Mit viel Vogelgezwitscher wache ich auf. Dieser kleine Dschungel, wie Manfred liebevoll die unmittelbar an die Terrasse angrenzenden Bäume bezeichnet, beherbergt zahlreiche Vogelarten. Dazu plätschert die Echse im Fluss und ich bin wieder dankbar und froh, hier sein zu können.

Als erstes schreibe ich meinen Tagebuchbericht, um meine gestrigen Eindrücke zu bündeln. Zudem weiß ich, das unsere Tochter auf baldige Nachrichten von unseren Erlebnissen wartet.

Dann lese ich den Beitrag von Matthias zu Rohkost und Zahngesundheit. Meine Erfahrungen sind da gänzlich andere: Meine umfangreichen Zahnschäden stammen alle aus meiner gekochten Zeit. Seit der Umstellung auf Rohkost 1999 hatte lediglich vor ein paar Jahren einmalig eine kleine Kariesstelle. Und das trotz meiner jahrelang zuckergeprägten Ernährung. Dass damit andere Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist eine andere Sache.

Auch halte ich wenig davon, generell Obst zu verteufeln. Bei guter, möglichst wilder(er) Qualität sind Früchte meiner Meinung nach als ein völlig gleichberechtigtes Nahrungsmittel anzusehen. Sollten sich alle tierischen Früchteliebhaber irren? Warum lieben Kinder süßes Obst?
Der (ausschließliche) Fokus auf Fleisch etc. lt. Price mag vorübergehend sinnvoll sein, aber nach meinen Erfahrungen damit glaube ich, dass Burgers Empfehlungen am sinnvollsten sind. Nur so bleibt der Körper im Gleichgewicht. Zweifelsohne spricht aus meiner Sicht nichts gegen obstfreie Zeiten und eine Präferenz für Gemüse.

Es ist zudem auch schwierig, allgemeingültige Tipps abzugeben, weil eben jede/r eigene Bedarfe hat. Viel wichtiger halte ich, für wirklich erstklassige Qualität zu sorgen, dann klappt es mit den Sperren und die ganze Rohkost macht mehr Spaß.

Ich habe hier überhaupt keine Verdauungsstörungen, sofern ich mich nicht überlaste, während ich zu Hause mit dem Obst öfter Probleme hatte. Vielleicht liegt es an der besseren enzymatischen Aktivität durch die Frische, an den Biophotonen oder einfach der Tatsache, dass ich hier vollkommen auf (an)getrocknete Lebensmittel in Form von Fleisch, Nüssen oder Früchten verzichte.

Wir lassen es heute langsam angehen und ich bin exakt mit dem Schreiben fertig, als mein Mann aufsteht. Das war jetzt wiederholt der Fall, passt irgendwie. Gleiches erlebe ich mit Obstmengen, die ich mit an den Strand nehme oder einkaufe, ich bekomme beim Einpacken oft entsprechende Signale.

Die Söhne wollten eigentlich noch für zwei Tage nach Bangkok fliegen, inzwischen sind ihnen die Flugpreise zu hoch. Am einfachsten wäre es, wenn wir mit ihnen die Flugtickets tauschen könnten, weil wir über Bangkok, sie aber von Phuket direkt nach Zürich fliegen. Dann hätten sie nur den Hinflug gebraucht. Aber solche Flexibilität ist bei den Airlines leider nicht gegeben. Wir selber wollen diesmal keinen weiteren Aufenthalt in Bangkok, wobei die Stadt sicher sehr reizvoll ist. Für den nächsten Urlaub werden wir das anders planen, auch zum Beispiel einen mehrtägigen Aufenthalt im Nationalpark.

Unsere Söhne wollen nochmal das Gewusel in Patong nutzen und haben sich für die nächsten beiden Tage wieder ein Hotelzimmer gebucht. Ich finde es schön, was sie für Erfahrungen sammeln. Sie gehen gerne in dem klimatisierten Markt in Patong essen, genießen das Treiben am Strand und in der Stadt. Und reisen bildet...

