Frei(er)tag, 1. Mai 2015

Der Start in den Wonnemonat Mai begann bei uns zeitig. Mein Mann fuhr um 5 Uhr zu seiner Baustelle nach Stralsund und auch ich war nach 7h Tiefschlaf ausgeruht und elanig.

Die Nachbarn werden nach dem gestrigen Lärm vermutlich froh sein, dass mein Mann wieder auf Tour ist. Mit derselben Hingabe, wie er jetzt sein Elternhaus umbaut, hat er früher hier agiert, unabhängig von Uhrzeiten und Feiertagen. Als nachträgliche Abbitte halte ich mich nun zurück, wenn zu Unzeiten Rasen gemäht wird oder dieser unsägliche Laubsauger einen Höllenlärm veranstaltet und die Luft verpestet. Aber das ist nichts gegenüber dem, was sie zu erdulden hatten und zum Glück auch haben. Vielleicht erhört mich das Universum und lässt die Nachbarin noch einen anderen Zeitpunkt für ihr tägliches Absaugen finden, was stets und ständig zu meiner Mittagszeit geschieht.

Der Hund fragte nach einem Leckerbissen. Na klar mein Lieber, für dich ist auch Feiertag. Er bekam ein Stück übrig gebliebene Speckschicht von den gestrigen Wildschweinrippen.

Meinem Mann kann ich übrigens mit schönem Essen, zum Beispiel gutem Fleisch, keinen Gefallen tun. Ihm ist völlig egal, was er isst, Hauptsache es macht satt. Das ist einerseits schade, weil ich gerne die Genüsse mit ihm teilen würde, anderseits macht es das Zusammensein gerade auch auf Reisen absolut unkompliziert.

Anschließend war im Haushalt einiges zu erledigen. Die Vögel zwitscherten, der Himmel deutete auf einen schönen Tag hin, also alles gut.

Wieder mal habe ich es bedauert, dass die Schwimmhalle und das Fitnessstudio an Feiertagen erst um 10 Uhr öffnen. Liebes Universum, hier gibt es Veränderungsbedarf.

Also wollte ich endlich mal meinen Plan in die Tat umzusetzen und mich von sämtlichen Backzutaten verabschieden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich nochmal Kuchen backen möchte, tendiert gegen null. Aber es war schon ein Heinzelmännchen da gewesen und hatte das Fach leer geräumt. Perfekt. Danke lieber Schwiegersohn.

Heute begann meine erste Mahlzeit erneut zeitig. Um 8:45 Uhr gab es im herrlichen Sonnenschein eines Zimmers ganz genüsslich 544g Papaya Solo (2 Stück), mehr waren nicht da. Es folgten 417g Mango Madan (1 Stück), soweit ich weiß, meine erste Frucht dieser Sorte, seeeehr gut, und 421g Mango Smaragd (3 Stück). Ich glaube, es ist ganz gut, dass ich ausgesprochen selten die Möglichkeit für ein Frühstück habe. Weil ich dann viel mehr esse als sonst.

Mittags gab es 496g Banane Kollikutu, der absolute Knüller, 262g Banane Ambam, auch mein erster Versuch: unter der noch fast grünen Schale wartete eine bereits matschig-weiche Perfektion. Den Abschluss bildeten 394g Sapotillen. Aus den Vorräten für die Enkel stibitzte ich mir noch die letzten etwa 100g Bergfeigen. So ein Kohlenhydratbedarf...

Dann war meine gestrige Bestellung bei P4F wohl genau richtig. Auch an Orkos habe ich ein paar Wünsche. Oh je, das wird ein teurer Monat, wenn das so weiter geht.

Ganz besonders gespannt bin ich, ob die angebotene Sapote Mamey geliefert wird. Das wäre super. Mit diesem Produkt hat mich Orkos zu Beginn meiner Ernährungsumstellung geködert. Nun hatten sie sie lange nicht mehr im Programm. Im Bioladen wurde letztens der Mameyapfel entsprechend bezeichnet und ich wünschte mir die echte Sapote herbei - hat geklappt. Dankeschön.

