Am Abend drei Sorten Obst zu essen, ist trotz der geschmacklichen Ekstasen nicht empfehlenswert. Irgendwo las ich auch mal, warum man überhaupt drei Sorten Obst kombiniere, wo man doch auch nur eine Sorte vom Protein esse. Ich denke, dass der Burger‘sche Mahlzeitenfahrplan an dieser Stelle noch ein paar Relikte unserer Kochkostprägung enthält (wobei er abends aber auch nur eine Sorte anrät).

Vormittags habe ich mir Byron Katies Hörbuch „Lieben, was ist“ runtergeladen und bei Yoga-Übungen begonnen anzuhören. Ralph hat mich mit diversen Hinweisen darauf neugierig gemacht. Und es ist wirklich toll. Danke, Ralph. Damit werde ich noch viel Spaß haben und neue Erkenntnisse gewinnen. Die Macht der Gedanken – seit einiger Zeit denke ich immer wieder über deren Kraft und Stärke nach und dass ich derzeit diesbezüglich etwas unrund laufe; ich bin nun (wieder) im Begriff, mich in den Mittelpunkt meines Daseins zu stellen.

Die ebenfalls von Ralph empfohlene Methode der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg ist mir kürzlich in einer Weiterbildung begegnet. Es ist eigentlich so simpel, sofern wir auf unsere Gefühle achten und die Bedürfnisse möglichst umgehend äußern. Kinder tun das völlig selbstverständlich. Von meiner kleinen Enkelin habe ich schon im Sommer gelernt, wie sie sich einfach hinsetzte, mit den Beinen baumelte und dem Hund Lieder vorsang, wenn ihr danach war. Unsereins glaubt ja immer, noch dieses und jenes erledigen zu müssen, ignoriert viel zu oft und viel zu lange ureigenste Bedürfnisse und reagiert entsprechend unaufmerksam sich selber und der Umgebung gegenüber.

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Wer Kinder hat, weiß, dass sie nie schöner spielen, als im freien Spiel (sofern sie das jemals lernen durften). Heutzutage werden Kinder zur Schule und ihrem umfangreichen Freizeitprogramm mit dem Auto gefahren, sollen fortlaufend pädagogisch wertvoll bespaßt werden, während sie einfachste soziale Fähigkeiten verlernen.

Mittags gab es dann 45g Avo (mit Schale) aus Peru (Orkos). Trotz ihrer Reife bei der Ankunft vor ca. 3 Wochen war sie noch sehr gut essbar und der Geschmack herrlich intensiv. Nichtsdestotrotz ist es ein ökologischer Wahnsinn mit diesen eingeflogenen Früchten. Da ich überwiegend nur selten ein und dasselbe Produkt 2x in geringen Zeitabständen esse, vermute ich mal, dass der Rest der bestellten 500g im Kompost landen wird… Und dafür so ein Aufwand des Transports. Das will ich so in der Form nicht mehr mittragen. Wir sind ja selber Schuld und nicht viel besser als andere, wenn wir die Verschmutzung dieser einen Erde mit vorantreiben.

Mich stören z.B. auch immer diese Kühlakkus, die von Versendern beigelegt werden. Es ist doch fatal, ein solches Produkt wegzuwerfen, um es aus neuen Rohstoffen unter neuer Umweltbelastung wieder herstellen zu müssen. An der Stelle würde ich mir gerade auch von Orkos noch eine andere Herangehensweise wünschen. Gute Erfahrungen habe ich gemacht, indem ich die Akkus in einem Karton mit der Aufschrift „zum Mitnehmen“ an die Straße gestellt habe; in Nullkommanichts waren sie weg.

Und ich habe auch nur wenig Verständnis, wenn Rohköstler, die gerade irgendwelche Produkte aus ihrer Palette ausmustern, kiloweise (Tropen)obst, Nüsse, Fleisch, Honig etc. in den Müll werfen, oftmals unmittelbar nach Erhalt und somit bedenkenlos zu verschenken wären. Gibt es niemanden in der Umgebung, der sich darüber freuen würde?

Ich war mal bei einem Seminar, wo auch sehr viel Obst übrig blieb. Der Seminarleiter wollte alles anschließend entsorgen, obwohl noch alles frisch und lecker aussah. Eine Kursteilnehmerin verwies auf das Obdachlosencafè in unmittelbarer Nähe. Wir trugen beide das Obst dorthin. Was ich dort erlebt habe, werde ich nie vergessen: Diese Menschen, so arm in dieser reichen Weltstadt Berlin, zum Teil schmutzig und unangenehm riechend, standen auf und applaudierten uns. Daher meine Anregung: Wenn ihr was übrig habt, guckt euch um, wen ihr damit beglücken könnt. Es gibt mehr Bedürftige, als wir uns vorstellen können. Bringt es zur Tafel, spendet es einem Heim, vielleicht der alleinerziehenden Nachbarin nebenan… oder legt es auf und nicht in die Mülltonne und macht euch nicht ins Hemd, weil die Qualität vielleicht bei 43°C leicht denaturiert ist… es gibt Menschen, die haben andere Sorgen.

Danach gab es noch knapp eine Fenchelknolle. Mein Experiment mit Handelsgemüse beglückt mich allerdings nicht wirklich; Gemüse werde ich wieder im Biohandel oder bei Orkos kaufen (im Garten tummeln sich diverse Liebhaber meiner Lieblingsgemüse, so dass ich meistens nur wenig ernte…).

Danach war ich sehr schön tiefenentspannt, aber auch sehr feinfühlig und in völligem Frieden mit mir und der Welt.

Nachmittags habe ich weiter ausgemistet – ich liebe das. Wir brauchen doch eigentlich so wenig zum Glücklichsein. Und oft genug sind bei mir die Augen größer als der Mund. Zukünftig werde ich wesentlich weniger bestellen. Und soweit es geht, auch regional testen. Und siehe da, selbst Durian gibt es regional.

Seit ihrem Einkauf dufteten die Herzmuscheln sanft, aber beständig vor sich hin. Eine kleine Menge gab es bereits; heute waren sie wieder dran. Fleisch ist gerade völlig aus dem Rennen, erscheint mir alles fad, weil ohne Salz. Also gab es 154g Herzmuscheln, wovon 97g Schalen waren. Dennoch bin ich rundum zufrieden, weil es genau der Volltreffer war.