Freitag, 29.5.2015
Die Kombination aus wenig mittäglicher Jackfrucht und abendlichem Wildschwein war anscheinend verträglich. Ich habe 7h gut geschlafen, nicht geschwitzt, weder Durst noch häufige Toilettengänge in der Folge gehabt. Und ich sehe frisch aus.
Der Hund kann sich über diverse Reste vom Wildschwein freuen.
Selbst ein Regen kann mich heute nicht von der morgendlichen Radtour abhalten. Komme zwar etwas angefeuchtet im Büro an, aber bin ja nicht aus Zucker.
Meine heutige Auswahl für das Mittagessen besteht aus 2 Mango Amelie und 5 Tomaten, die seit ein paar Tagen im Büro auf ihren Einsatz warten. Heute morgen fand ich zwei mittelalterliche Kokosnusspagoden am besten.
Ich überlege, ob ich mir neues Wildschwein holen soll. Aber es sind noch viel Reh, etwas Lamm und Rind vorhanden. Und dann sehe ich bei Susanne die leckere Rehkeule, Matthias schreibt über den Pestizidgehalt gerade im fetten Fleisch - das sind genug äußere Anzeichen für eine Wildschweinpause.
Zumal ich auch ein paar Hinweise habe, dass gerade nicht alles optimal ist: Die Verdauung hängt wieder und das trotz Monomahlzeiten, ich habe nach dem Fleisch leicht steife Fingergelenke und Knochenschmerzen, ich fühle mich gerade nicht so besonders kraftvoll. Ob es an den Pestiziden liegt oder brüte ich was aus? Mir war es auch die ganze Woche über viel zu kalt, gerade im Büro. Und ich vermisse das Gefühl der unendlichen Glückseligkeit, was ich insbesondere auch in Thailand hatte, trotz Pestiziden. Ich bin ein absolutes Sonnenkind und brauche die Wärme für mein generelles Wohlbefinden. Zum Glück steht der Sommer vor der Tür.
Mittags gab es dann die beiden Mangos, 638g. Vollreif und entsprechend super lecker. Anschließend Bauch- und Aufstoßsperre.
Nachmittags war ich beim Sport und besser drauf als erwartet. Aber warum müssen die Gewichte manchmal so schwer sein? Hinterher war ich noch zu einem halben Saunagang, dann hat es mir an Hitze gereicht. Im Ruhebereich habe ich noch ein alkoholfreies Sektchen, sprich: Fachinger, geschlürft und mich entspannt. Freue mich so sehr auf dieses ruhige Wochenende.
Auf dem Rückweg habe ich erstmals in diesem Jahr Robinienblüten gegessen, bestimmt 10 Trauben voller Blüten. Fantastisch. Habe bestimmt wieder für einige Verwunderung gesorgt.
Vor der Tür stand die Lieferung von Jörg. Duftete alles ganz interessant.
Das Abendessen fand ab 17:45 Uhr im Garten statt und bestand aus 166g Macadamias (1a Sperre, dazu herrlich frisch, bis auf eine gammlige, die wie Mokka schmeckte, sooo genial, nie wieder geschälte!) und zwei Kohlrabis.
Dann tigerte ich wie eine hungrige Löwin durch die Gegend, bis ich meiner Gier nach Cashews nachgab und zwei Päckchen a 250g verspeiste. Um 19:20 Uhr war ich fertig.
Naja, von dieser hochkalorischen Kosmonautennahrung muss ich mich fern halten. Aber ich bin da optimistisch. Früher habe ich kiloweise getrocknete Ananas und Mango gegessen. Heute weiß ich nicht mehr, was ich mal an diesen trockenen Schuhsohlen finden konnte. Und bei den Cashews heute waren ein paar dabei, die haben wie mit Benzin abgerieben geschmeckt. War vielleicht diese Flüssigkeit, von der sie umgeben sind. Hatte ich aber noch nie. Insofern läuft es wohl auf ein Ende hinaus...
Ich frage mich nur, wie die Menschen überhaupt auf die Idee kamen, diesen Teil des Cashewapfels zu nutzen, wo er doch so gut versteckt und nur mit viel Aufwand zu bekommen ist. Und wie dieses Produkt in die Palette der instinktiven Ernährung kam, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Das Nährstoffspektrum ist natürlich gigantisch, aber durch die schnelle Verfügbarkeit der Päckchen auch immer für eine Überlastung gut.
Aber wenigstens hat diese Mahlzeit ordentlich die Verdauung angekurbelt.
Anschließend habe ich das Hörbuch von der Fortsetzung des Buches "Nicht ohne meine Tochter" gehört. Dieses Buch hatte mich damals als junge Frau und Mutter stark beeindruckt. Nun berichtet die inzwischen erwachsene Tochter Mahtob über ihr weiteres Leben.
Dabei bin ich tief und fest eingeschlafen...
Samstag, 30.5.2015
...Und 9h später sehr schön ausgeschlafen aufgewacht. Nur lustige Träume gehabt. Danke, liebes Universum.
