzehrzeit benötigt:
Und ich hatte auch schon erwähnt, daſs ich mit dem Erwerb eines Tieres gerne solange warte, bis ich daran Nachholbedarf hab, weil dies die Wahrscheinlichkeit erhöhnt, daſs ich es verbraucht haben werde bevor es verdirbt.
   Würde ich jeden (oder fast jeden) Tag Fleisch essen, so würde dies die anfängliche Verzehrgeschwindigkeit zwar (wie früher bei mir üblich gewesen) ziemlich senken, aber dann hätte ich teure Kleinstmengen zu kaufen um den Verderb gering zu halten. Zudem bin ich mir sicher, daſs die Urmenschen dann das meiste Jagdglück hatten, wenn deren Bedarf an dem zu erjagenden Lebensmittel erhöht war.

Wie eben ausführlich erklärt, hat das mit meinen Arbeitspausen nichts zu tun; die sind zum einen sehr flexibel und zum anderen zumeist außerhalb meiner Essenszeiten. Das, was ich am Arbeitsplatz zur Zeit gelegentlich dennoch esse sind am allerehesten geringfügige Mengen nebenbei eſsbarer Blatt- und Stengelgemüse.
   Hab ich abends weder Fett noch Proteïn nennenswert gegessen, so kann es (meist in kleinen Mengen) auch SüßObst sein.

Diese Erklärungen überzeugen mich nicht. Ich habe das Beispiel der frischen Feigen gewählt, weil sie, so wie Du schreibst, höchst reif sind. Sie sind meist so weich, daß sie schon bei vorsichtigem Anfassen beschädigt werden. Sicher könnte ich es schaffen, ein Pfund dieser Feigen in 3 Minuten hinunter zu schlingen, aber ich kann keinen Grund erkennen, das zu tun. Ich esse gerne in gemäßigtem Tempo und mit Genuß. Wenn ein Bedarf sehr groß ist, merke ich, wie sich der Körper regelrecht auf das Essen stürzt und der erste Teil einer Mahlzeit sehr zügig verläuft. Das läßt aber schnell nach.

Was auf irgendwelchen Treffen vor über 10 Jahren war, hat für mich keine Bedeutung mehr, auch wenn Du mir mein damaliges Verhalten vermutlich noch in weiteren 10 Jahren hinterhertragen wirst.

Die Analyse nicht nur einzelner, sondern sämtlicher oder zumindest mehrerer Tage hätte klar zu erkennen gegeben, daſs auch meine Verzehrgeschwindigkeiten zumeist erheblich langsamer sind.

Damit das künftig bequemer und augenfälliger ersichtlich sein wird, hab ich nun eine Funktion in meine Einträge-Vorlage eingebunden, die die Zeitangaben und die Verzehrmenge ausliest, daraus die Verzehrgeschwindigkeit errechnet und das Ergebnis automatisch ausgibt.