Dann freue ich mich auch auf die Erdnüsse. Die gerösteten meines Mannes ziehen mich ständig an und meine sind alle. Habe jetzt frische und beide getrocknete Sorten in der Schale bei Orkos bestellt. Die kleinen sollen süß und die großen eher deftig sein. Bin gespannt. Mit geschälten Produkten will ich mich weitgehend zurückhalten. Nur bei P4F konnte ich mich gestern nicht beherrschen und habe doch eine 500 g Tüte mit Pistazien bestellt.

Aber wenn einem Dinge nicht aus dem Sinn gehen, hat das meistens einen Grund. Genau deshalb habe ich nun auch wieder Bienenbrot und Wabenhonig bestellt. Kürzlich stand ich schon suchend im Bioladen... Dort besser nicht. Hinzu kam, dass gestern Abend der Pollen recht gut geduftet hat. Nun ist von Bienen gesammelter Pollen schon eine unnatürliche Konzentration, aber diese dann getrocknet zu essen, eigentlich nur in sehr kleinen Mengen sinnvoll. Und davon ist es schwer, satt zu werden.

Übrigens fände ich es schön, wenn noch mehr Rohis was von sich schreiben. Es gibt immer Anregungen. Von Ralph habe ich zum Beispiel die Inspiration mit der Pomelo erhalten, von Matthias die guten Gedanken zur zuckerärmeren Ernährung, von Angelika die Bestätigung, auch mit wenig Essen auszukommen, von Susanne vieles zu feinsinnigen Wahrnehmungen und Sperren und von Stefan letztens die Erinnerung an den Schadstoffgehalt im Schweinefett. Danke euch allen.

Dazu passte der Anruf vom Wildhof, dass wir uns gerne für Anfang Mai wegen frischem Reh treffen können. Ich wünsche mir ein Waldreh. Der Raps riecht auch für mich sehr angenehm, kein Wunder, wenn sich die Wildtiere daran vollfressen. Da stellt sich für mich wieder die Frage: Wie wild ist heute noch unser Wild? Aber irgendwie bekommt man immer genau das, was frau braucht.

Bin dann über viele Umwege zum Sport geradelt. Mein Fuß meckert immer noch etwas, also war ich zu Beginn auf dem Stepper. Das hat richtig Spaß gemacht. Bei den Geräten habe ich heute keine Gewichte erhöht, aber drei Runden gut absolviert. Ohne vorheriges Essen ist es für mich aber in jedem Fall besser.

Kaum war ich zurück, da kam die Tochter mit den Kindern. Auch sie ist unbemannt, weil ihr Freund als Freiwilliger Helfer die Berliner Feuerwehr unterstützt. Und es gab genug zu bereden. Sie hat in der letzten Woche ihre tierärztliche Promotion erfolgreich verteidigt und ist jetzt natürlich überglücklich. Mama auch!
Selbst wenn man über den Sinn und die Wertigkeit solcher Arbeiten streiten kann, ich auch inhaltlich die Herangehensweise an das Thema - genetische Beeinflussung zur Gewichtsreduzierung bei Mäusen - nicht umfänglich bearbeitet sah, so verneige ich mich dennoch mit Hochachtung vor ihr. Sie hätte genügend Gründe haben können, sich nach Abschluß des Studiums nicht mehr derart zu belasten. Gerade in Anbetracht der Tatsache ihres Diabeteskranken Sohnes, durch den sie so manche Nacht über seinen Blutzucker wacht anstatt zu schlafen, zolle ich ihr doppelten Respekt. Meine Anerkennung hat sie natürlich sehr gefreut. Nun müssen noch 30 Exemplare für die Bibliotheken gedruckt werden (und eins für mich), die ganze Arbeit für die online-Version umformatieren, ehe sie die Promotionsurkunde erhält. Aber das ist ja jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Und dann wird gefeiert!!!

Babylein hat die ganze Aufregung zum Glück gut überstanden.

Und sie hat vom gestrigen Ausflug des Schwiegersohns mit den Kindern in die Biosphäre Potsdam berichtet. Es war der letzte Tag, um einen Gutschein einzulösen, den ich meinem Mann für seine viele Arbeit während meiner Kur im Haus geschenkt hatte. Aber wir sind nie dazu gekommen, ihn einzulösen. Es war erwartungsgemäß richtig schön dort und wir werden uns das noch mal zusammen ansehen.