Bis auf ein paar lästige Blähungen ist erst mal nichts passiert.
Mich packte eine riesige Lust zum Aufräumen und Reinigen. Insbesondere der Kühlschrank und die Kühlvitrine kamen dran und hatten es auch nötig. Jetzt ist wieder alles blitzblank. Die Kühlvitrine ist nun ausgeschaltet.
Mir kam ganz spontan eine gute Idee: Ich habe den zur Lagerung von Flaschen gedachten Einsatz auf die unterste Glasplatte des Kühlschranks gelegt und habe ein perfekt passendes Holzbrett dazu. Nun liegt das Fleisch etwa 2cm über der Glasfläche auf dem Brett und sollte niemals nie anfrieren, aber auch gut gekühlt sein. Ich war sehr zufrieden mit meinem Werk.
Die ganze Keimsaat flog in mein Kräuterbeet, hat bis auf die Linsen nie gepasst. Die fangfrischen Heringe von der Ostsee habe ich leider nie essen können. Sie waren zwar noch weich, aber ich habe mir mal vor einiger Zeit geschworen, von altem Tier die Finger zu lassen. Gerade fetter Fisch ist dann nicht mehr gut für uns und käme in der Natur so nie vor.
Weiter ging es mit einem Waschfest. Ich war die ganze Woche zu antriebsarm gewesen und nun türmte sich ein kleiner Berg.
Dann ging es im Garten weiter mit dem Pflanzen von Blumen und Gemüse. Während dessen lauschte ich weiter dem gestrigen Hörbuch. Zu meinem Erstaunen hat sich die in Amerika lebende Autorin auch mit einer Autoimmunerkrankung herumplagen müssen, dem durchaus tödlich verlaufenden Lupus erythematodes. Leider hat sie nicht mein Glück gehabt, zu einer anderen Ernährung zu finden, aber wenigstens ist sie auch nicht daran gestorben. Sie fand vorläufig ihr Heil in einer Infusionstherapie in München. Mal sehen, wie es weiter geht.
Das Engagement ihrer Mutter zur Verhinderung von Kindesentführung berührt mich sehr.
Passend zur Mittagszeit musste unser Nachbar seinen Rasentrimmer zum Einsatz bringen, so dass ich meinen Essplatz von der Terrasse ins Haus gewechselt habe: Es gab 2 sehr reife Orangen Naveline, 217g, ein paar bereits fermentierte Kirschtomaten, ca. 50g (ich war nie ein Fan von Pizza, aber die waren heute rekordverdächtig) und 2 Mango Amelie, 675g.
Erneut jubelte die Verdauung. Na also, geht doch.
Anschließend habe ich lang und breit mit meiner Schwester telefoniert. Meistens haben wir uns nur wenig zu erzählen, aber heute hat es uns Spaß gemacht. Vielleicht lag es daran, dass wir beide unbemannt waren. Unsere Mutter hat leider den kapitalen Fehler begangen und uns als Kinder versucht gegeneinander aufzubringen. Das beeinträchtigt unsere Beziehung bis heute.
Den ganzen Nachmittag freue ich mich über den schönen Austausch mit ihr.
Ich entdecke eine freche Zecke an meiner Hand, bekomme sie leider nicht komplett heraus, aber noch rechtzeitig, bevor sie sich richtig eingraben konnte.
Bei Orkos sind noch Mango Amelie verfügbar, die Welt ist perfekt.
Ansonsten tue ich mich mit Bestellungen gerade etwas schwer, weil ich jederzeit zur Entbindung der Tochter abberufen werden kann und dann hier keine großen Vorräte haben möchte. Bei ihr gibt es einen Bioladen mit Fleischtheke sowie einen Asialaden für den Durian-Notfall, so dass ich dort eher von der Hand in den Mund leben werde.
Gerade noch vor einem Regensturm bringe ich die Wäsche ins Trockene. Ich habe immer gerne mehrere gepackte Sporttaschen fertig zu stehen, um im Fall des Falles umgehend losstiefeln zu können.
Das Abendessen fand ab 19:00 Uhr im Garten statt und bestand aus 370g Gehirn vom Hirsch. Es war ein riesiges Tier. Das Fleisch war mir schon zu alt und sperrte auch sofort, aber das Gehirn war himmlisch: salzig-würzig-cremig. Sehr, sehr lecker. Ob ich jetzt wenigstens einen Teil seiner Weisheit, seiner Intuition und seiner Anmut in mir trage?
Im Schlund lagen ein paar 2cm tote Maden. Der Kopf hatte schon öfter zur Auswahl draußen gestanden und da haben sich die Fliegen nicht bitten lassen. Die Maden lebten sprichwörtlich im Speck. Und starben wohl am Uber(fr)essen.
Die Diskussion um den Bleigehalt von Wild ist schon eine Überlegung wert. Nicht nur deshalb würde ich gerne auf Insekten umsteigen. Aber dazu kann ich mich momentan noch nicht überwinden.
