Gründonnerstag, 2.4.2015
Der Tag beginnt nach nur 5h Schlaf wieder im Gericht. Ich kam gestern erst nach Mitternacht zur Ruhe, bekannte Nachwirkung von sehr anstrengenden Arbeitstagen. Mir schwirrten noch diverse Inhalte durch den Kopf.
Beruhigend war für mich ein vergleichbares Befinden der gleichaltrigen Richterin, sehr gut durchtrainiert, bei nationalen Marathonläufen immer weit vorne, zum Teil auch auf dem Treppchen. Wir sind uns nach dem gestrigen Verhandlungsmarathon einig: Zum Glück ist morgen frei.
Mittags gab es erst Bärlauch, dann ca. 700g alte Weihnachtsäpfel, die letzten 5 Sapotillen, die letzte Feige-Apfel-Banane und 2 einsame Demeter-Bananen. Anschließend habe ich noch etwas am Zuckerrohr genuckelt. Dann kam die wieder etwas träge Verdauung in Schwung.
Zu meiner Überraschung stand auch heute kein Orkospaket vor der Tür. Nanu? Meine Recherche ergab, dass es im Depot ist, also erst am Dienstag ankommen wird. Früher wäre das eine kleine Katastrophe gewesen, diesmal nicht. Haben die Gäste eben nicht den Genuss tropischer Früchte. Pech für sie. Für mich selbst finde ich schon was, es wachsen Kräuter und Hagebutten. Oliven, ein paar Nüsse, 2 Pagoden und etwas Fleisch, Muscheln und die Heringe sowie Zitrusfrüchte sind vorhanden. Kein Grund zur Sorge also.
Jetzt war mir auch klar, warum mich meine Intuition in den Bioladen geschickt hat, wo ich Möhren, Fenchel, Brokkoli und Chicorée gekauft habe.
Dann führte mich mein Weg zu einem Fleischer, bei dem draußen ein Schild mit "Reh" stand. Es war erwartungsgemäß aufgetaut. Wildschwein war leider nicht erhältlich, aber statt dessen wurde mir eine frische Lammkeule angeboten. Sie stamme aus dem Oderbruch, einer bekanntermaßen ruhigen Region, sie hätten nur sehr selten davon. Das sprach für eine individuelle Haltung. Meine Intuition sagte sofort zu, als mir die Verkäuferin eine 1,5kg Keule mit Knochen zeigte. Später sah ich auf dem Kassenzettel, dass der Chef sein Geschäft (mit hauseigener Schlachtung) im Oderbruch hat, notfalls kann ich also direkt zu ihm Kontakt aufnehmen.
Um 16 Uhr gab es erneut und diesmal letztmalig die roten Weihnachtsäpfel, nun sind sie -bis auf zwei kleine im Büro- alle. Es waren wieder ca. ausgesprochen leckere 700g. Mit etwas Abstand gab es eine ähnliche Menge wunderbarer Kiwis von P4F. Und wieder mit etwas Abstand folgten ca. 400g Bienenpollen.
Zu Beginn der Rohkost hatte ich mal einen therapeutischen Bedarf von 1kg in einer Mahlzeit, völlig problemlos verdaut, und auch nachfolgend intensiven Bedarf, aber jetzt sind solche Mengen eher ungewöhnlich. Eine kleine Menge ist noch da, dann ist damit vorerst Schluss. Ist völlig unnatürlich konzentriert.
Den Rest des Abends verbrachte ich in der Küche mit Vorbereitungen für unsere morgigen Gäste. Ist schon kurios, was für ein Aufwand notwendig ist, um Kochis zufrieden zu stellen. Aber ich machte das Beste daraus und lebte meine Kreativität aus.
Karfreitag, 3.4.2015
Diesmal habe ich wieder gut geschlafen, 7h scheinen mein derzeitiger Bedarf zu sein. Am Besten ist aber, dass ich wieder total tiefenentspannt bin.
Der Tag beginnt so, wie der Abend geendet hat, in der Küche. Aber mir geht alles leicht von der Hand, ich trällere vor mich hin und habe super gute Laune. Es ist sogar noch Zeit für eine Hunderunde, bevor die Gäste kommen.
Die Feier beginnt mit dem Klopfen der Meridiane, um Energie freizusetzen. Ich bin immer für Überraschungen gut, es wundert sich niemand wirklich und alle machen mehr oder weniger mit.