Meine Dehnungsübungen habe ich im Garten gemacht. Im Fitnessstudio war wieder mein "Lieblings-Trio". Es besteht aus 2 Frauen und 1 Mann um die 60, nach Habitus, Geruch und Sprache eindeutig aus dem sozialen Brennpunkt stammend, BMI geschätzte 30. Die quatschen mehr als sie trainieren und natürlich nur über ihr Lieblingsthema: Essen. Heute ging es um Käsemuffins. Nachdem ich letzten Samstag in der Sauna schon mit allen Möglichkeiten, wie man Spargel in Aufläufen versenken kann, beglückt worden bin, habe ich heute schnellstmöglich die Flucht angetreten.
War also in doppelter Hinsicht nicht optimal, morgens zu essen. Wäre ich zeitiger dort gewesen, hätte ich mir die Litanei erspart.

Aber ich hatte richtig gute Laune und viel Geduld mit dem Enkel. Manchmal ist es ja so, dass der Alltag die Eltern nervt, kennt jeder von uns. Man verstrickt sich in völlig sinnlosen Machtkämpfen. Und da war ich heute ein guter ausgleichender Pol.

Die Enkelin hustete zum Gotterbarmen. Als ich sie im letzten Sommer hier hatte, habe ich sie auch hustend bekommen, ganztägig auf Rohkost gesetzt und erst abends, wenn die Mama von der Arbeit kam, durfte sie Fleisch vom Grill essen. Sie war umgehend wieder fit. Diesmal wird das schwieriger, weil die Mama den ganzen Tag dabei ist. Ach, ist das manchmal kompliziert, so simple Dinge in der eigenen Familie durchzusetzen.
Na wenigstens wurde sie heute ohne Abendessen ins Bett gesteckt. Der Husten wurde durch die ausgefallene Mahlzeit zusehends besser.

Nachdem sie eingeschlafen war, gab es für die Tochter, den Enkel und mich um 19 Uhr was zu futtern. Ich habe 534g Wildschweinrippen gegessen. Auch heute waren sie nicht mehr so himmlisch, sondern einfach nur gut, aber immer noch weitaus anziehender als alle verfügbaren pflanzlichen Proteine. Der Enkel hat sich amüsiert, wie ich gegessen habe, mit dem Gesicht im Fleisch und insgesamt "wie Leo", unser Labrador. Hihi, Kindermund tut Wahrheit kund.

Für ihn gab es auch Tier: Bio-Salami, für die Tochter Bio-Kalbsleberwurst, jeweils pur und in Kombination mit Gemüsefrüchten. Trennkost eben.

Für beide Kinder gibt es übrigens gesonderte Absprachen in Kita und Hort, dass sie dort mittags nur Kohlenhydrate und Gemüse bekommen. Abends isst die ganze Familie Protein, oft jeder ein anderes.

Den Abend verbrachten meine Tochter und ich damit, ihr auch für das dritte Kind ein Tragetuch als Geschenk zur Geburt auszusuchen. Ich hatte ihr in der ersten Schwangerschaft das Liedloff-Buch gegeben und sie konnte sich sofort damit identifizieren. Ihre Kinder hatten daher das Glück, nie im Kinderwagen geschoben zu werden.

Samstag, 2. Mai 2015

Nach über 8h Tiefschlaf wache ich auf. Ich war gaaaaanz weit weg. In der Natur bedeutet das ein Risiko für das Überleben, aber ich fühle mich danach erholter als nach flachem Schlaf.

Die Enkel sind auch früh munter. Maria hat Hunger und wünscht sich Bananenpudding (mit Karob). Aber ich erkläre ihr, dass bei der Oma die Bananen wie bei den Äffchen gegessen werden und dass die Tiere auch keinen Pürierstab haben. Sie nickt, es scheint ihr einzuleuchten. Vorher möchte sie eine Mango.
Der Enkel entscheidet sich für Erdnüsse aus der Dose, die Tochter für einen Apfel und ein Paket Parmaschinken. Es gibt sicher Familien, wo schlechter gefrühstückt wird.