Der örtliche Gärtner hatte mir schon vor ein paar Jahren erzählt, dass er regelmäßig die Schadstoffe in seinem Gemüse überprüfen lasse. Seit hier mehr Flugzeuge ihre Route fliegen, könne er es kaum noch verkaufen, so viele Schadstoffe seien nachweisbar. Tja und wir drehen (fast) alle ordentlich mit am Rad...
Im Bett höre ich weiter die Lebensgeschichte der jungen Frau. Sie entschloss sich, Psychologie zu studieren, um sich u.a. mit der Resilienz, der menschlichen Widerstandskraft, zu beschäftigen. Ein zweifelsohne sehr spannendes Thema. Es gibt ja immer Menschen und Situationen, bei denen man sich fragt, wie sie das ausgehalten und überlebt haben, während andere wegen vergleichsweisen Lappalien jahrelanger Psychotherapie bedürfen. Interessant auch ihre Erkenntnis, Schuld und Angst als Voraussetzung für alle psychischen Erkrankungen anzunehmen, aus der es nur eine Erlösung gibt: Vergebung. Dabei hat ihr der christliche Glaube sehr geholfen. Vermutlich muss da jede/r eigene Wege gehen. Für mich war die rohe Nahrung eine einzige Inspiration zur Veränderung, auch zum Verzeihen.
Sonntag, 31.5.2015
Nachts war ich kurzzeitig wegen Verschleimung und Husten wach, habe aber ansonsten gut fast 9h geschlafen. Entweder war es noch die verspätete Strafe für die Cashewfehlkombination oder der Hirsch hatte seine Nase in Pflanzen gesteckt, die weder ihm noch mir gut taten. Zumindest habe ich aber keinen Mist geträumt.
Von dem Zeckenbiss ist fast nichts mehr zu sehen, trotz Op zur Beinentfernung.
Auch heute habe ich Lust zum Aufräumen und vergnüge mich damit im Bad.
Fühle mich fit und wieder kräftig, so dass anschließend Sport auf dem Programm steht.
Gleich beim ersten Gerät spüre ich, dass ich heute viel mehr Kraft als Freitag habe. Kann daher auch wieder etwas zulegen.
Abschließend gehe ich wieder für einen halben Saunagang in die Wärme, dann ist die Muskulatur schön durchblutet. Nun kann sie wachsen.
Auf dem Rückweg rieche ich an den Robinienblüten, aber Fehlanzeige, viel zu süß.
Zu Hause fällt mir die Wahl nicht schwer: Es gab 655g Bananen Rosa, fast komplett mit Schale (brutto 685g), überreif, zum Teil matschig-weich, zum Teil schon angetrocknet. Der letzte Bissen wurde eklig, also ausgespuckt.
Anschließend erfuhren wir die Neuigkeiten aus Melbourne. Gerade gibt es ein paar Stolpersteine, aber das gehört dazu, wenn man Erfahrungen sammelt. Sohnemann ist frohen Mutes und die Liebe nach wie vor innig. Alles andere findet sich...
Nachmittags war ich 1 3/4h walken. Ich liebe diese freie Bewegung. Ganz nebenbei habe ich noch Robinienbäume abseits von Straßen gefunden.
Im Hörbuch bleibt es spannend. Mahtob erzählt nun über ein Erlebnis aus ihrem Psychologiestudium. Sie sollten täglich fünf Glücksmomente aufschreiben. Anfangs sei ihr das sehr schwer gefallen. In der Folge habe sie Dinge getan, von denen sie wusste, dass sie sie glücklich machen. Durch dieses andere Lebensgefühl sei ihre Krankheit zum Stillstand gekommen, obwohl sie die Medikamente abgesetzt hat. Auch dem Thema Ernährung wandte sie sich nun zu und landete beim veganen Essen. Aber wenn es ihr erst einmal geholfen hat, was ist dann dagegen einzuwenden. Mal sehen, wie es weiter geht.
Das Abendessen fand ab 18:30 Uhr im Garten statt und bestand aus 201g Rippen vom Weiderind. Sie waren so fettig-würzig, leicht angetrocknet, einfach genial und haben zum Ende der himmlischen Phase exakt gesperrt. Genau so, wie es sein soll. Bin auch rundum zufrieden, trotz der kleinen Menge.
Ich werde das so beibehalten, dass ich immer verschiedene Fleischsorten vorrätig habe und keine Dogmen für oder gegen etwas aufstelle. Ich glaube, gerade die Vielfalt ist gut, um Gewohnheiten vorzubeugen. Und auf den Weiden an der Nordsee ist der Bleigehalt vermutlich geringer als bei jedem Wildtier hier aus der Umgebung, egal, womit es geschossen wurde.
Ich fühle mich richtig gut erholt nach diesem schönen Wochenende. Und das wünsche ich euch auch. Falls nicht, dann sammelt eure Glücksmomente.