Mittags lebe ich erst einmal von den Eindrücken, Gesprächen und Gerüchen. Am besten riecht für mich das ältere Lamm, aber ich nehme vorerst die neue Keule aus dem Kühlschrank, um die Gäste nicht zu erschrecken.
Am frühen Nachmittag esse ich je ein Bund Dill und Petersilie, am späten Nachmittag im Garten Zwiebelchenblätter. Die Gäste haben viel Sitzfleisch, ich eher nicht, bewege gerne mal den Hund und räume vom Sturm die Äste weg. Wie wohltuend diese Bewegung ist.
Das Abendessen findet dann um halb acht statt. Nun ist nur noch die Tochter mit Familie da und somit kann ich mich hemmungslos dem sehr viel lecker riechenden 10 Tage alten Lamm widmen. Es gibt magere Haxe und fette Rippe, insgesamt 762g. Nach 90 Minuten habe ich alles fein säuberlich abgeknabbert. Ein kleiner Rest Fett bleibt übrig.
Unser Großer meldet sich begeistert aus St. Petersburg, der Kleine wohlbehalten aus Melbourne, alles im Lot also.
Ostersamstag, 4.4.2015
Erneut wache ich um halb sechs nach sieben Stunden Schlaf auf.
Mir stecken die Anstrengungen der letzten Tage in den Knochen. Vielleicht hätte ich gestern Abend auch die externe Sperre in Form der Enkelin respektieren sollen, aber die bis dahin verzehrten ca. 150g waren mir einfach zu wenig. Ein kleiner schmerzhafter Riss am rechten Daumen zeigt mir jedoch eine Proteinüberlastung an.
Ich nutze die frühe Morgenstunde, um die Küche aufzuräumen und ein schönes Frühstück für die Familie vorzubereiten. Damit hat sich meine Küchenarbeit für Ostern dann aber auch erledigt.
Ich selber esse diesmal relativ viel Kassia, vielleicht 15 Plättchen, und im Gegensatz zu sonst kaue ich sie komplett, spucke also nichts aus. Sie sind himmlisch.
Anschließend fahren wir gemeinsam in einen Wildtierpark. Mein Mann findet, dass die Schweine sehr stinken, für mich das ganze Gegenteil, sie duften würzig lecker. Die Enkelin mault über den Lärm der Schafe, hahaha, den Lärm der Großstadt erträgt sie leichter. Es waren Wild- und Hausschweine, verschiedene Schaf- und Ziegenrassen zu sehen. Es gab viel Nachwuchs. Besonders hatten es uns ein recht eigenwilliger Ziegenbock und ein drei Wochen altes buntes Lamm angetan. Und beim Rotwild wusste die Tochter zu berichten, dass sie im Januar immer ihr Geweih abstoßen, sie in der Zeit starken Juckreiz verspüren. Gut möglich, so meine Schlussfolgerung, dass sie in dieser Zeit vermehrt Stresshormone im Blut haben. Die Wissenschaft versuche herauszufinden, welche Prozesse für das schnelle neue Wachstum des Geweihs verantwortlich sind, ohne dass es entartet. Bisher sei man noch zu keinem verwertbaren Ergebnis gekommen.
Wir besuchen anschließend noch das Grab meiner Eltern und Schwester und kommen dabei am Wildhof vorbei. Ach, ich freue mich schon so auf den 1.Mai, dann ist Wiedereröffnung und ich rechne fest mit frischem Wildschwein. Und dann beginnt auch wieder die Saison für Reh und Hirsch, juchuuuuuu. Früher habe ich mich wegen der frischen Datteln immer auf den September gefreut, das machte mir den Abschied vom Sommer leichter. Jetzt freue ich mich mindestens genauso auf Rehköpfe, fette Wildschweinrippen und blutige Fleischknochen. Eigentlich kann ich es kaum erwarten...
Als wir um 14 Uhr zurück sind, begebe ich mich zu den Kräutern. Es gab viel Zwiebelchenblätter, Knoblauchrauke und Löwenzahn. Lecker.
Danach riechen sowohl verschiedene Melonen als auch das frische Lamm sehr gut, aber es passt familiär nicht und so genieße ich erst einmal viel Sonnenschein.
Die Enkelin hält mich immer wieder vom Essen ab, also soll es wohl nicht sein?! Daher gibt es um 16 Uhr erneut nur Kräuter, ein dickes Bund Koriander.
Eine Stunde später kann und will ich nicht mehr länger warten und esse 400g Avocado Bacon.
