Nach einer sehr entspannten 9-stündigen Nachtruhe bin ich voller Energie und Freude aufgewacht. Die Güte der Natur scheint unbegrenzt zu sein, denn nach meiner gestrigen Fresserei hätte ich eher das Gegenteil erwartet.
Nach getaner Arbeit habe ich einen langen Ausflug in die Natur unternommen. Mein Ziel war eine Region, die mir im letzten Jahr auf Nachfrage von der örtlichen Stadtverwaltung im Hinblick auf bestehende Wildfruchthecken benannt worden war. Einiges war ich schon abgefahren, aber heute wollte ich tiefer in die Region vordringen. Da es dort nur Kopfsteinpflaster oder Sand- und Graswege gibt, ist es per Rad etwas mühsam. Aber genau so soll es ja sein, wenn ich die Wildnis suche.
Gefunden habe ich sehr viele gut bestückte Hagebutten. Eigentlich hatte ich auch auf einen wilden Quittenbaum gehofft, bin aber leider nicht fündig geworden. Weitere Früchte waren nicht mehr verfügbar.
Für den nächsten Sommer werde ich mir diesen schönen Flecken Erde vormerken. Zu erkennen waren in jedem Fall unzählige wilde Brombeerhecken. Aber auch an Pflaumen vermute ich dort einige Sorten. Mein größer Wunsch besteht außerdem im Finden eines Kornelkirschenbaumes.
Auf dem Rückweg habe ich dann noch von einem bekannten Standort Schlehen und ein paar eingetrocknete Felsenbirnen mitgenommen.
Somit sieht mein aktuelle Fruchtauswohl derzeit so aus (das obige ist Weißdorn, heute war davon jedoch kaum noch etwas vorhanden):
Und falls mich mal die Nascherei packen sollte, stehen diese bei Raumtemperatur vor sich hintrocknenden Trauben aus dem Garten meiner Sschwiegermutter zur Verfügung:
Für mich stellte sich beim Pflücken der Wildfrüchte die Frage, ob wir damit nicht den Vögeln ihre Nahrung stehlen, weil wenn jetzt alle auf Idee kämen, wäre bald nichts mehr für sie da. Gleichzeitig sensibilisieren solche Gedanken aber auch für den bewussten Umgang mit diesen Früchten, d.h. nicht mehr zu nehmen, als man in naher Zukunft braucht.
Sicher wäre es noch sehr viel besser, direkt vom Strauch in den Mund zu essen, aber das lässt sich mit der Berufstätigkeit nicht immer oder nur sehr aufwändig verbinden. Als Vogel hat man den ganzen Tag zur freien Verfügung und somit grenzenlos Zeit, aber wenn frau für Nest und Federkleid arbeiten muss, sieht es mir der Zeitressource etwas anders aus.
Allerdings stelle ich mir auch die Frage, wie viel bezahlte Arbeit wirklich nötig ist, um davon leben zu können. Die Entscheidungen dafür oder dagegen treffen wir letztendlich jeden Tag neu. Mit dem Leben aus der Natur werden jedenfalls ungeahnte finanzielle Ressourcen frei. So preiswert wie derzeit habe ich in 15 Jahren Rohkost noch nicht gelebt.
Zudem ist die Weisheit der Natur grenzenlos und warum wohl hat sie uns gerade vor Winterbeginn in Stadt und Land zahllose Vitamin C- reiche Sträucher gut bestückt? Wenn ich im Garten einen Kiwai- oder Passionsfruchtstrauch hätte, würde ich auch nicht daran vorbei gehen, aber so nehme ich eben das, was ich direkt vor meiner Haustür habe.
Und so dankte ich dem Universum von ganzem Herzen für diese wunderbaren Früchte. Es war eine reine Freude, sie zu pflücken. Gerade die Hagebutten unterscheiden sich ja enorm in ihren Sorten und wieder mal hatten die kleinen unscheinbaren die meisten reifen Früchte.
Danach gab es ein herzhaftes Essen, bestehend aus exakt 150g dieser Rehkeule (meine Fraßspuren befinden sich auf der Rückseite ).
Sie sperrte wider sehr gut und ich war anschließend sehr fit.
Die anschließende gute Verdauungstätigkeit bestätigte mir, was ich bei Markus Rothkranz las: Nach funktionierenden Mahlzeiten erfolgt wenig später eine Darmentleerung.
Passend zu diesem Leckerbissen berichtete mir heute ein Kollege von einem kürzlich gesehenen Fernsehbericht über einen Mann, der sich ausschließlich von rohem Fleisch ernähre. Dieser Mann sei von Beruf Fleischer und schlachte sich regelmäßig frisches Tier, kaufe Lämmer dazu und esse sie dann roh. Seitdem habe sich seine vormals angegriffene Gesundheit, die medizinisch nicht erklärbar war, erheblich verbessert. Seine früheren Darmprobleme seien komplett verschwunden.
Na also, das deckt sich doch genau mit meinen aktuellen Beobachtungen.
Und es hat ja durchaus auch einen Vorteil, ein zivilisierter Mensch zu sein, denn als ich hungrig nach Hause kam und meine Rehkeule nur noch aus dem Kühlschrank nehmen musste, war ich sehr dankbar, nicht noch auf die Jagd gehen zu müssen.
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Sabine 12.11.14 – Wildfrüchte gesammelt und das Glück im Reh gefunden
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Alles Liebe,
Ralph