Mein Urlaub ist weiterhin wunderbar.
Gestern war ich mit Lizas Familie in einem Durian-Park. Das war schon interessant. Große und kleine Sorten wuchsen dort, zwischendrin standen Mangostan und Longkong, an deren Stämmen Pflanzen vom Pfeffer rankten. "Two in one" nannte es der Betreiber lächelnd.
Da lagen auf der Erde zahlreiche unbeachtete wilde Duriane, die aufgrund eines kleinen Wurmes nicht verkauft werden. Die großen Duriane werden erst in einem Monat reif sein.
Ich habe mich um einen Job bei ihm beworben, was er sehr lustig fand. Hihi.
Liza zeigte mir einen Strauch mit Blättern, die mich von der Optik her an den chinesischen Gemüsebaum erinnerten. Geschmacklich waren sie aber viel milder und sehr angenehm im Mund.
Anschließend waren wir auf dem Markt in Charna, wo Lizas Eltern ihr Geschäft betreiben. Es gab einfach alles. Auch Corossol, Jackfrucht, Longkong, Durian in allen Größen... Ein Paradies!!!
Ich habe mir eine Ananas, Kräuter und Mungobohnensprossen ausgesucht. Liza hat mich davon überzeugt, dass ich auch etwas Rindfleisch plus Innereien nehme. Die Mutti ließ mich rohe Erdnüsse probieren und nachdem ich sie für gut befunden hatte, 500 g eintüten. Ich wurde zu allem eingeladen, was mir schon unangenehm war.
Auf dem Hinweg hatte Lizas Mutter mir am Straßenrand ganz dicke Salak gekauft.
Davon habe ich nachmittags zusammen mit den Sprossen 10 Stück bei einem Essen mit der Familie im Restaurant gegessen. Sie waren unglaublich gut. Eine ganz andere Sorte als die von Tropenkost.
Die Familie hat sich vollkommen auf meine Bedürfnisse eingestellt. Im Auto läuft die Klimaanlage äußerst moderat, weil sie wissen, dass ich es warm mag. Sie sorgen für mein Essen und ich bin somit völlig kompatibel zu ihren Wünschen nach Restaurants. Sie freuen sich, wenn es mir schmeckt und ich glaube, sie sind nach der ersten Überraschung ganz froh, wie unkompliziert meine Ernährung ist. Liza weiß ja bestens über meine Gewohnheiten Bescheid und hatte die Mutti wohl eingehend instruiert.
Nachmittags haben wir uns dann revanchiert und unsere mitgebrachten Geschenke übergeben. Es war so schön, ihre ehrliche Freude zu sehen. Jetzt ist wieder Platz im Koffer, denn sie hatten ordentlich Gewicht.
Abends gab es dann wieder Durian. Nach der Beschreibung von Tropenkost war es wohl Kanyao, so ein unglaublich guter Geschmack nach Cherry, mit großen Kernen und relativ wenig Fruchtfleisch. Der kleine wilde Durian war dann noch intensiver.
Heute hat uns Lizas Familie frei gegeben, hihi. Wir waren wieder am völlig leeren Strand und haben ausgiebig Sonne getankt.
Dort gab es mittags Ananas. Sie war schon glasig und an einer Stelle durch Wurmbefall etwas säuerlich. Kein Wunder also, dass sie für mich gestern so gut gerochen hatte.
Nachmittags gab es Erdnüsse. Erst einen mitgenommenen Rest von zu Hause und dann die hiesigen.
Abends haben wir einen Markt bei uns in der Nähe vom Guesthouse besucht. Ich habe zu meiner großen Freude Mango Kweni und Palmenherz entdeckt. Es gab auch viel Fisch und aufgeschnittene Hühner in allen Größen, komplett mit Innereien und Eiern, aber darauf stehe ich gerade gar nicht.
Das und ein paar Kräuter wird morgen mit auf die Reise nach Hat Yai gehen. Dort haben Lizas Eltern eine Überraschung für uns. Wird bestimmt schön.
Vorhin habe ich einen Bodyscrub mit hier gekaufter Paste aus Tamarinde, Honig, Melone und Aloeblatt genossen. Einen Massagesalon habe ich hier noch nicht gefunden, aber das macht nichts. Es war jedenfalls sehr angenehm. Überhaupt gibt es einiges an guter Körperpflege ausschließlich auf der Basis von Naturprodukten. Die Zahnpaste kaufe ich auch gerne hier. Heute habe ich eine neue ausprobiert: mit Guaven und Mangostan.
So allmählich komme ich auch wieder in die Sprache rein. Zu Hause geht mir die Motivation immer nach ein paar Wochen verloren. Aber im Auto mit Lizas Familie lerne ich schnell dazu.
Wenn jemand eine Idee hat, wie ich hier mein Leben finanzieren kann, dann immer her damit. In meinem nächsten Leben möchte ich bitte hier geboren werden.
Die Schulen und die Universität sehen äußerlich übrigens sehr stilvoll und gepflegt aus - im Gegensatz zu ziemlich viel Müll auf den Straßen - die Schulkinder tragen alle eine Uniform, waschen nach dem Essen brav ihr Geschirr ab und veranstalten mindestens soviel Lärm wie deutsche Kinder. Hihi.