Ich bin damit leider nicht zufrieden, Gemüse ist uninteressant und ich wage einen - vorerst letzten - Versuch mit Macadamias. Sie waren geschmacklich und optisch sehr unterschiedlich, hatten mehrere Maden, aber sie sind einfach zu alt. Stammen von der Ernte 2013. Nie wieder Vorratshaltung. Meine Enkelin hat sie mit Hingabe geknackt und mich gefüttert, manchmal haben wir uns eine Nuss geteilt und das war richtig schön, ca. 330g war meine verzehrte Menge.
Mit etwas zeitlichem Abstand gab es noch 204g geknackte Mandel Ferraduel von Orkos. Sie waren so trocken, dass ich vermute, dass sie schon einige Zeit im Lager liegen.
Meine Quintessenz lautet: Die Zeit der getrockneten Nüsse ist für mich vorbei, es wird in Kürze wärmer und ich will Frisches essen. Frühling ist die Zeit der Erneuerung. Daher werde ich auch für den Sommer bei Jörg keine Nüsse bestellen und schon gar nicht über das aktuelle Angebot von Orkos nachdenken. Frische Erdnüsse und Kokosnüsse sind mir willkommen, die noch vorhandenen Haselnüsse aus eigener Ernte sind der einzige Kompromiss.
Ich bekam in Folge der vielen Nüsse einen unerträglichen Durst. Und nun? Habe kleine Bio-Tomaten von Edeka gegessen, ca. 300g. Aber es hat nichts genutzt, und Durst ist bekanntlich schlimmer als Heimweh. Und so esse ich noch eine üppige Menge sehr schön reifer Melone, hatte sie heute morgen aufgeschnitten (insgesamt war es 1/2 Futuro, von der aber schon gegessen wurde) und jetzt nicht gewogen.
Ich will jetzt nicht sagen, andere kombinieren Nüsse mit Datteln, bin auf das Verauungschaos gespannt. Naja, wenigstens hat es mich wieder einen Schritt weiter gebracht, indem es mich von weiteren Nussbestellungen abhält. Fühle mich schon einige Tage wie im Cashew-Entzug, da muss ich jetzt durch.
Ostersonntag, 5.4.2015
Nach 8h Schlaf (und drei Toilettengängen) wache ich wie auch am Freitag mit sehr guter Laune auf. Ich habe die leise Vermutung, dass ich jetzt wieder Freude am Obst entwickeln werde und es mir auch gut tut, Qualität vorausgesetzt. Ansonsten sind erst einmal keine weiteren Störungen nach der ungünstigen Kombination aufgetreten.
Statt dessen habe ich aber diverse Ideen als Osterhäsin und nutze die Gunst der ungestörten Morgenstunde zu deren Umsetzung.
Für den Hund beginnt der Morgen nicht mit Eiern, sondern mit den übrig gebliebenen Speckschichten diverser Wildschweinrippen.
Die Enkelin ist auch bald wach und so basteln wir Ostereierbecher, bringen ihre gestern gemalten Kunstwerke an und haben viel Spaß miteinander. Nebenbei bereite ich nun doch wieder das Frühstück vor. Es macht mir Spaß, ihnen viele verschiedene Obstsorten wie Mango, Ananas, Papaya, Melone, Trauben, Kiwis, Mandarinen, Physalis, Bananen anzubieten.
Die auf "essreif" getrimmten Mangos von Edeka duften phantastisch, aber sind eindeutig gekocht: unnatürlich durchgehend weich und haben keine klare Begrenzung zwischen Schale und Fruchtfleisch. Finger weg davon, wenn ihr roh essen wollt.
Anschließend knacke ich mit der Enkelin die ganzen alten Nüsse weg. Sie kann das mit ihren bald 4 Jahren schon sehr gut, der Easy Cracker ist ideal für Kinder. Und dann legen wir die Nüsse in das Vogelhaus. Erfahrungsgemäß dauert es nicht lange und alles ist verzehrt.
Da die Familie immer noch nicht komplett am Frühstückstisch sitzt, gehen wir auf das Trampolin. Endlich kommt der Frühling und ich kann wieder hüpfen. Aber auch die kleine Maria hat ihren Spaß daran, singt und zeigt mir, wie ein Känguru springt. Kinder sind einfach göttliche Geschöpfe... wenn sie satt, aber nicht überdreht und nicht müde sind.
Gegen 11 Uhr gibt es bei mir eine Kräutermahlzeit mit Zwiebelchenblättern, die heute sehr schnell gesperrt haben (habe mich gebissen), dafür aber viel jungen Giersch. So lecker.
