Dienstag, 17.11.2015
Bereits um fünf rollte der Sohn vom Hof. In zwei Tagen wird seine Freundin einfliegen und es gibt in der neuen Wohnung viel zu tun. Daher war auch für mich die Nacht zeitig zu Ende. Erneut nutzte ich die frühe Tageszeit für die Fortsetzung des Gehirntrainings. Einschlafen konnte ich leider nicht mehr.
Ansonsten fühlte ich mich besser als erwartet, war aber den ganzen Vormittag über ziemlich müde. Da ich bei Müdigkeit noch unlieber Auto fahre als ohnehin, habe ich mich im Regen auf das Rad geschwungen.
Was mir derzeit neben einem Schlüsselprodukt fehlt, sind Ruhe und Beständigkeit. Ich mag es nicht, wenn ich Mahlzeiten ausfallen lassen muss, weil der Kontext oder das Produkt nicht passen. Irgendwie verschiebt sich dann alles und der Körper versucht in den nächsten Tagen den Kalorienbedarf nachzuholen. Insofern ist es auch gut, wenn der Sohn mitsamt seinen Siebensachen am Wochenende in seine eigenen vier Wände zieht und ich wieder mehr nach meinem Stiefel leben kann.
Derzeit sieht es bei uns aus wie im Taubenschlag, überall stehen seine Kisten und Kartons, kleine Möbelstücke, Farbeimer, Bekleidung etc. Und da mein Mann wieder auswärts arbeitet, erlebe ich es alleine live mit. Es ist ohne Frage auch eine inspirierende Zeit, die von der jungen Energie lebt, aber auch Kraft raubt und für Unruhe sorgt, insbesondere durch den anderen Schlafrhythmus der Jugend, hihi.
Für das Mittagessen hatte ich Kohlrabi und Möhren mitgenommen. Aber wirklich hungrig war ich nicht. Zudem war die Zeit für das Mittagessen auch nur sehr begrenzt. Und der Bauch konnte ja über Leerstand ohnehin nicht klagen.
Ab halb eins war ich in einer mehrstündigen Beratung zu diversen Kummerkindern. Dieser gute Austausch mit engagierten Kollegen war es, der mich heute früh in gespannter Erwartung in's Büro getrieben hat.
Am frühen Nachmittag hätte ich gerne was gegessen, aber es war in dieser kollegialen Runde absolut unpassend. Schon gar nicht stark riechenden Kohlrabi.
Es war wohl für heute ganz gut so, denn im weiteren Tagesverlauf wurde ich zusehends munterer und bin recht beschwingt durch den Regen nach Hause geradelt.
Hier gab es von fünf bis halb sechs sehr leckeren fetten Hirsch von der Hüfte und Rippe. Nach 220 g kam die Aufstoßsperre.
Die Lust auf erneuten Nachschlag mit Nüssen war groß, aber wohin sollte das führen? Zwar sah ich viel besser aus als nach Überlastungen mit Zucker, aber diesem Suchtmechanismus gehört um meiner Gesundheit willen ein unmittelbares Ende bereitet.
Da bewahrheitete sich der Spruch, den ich bei Matthias aufgeschnappt habe: Des Unheils Heilung liegt in des Unheils Übertreibung.
Für meine Gewichtszunahme ist sowas jedenfalls kontraproduktiv. Ich habe mich heute lange Zeit schlapp und träge gefühlt, so dass ich wieder nicht beim Sport war. So wachsen aber keine Muckis.
Es ist ja eigentlich gar nicht so schwer, gegen die Fresslust anzukommen und sofern ich halbwegs in meiner Mitte bin, klappt das auch. Ich muss lediglich 10 - 30 Minuten nach einer Mahlzeit eine gewisse Unzufriedenheit aushalten, sofern das Produkt gesperrt hat, werde aber anschließend, so wie jetzt gerade, mit intensiven Glücksgefühlen belohnt. Das ist tausend mal besser als sich den Bauch mit einem weiteren Produkt vollzuschlagen und sich dann mit Überlastungen herumzuplagen. Das Ideal ist natürlich Sättigung und Zufriedenheit in einem. Wenn es aber so einfach wäre, gäbe es nicht so viele Probleme mit der Rohkost.