Ich habe wieder um 8 Uhr ausgeschlafen und begebe mich an ein paar kleine Hausarbeiten: Haus und Terrasse fegen und die gestrigen Neuanschaffungen waschen. Anschließend genieße ich einige Dehnungsübungen.

Während dessen kitzelt mich der Duft der kleinen Durian vom Markt in der Nase. Ich habe das Gefühl, mal wieder was anderes als Obst zu brauchen, Durian zählt für mich als Protein. Ebenso die frischen Erdnüsse, die oft gut riechen, aber bisher beständig übertrumpft wurden. Die vor gut 10 Tagen gekauften Muscheln habe ich inzwischen entsorgt, weil sie nie auch nur annähernd interessant rochen.

Gestern Abend habe ich im Supermarkt auch eine der riesigen MornThong Früchte aufplatzen sehen, aber heute ist wieder Obstmarkt und ich werde eher bei dem netten Verkäufer vom Mittwoch Nachschub besorgen.

Die bei ihm gekauften vermeintlichen Sapote Chico erweisen sich jetzt vom Geruch her doch als Sapotillen. Aufgrund ihrer apfelähnlichen Größe habe ich sie nicht als runde Sapotillen identifiziert.

Die Sonne läuft wieder zu Hochform auf und so sind wir ab mittags am Strand.

Auf dem Weg dorthin machen wir bei Nom und Manfred einen Schwatz. Dann kommt es zu einem netten Zufall. Der Fischhändler fährt mit seinem Moped vor. Es ist derselbe ältere Schwarze, bei dem ich gleich am 1. Tag in die Kisten geguckt habe. Manfred erzählt, dass sein Sohn Fischer sei und der Vater den Fang verkaufe.

Er hat drei gefüllte Styroporboxen. In einer sind Garnelen, die sprechen mich am meisten an. Nom und Manfred kaufen sie auch. Ich möchte 500g, bekomme aber 600g für gut 6€. Sie riechen so gut, dass ich sie gleich mit an den Strand nehme. Manfred ist anfangs etwas irritiert, dass ich auch Fisch esse, aber ich erkläre es ihm als meine Sushivariante, er begreift und sagt völlig richtig: "Du lebst ja nicht schlecht." :)

Dort verblasst aber die Anziehungskraft und ich kaufe mir am Stand eine Kokosnuss, die mir sehr schön mit Blümchen und Sonnenschirm dekoriert wird.

Die selbst gesammelten Kokosnüsse habe ich inzwischen entsorgt, weil sie wohl nicht grundlos herumlagen: Sie waren alle leicht eingerissen und rochen inzwischen säuerlich. Die Einheimischen hatten das mit geübtem Blick sofort erkannt.

Es ist gar nicht so einfach, am Stand eine halbwegs angenehm temperierte Nuss zu bekommen, weil alle in Eiswürfelboxen liegen. Ich frage nach einer außen liegenden, aber die sind wohl nur die Deko. Immerhin bekomme ich die oberste aus der Eiswürfelbox, sie ist für mich gut so. Der Saft schmeckt köstlich, auch das Fruchtfleisch ist sehr lecker.

Danach gibt es zwei kleine Fruchttaschen eines Durians, die ich gestern Abend auf dem Markt gekauft habe. Sie sind sehr schön mit einem Stück Schale eingepackt und von perfekter Reife.

Danach gibt es noch Dill, bei dem ich gerade auch das untere Ende von der Wurzel mag. Während dieser köstlichen Mahlzeit denke ich darüber nach, am liebsten immer in den Tropen Urlaub machen zu wollen. :)

Die Sonne hat es heute sehr gut mit uns gemeint und so war ich anschließend lange, lange am Strand spazieren und habe mir die Beine von der zunehmenden Flut umspülen lassen. Ich habe mich gefühlt wie in einer 60 Grad-Sauna, die ich besonders mag. Babies haben es wohl ähnlich gut im Mutterleib, wenn sie in Wärme und Wasser zugleich sind.

Anschließend hatten die Beine wenig Lust auf weitere Bewegungen, so dass ich längere Abschnitte nur mit den Armen geschwommen bin. Danach habe ich im Schatten mein Kraftprogramm absolviert. Hat alles viel Spaß gemacht.

Die Wellen waren heute kurzzeitig unberechenbar. Mein Mann hat eine nicht ungefährliche Situation zum Glück unbeschadet überstanden. Ich selber war zu der Zeit spazieren und war über die Kraft des Meeres sehr erstaunt, weil die riesigen Wellen sich wieder mal wie aus dem Nichts aufgebaut haben und urplötzlich den ganzen Strand überschwemmt haben.

Später wurde auch ich wie nie zuvor überschwemmt, aber ich hatte immer Boden unter den Füßen und war im flachen Wasser. Dennoch ist das schon anders als wir es von der Ostsee her kennen. Da sind entweder Wellen oder eben nicht und man kann sich darauf einstellen.

Nach einem Strandbudenbummel gab es bei mir 8 von den oben beschriebenen großen Sapotillen. Danach werden sie klebrig im Mund.

Die Garnelen hatten heute Abend keine Chance. Sie lagen auch nicht den ganzen Tag am Strand, sondern wurden am frühen Nachmittag vom Sohn mit nach Hause genommen und in den Kühlschrank gelegt

Sämtliche Fischbuden riechen inzwischen sehr angenehm, so dass ich jederzeit mit einem echten Fischbedarf rechnen kann. Und nun habe ich Fisch aus der bestmöglichen Quelle und super frisch. Erfahrungsgemäß sinken danach auch die Obstmengen erheblich. Insofern käme es mir jetzt in jeder Hinsicht gelegen.

Auf den Obstmarkt (oder wie Manfred ihn nennt: Fressmarkt) bin ich heute doch nicht mehr gegangen. Es ist noch genug da und außerdem war es heute so heiß, dass vermutlich ohnehin alles für mich nicht mehr so super geeignet wäre.

Die Söhne fahren anschließend in die Partystadt Patong, während mein Mann und ich einen schönen Abend in unserem Zuhause verbringen. Ich lege mich in mein Terrassenbett, lausche dem Zirpen der Grillen und genieße dieses wunderbare Klima, in dem ich mich so pudelwohl fühle.

:)