Beim Frühstück der Familie versuche ich noch Bärlauch, aber er sperrt schnell durch einen strengen Geschmack.
Bevor die Gäste in Richtung Schwiegereltern aufbrechen, wird noch fleißig geschnattert, Geschenke gesucht und sich gefreut.
Und kaum hat man sich an das quirlige Leben mit den großen und kleinen Kindern wieder gewöhnt, sind sie auch schon wieder weg.
Mir fallen plötzlich ein paar Gänseblümchen auf, einfach nur himmlisch.
Dann gibt es draußen im Sonnenschein aus einem am Freitag geschenkten Obstkorb (samt konventionellem Inhalt) 1/2 Papaya Formosa, die wunderbar reif ist. Menge ca. 600g. Esse sie natürlich ohne Schale, aber mit allen Kernen. Schmeckt sehr gut.
Als Melonenfrucht esse ich Papaya eigentlich nur mono, aber satt und zufrieden fühlt sich anders an. Pollen roch lecker und ginge laut Burger, aber den wollte ich nicht schon wieder.
Ich freue mich schon sehr auf die verschiedenen Bananensorten nächste Woche. So lange wollte ich aber nicht mehr warten und aß 2 große und 5 normale Biobananen aus der DomRep.
Dann war ich auf der Suche nach einem richtig konzentrierten Kohlenhydrat und bin bei einem weiteren Geschenk gelandet: Rotklee-Honig aus eigener Imkerei. Genau zum Ende des 250g Glases trat ein starkes Kratzen im Hals auf.
Der Schenker berichtete, wie man mit einem einfachen Ziegelstein wilde Bienen anlockt. Das wollen wir mal probieren. Zum Imkerkurs habe ich einfach keine rechte Lust, echte Natur ist schlicht und einfach. Und mein Bedarf an Honig ist auch nur noch gering.
Aber irgendein konzentriertes Produkt brauche ich noch, ich werde mal einen Versuch mit Durian starten. Bloß nicht vom Fleisch fallen, hahaha.
Nachmittags bemerke ich einen chemischen Geschmack im Mund, der mich sehr an das Obst in Thailand erinnert. Den restlichen Inhalt des Obstkorbes werde ich besser nicht anrühren. Das meiste erübrigt sich ohnehin von selbst, wie Äpfel, Birnen, Mangos, Ananas. Gut gedacht war es ja, nur eben nicht richtig...
Nach drei Stunden in der Sonne bei aber noch recht frischen 10 Grad machen wir es uns vor dem Kamin gemütlich. Ich war schon als Kind eine Leseratte und werde es wohl auch immer bleiben.
Es hat einige Vorteile, die Kinder in jungen Jahren bekommen zu haben. Umso eher ist man sie auch wieder los, hahaha. Und kann göttlich faulenzen. Ein Traum.
In mein Kleid habe ich mich heute morgen noch reingezwängt, mich aber wie eine Presswurst gefühlt. Jetzt hoffe ich, dass ich da nie wieder rein passe und tausche es gegen Schlabberlook für Dicke, hihi.
Ich informiere mich über selbst gebaute Insektenhotels, gucke hier und da wegen fleischigen Bezugsmöglichkeiten und widme mich anschließend ausgiebig mehreren Modekatalogen. Die pure Entspannung.
Essen mag ich heute Abend nichts mehr. Der Honig war eh zu viel. Und ich bin so gut gelaunt, fühle mich satt und zufrieden, besser kann es heute nicht mehr werden. Also weiter faulenzen und Kraft sammeln. Morgen will ich wieder zum Sport.
Ostermontag, 6.4.2015
Nach 8h Schlaf weckt mich Vogelgezwitscher. Irgendwas war gestern verdammt gut für mich, ich bin mit so viel Liebe eingeschlafen. Ich tippe mal auf die Papaya, von der Chemie abgesehen. Papayas waren für mich zu Frühlingsbeginn oft der Glücksbringer. Die wochenalten Biobananen oder der noch ältere Honig scheiden da wohl eher aus. Die Papaya hingegen war (vermutlich) Flugware und wurde in einer Region gekauft, wo Menschen durchaus noch bereit sind, für 3€/h (ja, ihr lest richtig) zu arbeiten, wo also Tropenfrüchte eher selten gekauft werden. Insofern hatte sie schön Zeit zum Nachreifen.
Bei den Heringen scheine ich diesmal Glück gehabt zu haben: sie sind immer noch schön fest. Ich schneide sie in der Mitte auf und breite sie im Kühlschrank aus. Mein Trockner ist kaputt und einen neuen will ich nicht mehr. Sie können genauso gut in der kühlen Luft antrocknen.