Wir zwei freuen uns auf drei weitere entspannte Strandtage.

Auch wenn danach der Abschied wehmütig sein wird, gibt es keinen Grund zum wirklichen Traurigsein, weil zu Hause viele schöne Aufgaben und Ereignisse warten. Ganz besonders gespannt bin ich, wie sehr das Babybäuchlein unserer Tochter gewachsen ist. :)

Als ich mittags an den Strand gehe, staune ich nicht schlecht: Er ist viel leerer, die zahlreichen Liegen sind minimiert worden. Gleiches bei den Verkaufsbuden und Massagen. Das wurde wohl gestern alles weggeräumt, weil die Weihnachtsurlauber abgereist sind. Es war ja schon im Juli kein erschwinglicher Preis für einen Rückflug am letzten Wochenende zu bekommen. Insofern haben wir gerne unseren Aufenthalt verlängert. Und wie gut, dass wir gestern nicht hier am Strand waren.

Ich muss mich erst einmal ausgiebig bewegen und mein Sportprogramm durchziehen. Mein Mann frühstückt derweil in aller Ruhe mit den Söhnen.
Danach springe ich ins Wasser, bevor ich mich über die vor 2 Tagen gekaufte Papaya hermache. Eigentlich esse ich Früchte nur komplett und käme niemals auf die Idee, eine Papaya zu schälen oder ohne Kerne zu essen. Aufgrund der Chemiebelastung habe ich aber sofort den ersten Bissen ausgespuckt und nur das Fruchtfleisch mit den Kernen ausgelöffelt. Kurz vor dem Ende kam der Geschmacksumschlag. Die Frucht hatte ein Gewicht von 2kg, schätzungsweise ca. 1.5 kg habe ich gegessen.

Nachmittags war ich zwei Stunden lang im Wasser, davon bin ich etwa die Hälfte geschwommen und habe mich wie ein Fisch im Wasser gefühlt. Wenn bei uns Hochsommer ist und die Seen sich richtig schön erwärmt haben, schwimme ich gerne eine 2km-Runde. Nur leider dauert unser Hochsommer für mich viel zu kurz. Und hier ist das Meer ein riesiger Whirlpool.

Die Papaya hat mir so gut getan, ich war so voller Liebe und Glück. Und ich dankte wieder mal der Rohkost, ohne die ich niemals in der jetzigen Situation wäre. Meine Strandmasseurin hatte mir gleich beim ersten Mal gesagt:"your body is perfect" und ich glaube, sie bezog es auf meine Beweglichkeit. Bei meiner rheumatischen Erkrankung wäre ich ohne Rohkost vermutlich schon ein körperliches Wrack. Ich habe mich vor Schmerzen und Erschöpfung oft regelrecht durch die Tage gequält. Insofern mache ich allen Interessierten Mut, es mit der Rohkost zu versuchen. Es kann eigentlich nur besser werden.

Abends waren wir wieder kurz im Supermarkt. Diesmal kam ich nicht am Durian vorbei. Es hatte sich schon auf dem Weg nach Hause angedeutet, als ich überall Knoblauch roch. Die letzte große Frucht war heute frisch geschält worden. Inzwischen habe ich auch einen Blick für das Aussehen der Segmente. Dennoch sind geschälte Zuchtsorten nie optimal. Nach 1,1kg ging kein Krümel mehr, totale Sperre. Mehr wäre ohnehin nicht dagewesen.

Anschließend sind wir wieder an unseren liebsten Ort, den Strand, gegangen. Die Füße im warmen Wasser und die laue Abendluft auf der Haut, was braucht man mehr? Wir standen noch lange auf einer Brücke mit einem wunderschönen Blick auf die Fischerboote mit ihren Positionslichtern und waren einfach glücklich und zufrieden.

:)