Mich selbst zieht es aber raus und ich gehe zwei Stunden im Sonnenschein mit Schmackes walken. Finde eine schöne große Feder, die vielleicht im Kampf verloren wurde und nehme sie den Kindern mit. Maria hat das sehr beeindruckt. Als Stadtkind kennt sie nur Taubenschei*e und Hundek*cke, hihi. Aber pure Natur ist viel spannender.

Als ich zurück komme, nehmen mich die Kinder in Beschlag. Mario malt mit Kreide Hüpfkästchen auf und fragt mich, ob ich mit ihm hüpfe. Jaaaa, das hat Spaß gemacht und war eine schöne Erinnerung an meine Kindheit. Und ich wollte es besser machen als meine Mutter, die Fragen nach gemeinsamen Spiel meiner Kinder oft genug mit den Worten: "Oma muss kochen" beantwortet hat. Auch wenn ich damals noch ihre Kochkünste geschätzt habe, hat sich das für mich immer ungut angefühlt.

Dann kam mir noch eine gute Idee. Für ein Spielzeug ist uns der dazu passende Ball abhanden gekommen. Nun ging ich in mein Kräuterbeet und holte einen Kern von der Jackfrucht. Er passte perfekt und die Kinder hatten viel Spaß. Und weil der Hund manchmal auch wie ein Kind ist, musste er ihnen natürlich den Kern wegschnappen. Auch er schien seinen Spaß damit zu haben. Zum Glück waren genug Kerne für alle vorhanden.

Nun war es Zeit für eine Stärkung. Es gab viele Zwiebelchen, bestimmt zwei Hände voll. Leider geht die Zeit mit ihnen schon dem Ende zu. Anschließend habe ich 235g mageren Wildschweinbauch gegessen. Die Bauchsperre passte haargenau zur externen Sperre durch die Enkel.

Heute war das Fleisch wieder himmlisch. Möglicherweise schützt sich mein Körper inzwischen nach (viel) Obst zu Mittag vor übermäßigem Verzehr an Tier durch geringere Anziehung am selben Tag.

Maria fragte mich, was das für ein Körperteil sei, was ich gerade gegessen habe und von welchem Tier es stamme. Sie ist da immer sehr interessiert. Also habe ich sie gefragt, ob sie auch mal einen Kopf sehen wolle. Ich hatte ihn ohne Fell bekommen und fand ihn kindertauglich vom Aussehen. Und ich hatte immer etwas Bedenken, dass die Kinder mal neugierig in meinen Kühlschrank gucken und dann vor Schreck erstarren. Natürlich wollten sie ihn sehen. Haben uns gleich mal die Zähne angesehen, waren eindeutig ungeputzt, hihi. Ist ein Dauerthema bei beiden. Maria fragte, warum die Augen geschlossen seien und es kam ein schönes Gespräch über Leben und Sterben von Tieren zustande.

Anschließend haben wir UNO-Rummy gespielt. Enkel können ein Jungbrunnen sein. Das Spiel haben wir mit unseren Kindern sehr viel gespielt und ich fühlte mich in diese Zeit zurück versetzt.

Zum Glück ist das Haus groß genug, so dass ich mich anschließend etwas zurückziehen konnte. Die Natur hat die fruchtbaren Jahre nicht umsonst in den jüngeren Lebensjahren der Frau eingerichtet.

Während dessen lausche ich dem Spiel der Kinder. Was mir auffällt, ist ihre Authentizität. Als Maria von der Schaukel fällt, zetert und lamentiert sie lautstark, brüllt ihren ganzen Frust raus, obwohl gar nichts weiter passiert ist. Wie oft schlucken wir solche kleinen Hiebe im Alltag runter und wundern uns dann über verspannten Nacken, knirschende Zähne etc.

