Dienstag 14.07.2015
Was gibt es Schöneres, als morgens bei strömendem Regen im warmen Kuschelbett zu liegen? Durch die offene Fenstertür kam herrlich erfrischende Luft herein. Zudem hatte der nächtliche Regen den Vorteil, dass es wohl auch den immer noch nicht gefassten Brandstiftern, es sollen drei mit inzwischen 55 Delikten sein, zu unangenehm für ihr unseliges Treiben war. Ich konnte mich gestern nämlich nicht mehr aufraffen und das Auto auf den Hof fahren. Aber dank der neuerlichen Kameraüberwachung des Nachbarn von gegenüber und den generell sehr aufmerksamen Blicken aus der Nachbarschaft habe ich mir auch nicht wirklich Sorgen gemacht.
Leider hat mich die Rückkehr meines Mannes von der Arbeit um sechs aus meinen süßen Träumen geholt.
Als erste Tagesaufgabe habe ich die Plantabananen aus der Kiste genommen und in einem warmen Zimmer einzeln auf Papier gelegt. Sie werden zum Teil bereits gelb. Im Sommer reifen sie immer sehr gut nach. Und sie sind göttlich, so nahrhaft und zuckersüß. Weder riechen noch schmecken sie nach Chemie.
Als nächstes habe ich einen der riesigen Wildschweinköpfe, der völlig zerschossen war, auseinander genommen. Da ich gestern Abend nichts mehr gegessen habe, war mir völlig entfallen, den Hund zu füttern. Das wollte ich heute morgen wieder gut machen. Zu meinem Erstaunen hatte er keinerlei Interesse daran. Das werde ich mal beobachten, möglicherweise riecht er etwas, was ich nicht rieche.
Im Büro habe ich eine nette Kollegin als neue Nachbarschaft bekommen, die ich schon seit Jahren mag und wegen ihres Engagements schätze. Oft genug haben wir uns früher auch zu gesundheitlichen Problemen ausgetauscht, bevor wir länger nichts mehr voneinander gehört haben. Nun erzählte sie mir, dass sie aufgrund ihrer rheumatischen Erkrankung viele Arzttermine habe und daher nur noch 30 h arbeite. Und weil sie Geburtstag hatte, wollte sie mir eigentlich auch Kuchen bringen, hatte aber von meiner Kollegin schon erfahren, dass ich sowas nicht mehr esse. Sie selber habe auch Allergien gehabt, aber nun seien sie weg und ihr Magen vertrage wieder alles. Und überhaupt, nun habe sie eine ruhigere Tätigkeit und es werde ihr sicher bald besser gehen. Das kann ich ihr nur wünschen. Ich habe gemerkt, wie gleich wieder mein Helfersyndrom wach wurde und ich ihr tausend Dinge auf einmal sagen wollte, aber sie wehrte alles standhaft ab und somit werde ich mir zukünftig auf die Zunge beißen. Und das Schöne genießen, denn sie will mir aus ihrem Garten Tomaten mitbringen. Immer gerne.
Mittags war ich wieder im Gericht, so dass es erst um halb zwei, 24h nach meinem letzten Essen, Nachschub in Form von 780 g Flugananas aus dem Bioladen gab. Sie war recht gut, aber die Schale zu alt, um mitgegessen zu werden.
Als ich nach Hause kam, war der Hund mit dem Wildschwein beschäftigt und auch der Napf fast leer. Es war ihm wohl morgens nur zu zeitig für ein Fressgelage. Um sich das gute Stück zu sichern, hatte er es eingebuddelt.
Nach einem angenehmen, aber auch arbeitsintensiven Bürotag gab es ab halb sieben zwei herrlich cremig-weiche Avocados Pinkerton von Orkos, 384 g. Sie waren schon alt und die Schale nicht mehr schön anzusehen, aber das tat ihrem guten Geschmack keinen Abbruch und das Innere war einwandfrei.
Ich genieße mein absolutes Wohlbefinden auf allen Ebenen und werde jetzt einen entspannten Feierabend verbringen. Wünsche euch dasselbe.