Nach der gestrigen ballaststoffreichen Ernährung kam die Verdauung umgehend in Schwung mit nachfolgend dem tiefsten und längsten Schlaf seit langem. Für 12h bin ich in einen absoluten Tiefschlaf versunken, schien alles an Schlafdefizit der Woche aufholen zu wollen.

Anschließend war ich entsprechend fit und 4h im Garten tätig. Wir haben u.a. drei bereits eingetroffene Bäume gepflanzt: 2 Mispeln und die Quitte. Jetzt freue ich mich, dass wir für jeden einzelnen ein richtig schönes Plätzchen gefunden haben. Anfang der Woche erwarte ich die Kornelkirsche, auch für sie haben wir bereits eine Heimat gefunden. Letzteres ist gar nicht mehr so einfach, weil mein Mann eine Vorliebe für preisreduzierte Kulturbäume hat. Insofern wurde es Zeit, dass ich mich auch etwas ausbreite.

Insgesamt war ich mit meiner heutigen Leistungsfähigkeit zufrieden, die ich u.a. daran festmache, ob ich die 50l-Gartenerdesäcke mit oder ohne Schubkarre transportiere. Heute war es letzteres.

Dennoch muss ich mir bezüglich meiner künftigen Vorgehensweise Gedanken machen, weil mir meine kohlenhydratarme Ernährung in Verbindung mit dem Ausdauerritt am Freitag einen erneuten Gewichtsverlust von 800g beschert hat, so dass ich nun bei 42,6kg stehe. Ideal ist was anderes…

Insofern werde ich zukünftig doch öfter wieder in die Kohlenhydratkiste greifen (müssen). Fraglich ist für mich momentan noch deren Umsetzung, weil ich sehr instinktgesteuert esse und die 10 Tage meiner Fleischphase reinster Genuss waren und ich die Abwesenheit der Kohlenhydrate eher als wohltuend erlebt habe.

Wenn ich aber alle Faktoren der letzten fleischintensiven Wochen zusammenziehe, ergibt sich bei längerem Nur-Fleischverzehr für mich folgendes Fazit:

  • Zeitweise verringerte körperliche Leistungsfähigkeit (Energiemangel)
  • Unregelmäßige Verdauung, ggf. dadurch Rückvergiftung über den Darm mit nachfolgender Leberbelastung
  • Schlafmangel durch Verdauungsblockade
  • Zeitweise leicht gerötete Augen, Hinweis auf Leberbelastung
  • Zeitweise blasses Aussehen, Hinweis auf Organüberlastung(en)
  • Augenringe, Hinweis auf Nierenbelastung


Erlebte Verbesserungen waren immer, wenn:

  • Vit. C – reiche Früchte
  • Kräuter und Gemüse


einbezogen wurden.

Nun wäre es ja einfach, so zu leben, wie ich es jahrelang auch tat: mittags Gemüse/Obst, abends Proteine. Nur diese Vorgehensweise war für mich auch irgendwann nicht mehr ideal, weil sich das mittägliche Obst mit dem abendlichen Protein nicht vertrug.

Alternativ aß ich einen Tag süß im Wechsel mit einem Tag fett- und proteinreich. Auch das erwies sich als nicht zufriedenstellend. Beim Süßen fand ich nie Zufriedenheit und überlastete mich ständig und beim Fetten vermisste ich auch etwas und kombinierte oft mehrere pflanzliche Proteine miteinander. Selbst die Kräuter konnten mich daran nicht hindern. Insofern war das Fleisch für mich der reinste Segen – endlich war mal Ruhe im System. Keine Unzufriedenheit, kein Überfressen, keine späten Mahlzeiten. Gerade die Nahrungsabstände zwischen 23 und 25h hatten mir schon in früheren Jahren immer sehr gut getan.

Bleiben noch zwei Dinge zu verbessern: die Verdauung (Kassia ist keine gute Dauerlösung und sperrte auch umgehend) und das Gewicht. Und für letzteres scheinen Kohlenhydrate unumstößlich zu sein. Oder kennt jemand jemanden, der jemanden kennt, der mit (nur) Fleisch zunahm?