Die Muscheln sind kurz vor dem Verderb. Ich hatte sie am Freitag lange rausgestellt, konnte mich dann aber nicht für sie erwärmen. Prinzipiell halte ich Muscheln aber für ein tolles rohes Nahrungsmittel, weil unzählige Meeresmineralien in ihnen stecken, dazu die kompletten Innereien.
Zudem hatte Matthias mal geschrieben, was früher zu welchen Jahreszeiten präferiert wurde und da stand für das Frühjahr: Austern. Deren Qualität ist aber ziemlich schwierig einzuschätzen und der Preis erheblich teurer als der von anderen Muscheln. Aber da will ich jetzt dran bleiben; ich kann mir das gut vorstellen, nach dem fetten Fleisch des Winters bei steigenden Temperaturen auf ein leichteres Protein umzusteigen. Erfahrungsgemäß esse ich im Frühjahr zunehmend weniger Fleisch. Insofern wird das schon (bei mir) mit der derzeitig eingeschränkten Verfügbarkeit passen.
Bei strahlend blauem Himmel radel ich – endlich wieder! – über Umwege zum Sport. Nach 5 Tagen Pause fallen mir die drei Runden plus Zusatzübungen sehr leicht. Nach einer Rundumdehnung lasse ich mich gemütlich in der Sauna nieder, wo ich ganz alleine bin. Daher kann ich mich auch genüsslichen Tagträumen hingeben. Um 14 Uhr meldet sich erstmals der Appetit.
Zu Hause begebe ich mich umgehend auf Kräutersuche und finde alle verzehrten Sorten himmlisch: Löwenzahn, Brennessel, Taubnessel, Rotklee, Storchenschnabel, Giersch und Zwiebelchenblätter.
Und was für eine Freude: Die Muscheln duften am besten. Ich bin auf Wolke 7 und schwöre mir, immer Muscheln im Haus zu haben, bis bereits bei der 5. Muschel (52g) der Freude ein Ende gesetzt wird, indem mich ein Hustenreiz übermannt. Noch ein Versuch, keine Chance, neuer Husten. Also war es das. Super! Die Sperre überzeugt mich.
Nun riechen die Heringe anziehend: 1,5 Stück (156g) sind super lecker, vor allem die Gräten und die bereits etwas angetrocknete Haut an den Rändern. Das Fleisch ist eindeutig fest und somit ungefroren.
Dann holt der Schwiegersohn ihre beiden Katzen ab. Es sind zwei Findlinge gewesen, die als Babies ausgesetzt wurden und die meine Tochter, damals noch in einer Landtierarztpraxis arbeitend, mitgenommen hatte. Jetzt sind Zottel und Stupsi schon ½ Jahr alt. Sie sind sonst reine Stubentiger und durften nun erstmals das Landleben erfahren. Sie haben mit Sicherheit die nächsten Wochen von den Erlebnissen und Eindrücken zu zehren. Mit etwas Glück haben sie auch das eine oder andere Krabbeltier oder eine Maus gefangen, denn zu Hause gibt es nur Tierarztfutter in Trockenform. Manche Dinge muss ich nicht verstehen…
So richtig satt und zufrieden bin ich noch nicht. Also wandert mein Blick erneut durch den übersichtlich gewordenen Kühlschrank. Was erblicke ich da? Da lacht mich der Baby-Thunfisch aus Thailand an, er ist einfach im Stück eingetrocknet. Es war mal ein Versuch, ob und vor allem wie so ein frischer Fisch den langen Flug ohne Kühlung übersteht. Ein Test für die Folgejahre sozusagen. Und es war ein Traum, besser als jeder Hering jemals war und sein wird. Ich öffne ihn entlang der Mittelgräte und er ist einfach wunderbar, fast noch einen Tick saftig, zum Rand hin konzentrierter und einfach perfekt. Gut, dass mich meine Intuition bisher von dessen Vernichtung angehalten hatte. Er wog 87g und nach 70g kam die ultimative Geschmackssperre. Der Hund freut sich über den Rest.
Ein Brokkoli mit 493g brutto komplettiert die leckere Mahlzeit. Habe am Strunk die Schale entfernt, ansonsten das ganze Stück gegessen. Danach war die Verdauung sehr aktiv. Spricht für eine gute Mahlzeit.
So, morgen geht es wieder in Richtung Arbeit…
Wünsche euch allen noch einen schönen Osterabend.