Heute Morgen, als die Familie beim Frühstück saß, turnte ich die 5 Tibeter, die gerade im Anti-Stress-Kurs rekapituliert wurden. Dazu gab es noch ein paar Kraftübungen, vor allem für die Arme.
Danach setzte ich mich in den Kaffee- und Brötchenduft und knackte Kassiastangen. Beide Stangen waren voller Maden. Na gut, besser so, als wenn gar keine Made mehr darin würde leben wollen. Die dritte Stange wiederum enthielt so viele saftige Blättchen, dass das Glas sofort randvoll war.
Anschließend verspürte ich – es war inzwischen Mittagszeit – durchaus ein gewisses Nahrungsbedürfnis. Drei Produkte hatten es mir besonders angetan: die Herzmuscheln, die Sardellen und die Guaven. Dicht dahinter folgten die Avokados vom Pakistaner, die Rehkeule und die Rinderleber. Hm, ich konnte mich einfach für nichts entscheiden. Bei jedem Durchriechen fand ich ein anderes Lebensmittel besser. Und irgendwie zog es mich tendentiell eher zum Tierischen hin, aber anderersets waren auch die Guaven immer wieder sehr intensiv im Geruch. In dieser Unklarheit zu essen ist wenig sinvoll, weil folgendes passieren kann:
Ich entscheide mich für die Guaven, weil halt Mittagszeit ist und dann merke ich evtl. schon nach 1 oder 2 Stück die Sperre. Danach ist es wiederum besser, wenigstens 3h mit Tier zu warten, was dann aber auch 3h Unzufriedenheit bedeuten kann.
Oder im umgekehrten Fall hätte ich mich für Tier entschieden, aber dann den ganzen Nachmittag nach den Guaven gegiert, was aber am selben Tag nicht mehr ratsam gewesen wäre.
Also tat ich das, was mir in solchen Fällen am besten hilft; auf die Toilette gehen, Wasser trinken, Nase ausschnauben und neu riechen. Selbes Ergebnis; wieder sehr wechselhafte Favoriten.
Also kommt die nächste Möglichkeit in Betracht: Kräuter riechen. Auch hier fand ich kein geeignetes Produkt.
Dann hilft es nur noch, abzuwarten und den Bedarf klarer werden zu lassen. Also widmete ich mich diversen leichten Gartenarbeiten.
Als die Familie am frühen Nachmittag ihr Mittagessen einnahm, versuchte ich es erneut. Immer noch war die Auswahl nicht zu konkretisieren, jedoch roch der Taschenkrebs recht anziehend und ich nahm ihn aus dem Kühlschrank und legte ihn in die Wärme. Ansonsten roch nichts so intensiv wie das Huhn im Ofen. Also setzte ich mich einfach dazu und genoss die Unterhaltung.
Als wir alle verabschiedet und aufgeräumt hatten, der Nahrungsbedarf nun unzweifelhaft deutlich wurde, roch ich erneut alles durch. Und nun gewann ganz eindeutig und mit Speichelfluss der Taschenkrebs. Platz 2 nahm die Rehkeule ein, was mich für die nächsten Tage hoffen lässt, diese für mich neue Produkt erschließen zu können. Platz drei belegten die Herzmuscheln.
Die Innereien des Krebses waren dann die heutige einzige Mahlzeit des Tages. Durch die Fülle an Innereien sowie den Geschlechtsorganen war es die reinste Nährstoffbombe. Gleich beim ersten Löffel glaubte ich im Paradies zu sein. Und genau so muss es sein!! Der Himmel auf Erden. Kurz vor dem Ende der Innereien begann leider die Nase intensiv zu tropfen – klare Sperre. Ich vermisste auch nichts mehr, einfach schön. 204 g habe ich gegessen.
Mir ist nun wieder klar, wie der Weg weiter gehen wird: Alle Möglichkeiten nutzen, um den Bedarf regelmäßig in einer breiten Palette zu testen. Das macht Spaß und verschafft Zufriedenheit.