Hihihi,nun ist es doch wieder mehr geworden als nur mein Menüplan, aber ich finde das rohe Leben viel zu spannend, als nur über Nahrungsbestandteile zu schreiben.
Freitag, 7.8.2015
Pünktlich zum letzten Arbeitstag hatte ich noch einmal viel Kraft, Schwung und Energie und konnte mit gutem Gefühl das Büro zur Mittagszeit verlassen. Alles erledigt, was noch geschafft werden musste. Das gestrige Lamm war wieder bestens. Bereits kurz nach der Mahlzeit spürte ich einen deutlichen Energieschub.
Jetzt steht die spannende Frage meiner Fleischversorgung an der Ostsee. Habe mit Freude und Erstaunen festgestellt, dass Gut Darß eine neue Webseite mit einigen Informationen zum Fleisch erstellt hat. Auch online bestellen ist jetzt möglich. Die Fleischauswahl ist schon sehr beträchtlich.
Nun weiß ich, dass ihre Rinder Fleckvieh sind, welche ohne Zufütterung nur von den Wiesen und Weiden leben sollen. Ich bin geneigt, es ihnen (vorerst) zu glauben, weil das beim Lamm nicht steht. Und da habe ich ja selbst die Zufütterung gesehen.
Inzwischen habe ich mich diesbezüglich speziell erkundigt. Die von mir gesehene Schafherde gehörte vermutlich gar nicht zu denen von Gut Darß. Das würde erklären, warum ich bisher mit deren Fleisch keine Probleme hatte. Sie erhalten angeblich kein zusätzliches Futter, nur selbst gemähtes Heu im Winter.
Auch gibt es drei mal in der Woche eine Hofführung, wo ich alle meine Fragen stellen könne. Ebenso bot mir die freundliche Verkäuferin am Telefon an, im Büro vor Ort genaueres zu erfragen und meine speziellen Wünsche direkt mit dem Fleischer abzusprechen. Super! Ich habe dort früher schon Innereien von unterschiedlichen Tieren bestellt und war immer zufrieden. Also kann ich optimistisch sein. Fleisch mitnehmen scheidet bei den aktuellen Temperaturen nämlich aus, zumindest in größeren Mengen.
Zudem spüre ich Interesse an Fisch. Da werde ich bei den beiden rotnasigen Fischern im Ort mit Zander und Kabeljau fündig werden. Und auf dem Radweg zum Gut Darß führt der Weg an einem Geschäft vorbei, das nicht nur Filets, sondern ganze Fische anbietet.
Auch freue ich mich auf die regionalen Tomaten und die vielen Brombeerhecken.
Wenn dann noch die Sonne scheint, ist alles gut. Ach, ist das schön, Urlaubszeit, hmmmmmm.
Was mir in den letzten Tagen wieder aufgefallen ist: Ich trinke sehr viel weniger als allgemein empfohlen wird. Selbst in der jetzigen Hitze trinke ich selten mehr als eine halbe Flasche Fachinger (0,75l) am Tag. Ich denke, es hängt damit zusammen, dass wir Rohis im ausgeglichenen Zustand nicht oder nur wenig schwitzen. Auch bei körperlicher Anstrengung nicht nennenswert. So erlebe ich das jedenfalls gerade. Finde ich sehr angenehm.
Sobald ich aber trockene Produkte mit einbeziehe oder mich überlaste, kommt der Durst.
Mittags gab es nach einer kurzen Pause am See ab viertel zwei eine reine Beerenmahlzeit aus dem Garten: die ersten Brombeeren, rote und viel süßere weiße Johannisbeeren (für mich eine neue Entdeckung in diesem Jahr, ich mochte sonst nur die schwarzen), rote und noch viel fleischigere grüne Stachelbeeren. Einige waren schon von Insekten ausgehöhlt, so dass ich nur die Schalenreste aß. Ich guckte aber in jede Schale hinein, ob sich nicht eine Wespe darin versteckt hielt. Auf so eine Sperre hatte ich nämlich absolut keine Lust. Oft waren kleine Käfer drin. Und in der letzten eine Wespe.
Die Mahlzeit war sehr befriedigend. Die Menge schätze ich ähnlich die der Vortage, ca. 1,5 kg. Um zwei war ich damit fertig.
Nach einer kleinen Pause bin ich bei 37 Grad zum Bungalow gefahren. Obst hatte ich gleich dort gelassen, um es nicht unnötig durch die Wärme zu fahren. Das Fleisch habe ich gut transportiert bekommen.
Es ging mir trotz der Hitze oder vielleicht auch gerade deswegen wunderbar. Als es vor ein paar Wochen schon mal so heiß war und ich mich mit Maulbeeren und Blütenfeigen überlastet hatte, war mir die Wärme auch mal zuviel. Ansonsten bin ich da weitgehend schmerzfrei und vertrage noch Temperaturen, wo andere längst kapitulieren.
Der See kann ruhig noch etwas zulegen. Ich mag große Badewannen. Das wird eine ganz schöne Umstellung zu den Temperaturen der Ostsee.
Das Abendessen fand ab 18:30 Uhr statt. Heute gab es mal wieder Lamm. Zuerst kamen die Reste des gestrigen Rippenbogens an die Reihe. Auch heute fand ich das knusprige Knochengebälk und die Rippenenden am attraktivsten. War leider nur nicht mehr so viel da.
Anschließend gab es den mit der Wespensperre vor drei Tagen beendeten Nacken. Es war viel abzuknabbern und zu zerteilen, aber eigentlich war er mir trotz eines schönen Stranges Rückenmark zu fettarm.
Daher habe ich mir noch von einer neuen Schulter 90 g Fett und angetrocknetes Fleisch stibitzt. Die Menge insgesamt wird deutlich unter der gestrigen gelegen haben. Leider hat die Batterie der hiesigen Waage den Geist aufgegeben.
Vielleicht ist es ganz gut, wenn ich im Urlaub mal ein paar Tage anderes Fleisch als Lamm esse. Garantieren könne man mir bei Gut Darß nur Rind. Bei Lämmern sei es von der Schlachtreife abhängig und beim Wild wisse man nie, was sie bekommen. Völlig natürlich.
Mir hat schon im letzten Jahr das Rindfleisch sehr zugezwinkert. Allerdings sind die Preise zwischen 30 und über 60 €/kg wenig verlockend. Aber Gulasch gibt es günstiger und notfalls frage ich nach Hundeknochen, hihi. Und der Preis reguliert vielleicht auch etwas die Menge.
Heute habe ich vergleichsweise viel getrunken, etwa 1l.
Die Aussage, dass Rohköstler nicht oder nur wenig schwitzen, halte ich daher für fragwürdig. Vielleicht ist es eher so, dass sich auch hier mit der Rohkost einiges normalisiert und jemand, der viel geschwitzt hat, nun weniger schwitzt und andere, so wie ich, die nie geschwitzt haben, schwitzen jetzt, wenn es angemessen ist: Bei sommerlichen Temperaturen und körperlichen Anstrengungen ist es sicherlich "normal" zu schwitzen, einmal um die Körpertemperatur zu senken, zum anderen, um die Haut feucht zu halten.
Die anderen schienen nicht so zu schwitzen!?
Alles Liebe,
Ralph