Ich könnte hier den ganzen Tag über vor Wonne grunzen. Es ist das reinste Paradies für mich. Auch meinem Mann gefällt es ausgesprochen gut hier.

Heute nun habe ich zum fünften Mal genullt. Es gibt ja Menschen, die damit ein Problem haben, aber mir ist die Zahl völlig wurscht. Mir geht es so viel besser als mit 30 und mit 80 werde ich vielleicht denken, was war ich mit 50 noch jung. Und ändern könnte ich es sowieso nicht, also wird es so genommen, wie es ist.

Mein Mann fragt mich mehrmals nach meinen Wünschen für den Tag, aber ich habe keine besonderen. Einen freien Tag unter tropischer Sonne, was will ich mehr?

Ich plantsche lange im Wasser und bin fasziniert von der Vielfalt des Meeres: bunte Muscheln, diverse Skelettteile, wunderschöne Korallenriffteile, und plötzlich kommt eine Welle und reißt mir alles aus der Hand. Ich muss lachen, weil genau so das Leben ist: Es gibt und nimmt, wie das Meer.

Ich denke an meine Enkel, die hier auch viel Spaß hätten. Vielleicht dürfen wir ihnen in ein paar Jahren dieses Paradies zeigen.

Nachmittags teilen wir uns eine Ananas und mein Mann sagt sehr zutreffend: "Das ist die Geburtstagstorte." Es hätte perfekter nicht sein können: Diese goldene Frucht am sonnigen Strand und vor uns ein Bilderbuchpanorama.

Auf dem Rückweg überrascht uns ein heftiger Regen und wir werden pitschnass. Aber so schnell wie der Regen kommt, ist er auch wieder vorbei.

Unser Ziel ist nun der örtliche Markt. Mittags wurde dort erst aufgebaut, aber nun, am späten Nachmittag, ist dort Hochbetrieb. Ich kann das nicht in Worte fassen, man muss es gesehen haben. Ich werde noch ein paar Fotos machen. Es gibt eine riesige Vielfalt an Obst, Gemüse, Kräutern, Gewürzen, Fisch und Fleisch in allen Varianten, getrocknet und in -zig Variationen gegart, aufgespießt, aber auch vor den Augen des Käufers ausgenommen und zerlegt. Unter einem Tisch steht ein Käfig mit lebenden Fröschen. Ergänzt wird diese Mischung durch chinesischen Ramsch und Textilien.

Ich entdecke geschälte Jackfrucht, aber der Verkäufer raucht unmittelbar daneben, Pech für ihn. Ich vermisse nichts, ich bekomme alles, was ich brauche. Kurz darauf finde ich eine lange nicht gesehene Delikatesse: Palmenherz. Am selben Stand kaufe ich einen großen Bund Dill, Koriander und Frühlingszwiebeln.

Da Fisch nun täglich besser riecht, nehme ich zwei verschiedene Sorten Muscheln mit. Der Fisch ist aufgetaut oder getrocknet und die eine noch zappelnde Sorte zieht mich optisch nicht an.

Mir haben es abends wieder mal die Zimtäpfel angetan. Neben den Sapotillen scheinen sie mir am wenigsten chemisch behandelt zu werden. Das madige Innenleben spricht zudem dafür. Ergänzt werden sie von Sapotillen und Bananen. Zukünftig will ich es aber bei Burgers Empfehlung belassen und nur eine Sorte Früchte am Abend essen. Zuckerüberlastungen führen in der Wärme nur zu diversen Problemen.

Die Versuchung ist hier schon groß, über die Strenge zu schlagen, weil alles ständig verfügbar und preislich überwiegend ein Schnäppchen ist. Ananas und Bananen werden einem fast hinterher geworfen. Beides ist ab 50 Cent/Stück bzw. kg zu haben. Am teuersten sind die Mangostane, die auch auf dem Markt 4,50€ kosten. Mit 3€ vergleichsweise teuer sind Passionsfrüchte, Rambutan, Longans. Sapotillen und Zimtäpfel sind für 1,50 - 1,75€/kg zu haben. Mich wundert dieser Preisunterschied etwas, weil bei den Versendern keine großen Preisdifferenzen zwischen den Früchten sind.

Was hier sehr störend ist, ist die viele Chemie auf dem Obst. Das war heute auch auf dem Markt bei den diversen Kleinbauern nicht anders. Auf einige Früchte werde ich daher zukünftig hier verzichten. Jetzt habe ich aber einen guten Überblick bezüglich Qualität und Preisen und kann mich entsprechend orientieren.

Was mir hier sehr gut gefällt, ist die Rolle der Frau. Als ich in einer Garküche für meinen Mann das Essen bezahle, lacht die Köchin und sagt, dass ich also der "big boss" sei, genauso ist es in Thailand auch.

Den Abend verbringen wir erst bei der Thaimassage und danach an unserem Lieblingsort, dem Strand.

:)