Und mir wird wieder mal bewusst, wie wenig wir auf echte Inhalte unseres Lebens vorbereitet wurden. Ungezählte Schulstunden quält man sich mit unnützem Zeug. Mich haben diverse Kriege im 12. Jahrhundert ebensowenig interessiert wie die Namen der drei Flüsse im Kongo. Ohne Integrale und Vektorrechnung wäre ich vermutlich genauso so gut durch's Leben gekommen wie wenn ich nicht ein halbes Schuljahr Goethes "Faust" hin- und herinterpretiert hätte... Hier lernen die Kinder viel mehr: zum Beispiel ist es schön anzusehen, mit welcher Selbstverständlichkeit der Enkel Gänseblümchen isst. Er fragte mich auch, was ich außer Fleisch noch esse. Hihi, stimmt, oft genug gibt es bei mir Fleisch, wenn sie da sind. Habe ihm von diversen anderen Dingen erzählt, die er auch kennt und mag. Ich glaube, er hat längst intuitiv die wahre Ernährung begrifffen.

Zu meiner Freude konnte ich am Nachmittag frisches Lamm und Rind bestellen, um meine Fleischauswahl zu verbessern.

Mein Mann kommt aus Stralsund zurück und trotz seiner Erschöpfung steht ihm jedes mal die Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben.

Pünktlich zum Abendessen trifft der Schwiegersohn ein. Nun sind wir komplett und es wird ein langer Schnatterabend.

Für mich gab es eine halbe Knoblauchzehe, 88 Oliven (ca. 450g) und 2 Kohlrabis. Nach der kleinen Fleischportion zu Mittag wollte ich mal probieren, ob auch zwei kleine Fleischmahlzeiten am Tag gehen, aber keine Chance, null Anziehung. Jetzt gab es nur noch die fettige Ergänzung zum mageren Fleisch.

Sonntag, 3. Mai 2015


Wieder habe ich sehr gut geschlafen, etwa 9h. Und das Schönste ist: Ich habe in einem Traum meinen Frieden mit einer Situation gefunden, mit der ich mental noch nicht ganz fertig war. Spätestens jetzt weiß ich, dass alles gut war und ist.

Strahlender Sonnenschein begrüßt mich, ein perfekter Sonntag also. Somit sprach alles für ein ausgiebiges Sonnenbad.

Heute war der Schwiegersohn wieder Küchenchef und ich konnte mich im Verlauf des Morgens den Wäschebergen widmen. Der fast 8 jährige Enkel ist leider nachts noch nicht trocken, hängt wohl mit dem Diabetes zusammen.

Irgendwie war mir am dritten freiem Tag in Folge wie Montag und ich habe diese zusätzliche freie Zeit sehr genossen.

Daher habe ich mir eine schon länger geplante Freude bereitet und meine Sommergarderobe auf der Terrasse anprobiert. Eine Freude war es deshalb, weil ich dabei meine Fortschritte in der Gewichtszunahme anschaulich vor Augen hatte. Zwar ist die Hälfte der gerade erst in Thailand gekauften und bisher ungetragenen Sachen nun wieder zu eng, aber damit lebe ich gerne. Im Gegenzug passen neue Kleidungsstücke, die ich mir im letzten SSV auf den erhoffen Zuwachs gekauft hatte. Und zeigt mir die Frau, die Engpass im Kleiderschrank hat. Nur die Bikinis kann ich alle vergessen...

Als ich gegen 13 Uhr unkonzentrierter wurde, spürte ich auch deutlichen Appetit. Erneut fand ich die weißen Pampelmusen von P4F traumhaft gut und habe alle drei gelieferten Stück (1kg) aufgegessen.

Für die Familie gab es zur selben Zeit Honigmelone, Orangen und Bananen sowie die letzte Honigwabe für die beiden Naschkatzen.

Die Enkel haben hier die Tage außer gerösteten Erdnüssen nur Rohkost und abends erhitztes Protein gegessen. Ist ihnen sehr gut bekommen, ich habe heute Maria kein einziges mal husten hören. Für die Mama ist die gute Luft hier die Ursache...

Und interessant zu sehen, wie ihre Gewohnheiten bei Monoverzehr hinfällig wurden. Da war nämlich schon nach einer Banane Schluss und statt dessen wurden Orangen verlangt.

Danach gab es eine Runde Tischtennis mit dem Enkel. Noch bin ich besser. Die Enkelin war unser Ballholer.