Ich werde bald den Unterschied merken, denn in Thailand werde ich vermutlich Kohlenhydrate in ihrer Reinform zur Verfügung haben. Gegen einen dortigen überwiegenden Verzehr tierischer Proteine sprechen derzeit zwei Dinge: Die deutsche Botschaft in Bangkok scheint wichtigere Anfragen als meine nach der Fleischeinfuhr zu haben und die Vermieterin, der ich mehrere Fragen stellte, hat mir alle beantwortet, nur nicht jene zur Verfügbarkeit von Fisch im Ort. Sowas nehme ich als Zeichen des Universums.

Gleichzeitig hatte ich gestern eine intensive Knoblauch- und Kohlvorliebe in Verbindung mit Süßem, das spricht bei mir i.A. für eine baldige Lust auf Durian.

In diesem Zusammenhang denke ich auch an mein Befinden im Sommer 2013, als ich wochenlang sehr intensiv von geschältem Orkos-Durian und Kräutern gelebt habe. Damals konnte ich die Mengen erstaunlich klein halten (ca. 600g reichten für 2 Mahlzeiten), ich hatte keine Augenringe und in meinem Ernährungstagebuch von damals steht: „Bin gerade in der Höchstform meines Lebens.“ Ich war sportlich so endlos gut drauf, fühlte mich quietschfidel und muss einfach Glück gehabt haben, dass ich vergleichsweise guten Durian erwischt hatte. Ein ähnliches Experiment in diesem Sommer ging völlig in die Hose, weil ich locker 2kg und mehr vom geschälten Durian verdrücken konnte und ich anschließend stundenlang Rad gefahren bin, um mir die Überlastungen abzuarbeiten.

Vielleicht könnte man nun sagen, dass es nicht am Produkt, sondern an einer falschen Auswahl lag, aber auch dann und gerade dann hätte es sperren müssen. Tat es aber nicht. Nun kann und will ich aber nicht bis zum Frühjahr warten, wo es bei Tropenkost ganz kleine, wilde Duriane gab, bei denen mich kleine Mengen von ca. 200g völlig zufrieden stellten. Insofern kommt Thailand für mich genau zur richtigen Zeit, um mein Experiment weiterzuführen. Ich finde es einfach faszinierend, welche Entdeckungen selbst nach 15 Jahren Rohkost auf einen warten, auch wenn sie manchmal ganz schön anstrengend sein können...

Vielleicht werde ich es zukünftig wie meine Tochter in ihrer Familie (dort aber im gekochten Modus) halten: Ein Abend in der Woche ist tierfrei. Oder aber ich werde alle paar Tage einen Gemüse-/Obsttag einschieben. Grundsätzlich ginge es auch mit mittags nur Gemüse, dann würde kein Süßes das abendliche Protein stören. Ein langjähriger Rohköstler hat mir mal gesagt, was er vom Gemüse halte: „Es ist Viehfutter“.
Und ich kann diesem nicht viel abgewinnen.

Für mich kommt am ehesten noch eine mittägliche Kräuter-Wildfrüchtemahlzeit (Hagebutten, Schlehen, evtl. ein paar Äpfel) in Frage, aber auch dabei verschiebt sich die Abendmahlzeit schon wieder nach hinten und ich bin gerne um 17 Uhr abgefüttert. Na mal sehen…

Heute jedenfalls waren noch genügend Ballaststoffe im Gedärm vorhanden, so dass ich mich ohne zu zögern irgendwann nach 16 Uhr dem Produkt mit der höchsten Anziehungskraft hingab: Es gab erst Lammfleisch vom Bauch, was nachfolgend in das angrenzende Rippenstück überging, wo es leckeres Fett gab. Insgesamt betrug die Portion angenehme 449g, wovon etwa 2/3 Fleisch und 1/3 Fett waren. Gut gefällt mir, dass ich dem frischen Fleisch nun viel mehr abgewinnen kann als den alten Stücken. Diese riechen für mich nur noch nach trockener Schuhsohle.

Jetzt fühle ich mich wieder viel wohler als nach dem gestrigen Ausflug ins Süßwarenregal.