Montag, 11.5.2015

Am liebsten hätte ich gestern Nacht noch was gegessen, fette Wildschweinrippen tanzten vor meinen Augen, hihi. Aber worin soll der Sinn einer solch späten Mahlzeit bestehen? Wie soll sich der Organismus erholen, wenn die Organe vor der Ruhepause nochmal vollgeladen werden? Hungrig war ich trotzdem... Habe mich aber auf den nächsten Tag vertröstet, seufz.

Hatte daher auch wieder nur einen leichten Schlaf und als mein Mann noch vor um 5 Uhr in Richtung Lübeck aufbrach, war auch ich munter.

Bin mit einer Rehkeule und zwei Rehschultern bepackt ins Büro geradelt. Nein, nicht für mich zum Mittag. Eine Kollegin hatte mich darum gebeten und ich bin ja bestens mit Fleisch versorgt.

Für mich hatte ich Oliven und Gemüse eingepackt, was morgens sehr viel anziehender als Obst war.

Im Büro erfuhr ich als erstes, dass sich zwei Kolleginnen krank gemeldet haben. Das ist natürlich "super", wenn man ohnehin nur zu viert ist, alle einen vollen Kalender haben und die andere Kollegin wegen kleiner Kinder zeitig gehen will.

Mittags gab es aber erst einmal eine Stärkung in Form von 62 Oliven Nyon extra, was ein klein wenig mehr als der Hälfte eines 500g Glases entsprach. Sie haben perfekt gepasst, sind herrlich fleischig und immer korrekt in der Sperre. Die 63. wurde eklig im Geschmack. Und anschließend fiel mir der Deckel mit den aufgetürmten Kernen aus den Händen, so dass ich sie beim Aufsammeln zählen konnte.

Eine halbe Stunde später gab es eine kleine und eine große Fenchelknolle von Orkos, optisch keine Augenweide, aber geschmacklich sehr gut. Anschließend habe ich eine neue Form der Kohlrabisperre erlebt: Nach etwa 1/3 fiel er mir urplötzlich aus der Hand und kullerte über den ganzen Tisch. Ein Versuch ihn weiter zu essen scheiterte an der Konsistenzsperre, er war plötzlich steinhart für mich.

Den ganzen Nachmittag verbrachte ich im Büro. Ziemlich heftige Angelegenheit. Zum Glück hatte ich mich gestern beim Sport ausgetobt.

Der große Sohn war noch zu Hause, weil er heute hier etwas erledigen wollte. Und so hatte ich ihm vom Fleischer ein Abendessen mitgebracht, für morgen früh einen schönen Obstsalat, für den Bürotag eine Tüte Nüsse - kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.

Bei mir gab es anschließend in aller Seelenruhe im Verlauf einer Stunde herrlich knuspriges Fett und leicht angetrocknetes Fleisch vom Wildschwein (Rippen und Kopf), dazu das Gehirn, insgesamt 615g. Es war himmlischst!!! Kein Wunder, dass ich früher schon mit der Kocherei nichts am Hut hatte. Es gibt Genüsse, die sind nicht kopierbar.

Und heute gehe ich nach diesem Festmahl nicht wieder hungrig ins Bett.