Wohl fast jedes DDR-Kind liebte Pittiplatsch und Schnatterinchen. Ich gehöre eindeutig dazu. Daher habe ich deren lustige Streiche per Buch und als CD. Letztere hörten die Kinder bis zu meiner Sperre und darüber hinaus.

Habe währenddessen mit der Tochter festgestellt, dass wir eigentlich fast gar nichts mehr für die Ankunft des Babys benötigen. Kinderwagen und Bett sind hinfällig, Nahrung hat die Mama, ein paar Windeln sind für den Anfang vorhanden, aber generell wird es ja windelfrei groß, Garderobe ist für noch drei weitere Kinder da, aber vielleicht noch einen Badeeimer für ein kuschliges Bad...

Ich habe diesmal oft über den Bauch Kontakt zu der Kleinen gehabt, es ist jedes mal unbeschreiblich schön, wenn sich da drinnen was bewegt und man rät, was das wohl gerade war, ob Füßchen oder Knie... Und es wird nicht nur vermutlich die letzte Schwangerschaft meiner Tochter sein, sondern auch meine so hautnah miterlebte. Ich glaube, zu Schwiegertöchtern hat man zwangsläufig etwas mehr Distanz.

Wass ich mir gewünscht hätte, wäre eine noch bessere Ernährung von Mutter und Kind gewesen. Ich habe es ganz vorsichtig versucht anzusprechen, ist ein wunder Punkt bei ihr. Habe ihr von Zoe erzählt, die ähnlich weit ist wie sie und von Macadamias, Erdnüssen, Lachs etc. schreibt. Naja, Maria macht das dann vielleicht besser. Es ist nicht alles in einer Generation zu heilen.

Nach ihrer Abreise und dem damit verbundenen Aufräumen war es Zeit für mein Abendessen. So gegen halb sechs ließ ich mich mit dem ganzen Wildschweinrippenbogen auf dem Trampolin nieder und habe in aller Ruhe und wieder in tiefster himmlischer Phase 571g Bauchlappen, Fett und Fleisch von den Rippen verzehrt. Ein Traum schlechthin.

Heute habe ich mittags nur eine Fruchtsorte bis zur Sperre gegessen, das ist -wie immer- von Vorteil für den Genuss nachfolgender Fleischmahlzeiten.

Wegen der Schadstoffe im Wildschweinfett mache ich mich jetzt nicht verrückt. Jeder Großstädter nimmt unzählig mehr Giftstoffe über die Atemluft auf. Pro Minute brauche ich im ausgeglichenen Ruhezustand 6 Atemzüge, pro Stunde also mindestens 360. Das entspricht meiner maximalst verzehrten Fettmenge in Gramm. Und ich stelle jetzt mal die gewagte Hypothese auf, dass ich pro Atemzug mehr Dreck aufnehmen kann, als in 1g Fett gespeichert wird. Und selbst wenn nicht, bleiben noch die anderen 23h x mindestens 360 Atemzügen. Gerade hat mein Nachbar nur mal kurz sein Motorrad angemacht und es stinkt zum Himmel, aber auch nur, weil wir am Rande eines Naturschutzgebietes mit wenig Verkehr leben. Anderenfalls bekommt man das kaum noch mit.

Die Durianschalen duften im Kräuterbeet verlockend vor sich hin. In vergangenen Jahren habe ich (insbesondere abends und im Sommer) oft Durian gegessen. Ich glaube, dass ich in diesem Jahr Fleisch (gerade abends) öfter den Vorzug geben werde. Es sperrt besser und ich fühle mich danach irgendwie geerdet(er). Mir fällt auch auf, dass ich seit dem verringerten Zuckerkonsum tagsüber irgendwie wacher, kontinuierlicher und ausdauernder in meinem Interesse an meinen Mitmenschen bin, mich insgesamt kräftiger und belastbarer fühle.

Und noch was Schönes zum Abschluss: Ich schrieb vor einiger Zeit mal, dass ich durch den Thailandurlaub im Winter wenig Tier gegessen habe und wieder leichte Missempfindungen an den Füßen hatte, vermutlich als B12- Mangelsymptom. Nur der Vollständigkeit halber: Die Missempfindungen sind längst wieder Geschichte.

Das rohe Leben ist einfach genial.

So, Ende des Bienenromans.




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