Fructosemalabsorption und Rohkost. Funktioniert das?

[Manuela]

Kiwi und Cranberry haben Einfluss auf den Serotonin-Stoffwechsel
Aktuelle Untersuchungen dokumentieren, dass Darmbakterien in der Lage sind aus Chinasäure Tryptophan zu bilden und in das Darmlumen zu sezernieren (Pero et al. 2009, 2010). Erste Daten deuten darauf hin, dass es nach dem Genuss von Früchten mit einem hohen Gehalt an Chinasäure (wie z. B. Wildheidelbeeren, Kiwi, Cranberry, Preiselbeeren, Pflaumen Äpfel und Pfirsiche) im Gastrointestinaltrakt zu einer vermehrten Bildung von Tryptophan kommt. Als Folge der erhöhten Zufuhr von Chinasäure wurden Tryptophanspiegel im Urin gemessen, die oberhalb der durch Tryptophan-Supplementation erreichten Spiegel lagen (Pero et al. 2009, 2010). Dieser Befund deutet darauf hin, dass die endogene Produktion der Darmbakterien mindestens so viel Tryptophan bereit stellen kann, wie sonst nur als Folge einer hochdosierten Tryptophangabe (> 5 g/Tag) zur Verfügung steht.

[Ralph]

Hallo Manuela,

bitte erkläre uns doch mal, was es mit diesen Beiträgen zum Thema Tryptophan und Serotonin auf sich hat. Stammen diese Beiträge aus Deiner Feder, oder zitierst Du hier? Und welchen Zusammenhang gibt es zwisschen Tryptophan und Fructose-Intoleranz? Ev. kannst Du ja auch einen Abriss zu dem verlinkten Artikel schreiben - nicht jeder hat den Nerv, diese neun Seiten durchzuarbeiten ...

Danke und alles Liebe,
Ralph

[Manuela]

Hallo Ralph,

im Grunde geht es beim Zusammenhang Fructose - Tryptophan - Serotonin um Folgendes:

Bei uns "normalen" Menschen besteht von Natur aus sowieso schon eine äußerst eingeschränkte Fähigkeit, Fruktose zu verstoffwechseln.

Bei Menschen, die eine ausgeprägte Fructoseunverträglichkeit haben (durch Mineralstoffmangel meistens, wie ich schon mal schrieb), ist die Tryptophanverwertung dann fast vollständig oder ganz unterbunden, was dann logischerweise zu einem Serotoninmangel führt. Serotoninmangel wiederum löst Depressionen aus. Dabei kann das Dopamin dann auch überhand nehmen, so dass zu den Depressionen auch noch eine Schizophrenie hinzukommt. Allerdings dürfte es sehr selten so weit kommen, denn Betroffene werden eh schon massive Darmprobleme bekommen, so dass der Obstverzehr von selbst eingestellt wird.

Einen solchen Effekt kann auch ein Vitamin D-Mangel auslösen. Sehr häufig kann man das bei Menschen beobachten, die aus sonnenverwöhnten Ländern ins kühle Nordeuropa kommen (mein peruanischer Professor war im Winter stets mies drauf, im Ernst).

Bei denen wird Schizophrenie (z. B. laut Nicolai Worms, aber es gibt noch andere Quellen dazu) um ein Vielfaches häufiger festgestellt als bei Menschen, die schon immer hier gelebt haben (obwohl in Litauen die hohe Selbstmordrate definitiv mit der Sonneneinstrahlung zusammenhängt, auch die Russen trinken nicht umsonst so viel Alkohol ….).

Folgender Ausschnitt aus einem Lehrbuch veranschaulicht das nochmals, warum Fructose eben so ungut und zudem noch extrem reaktionsfreudig gegenüber (Körper-)Proteinen ist:

(ich kann den Text aus urheberrechtlichen Gründen nicht entsprechend rauskopieren, bitte vorblättern zu 3.2 auf Seite 31, Stichwort Fructose) http://books.google.de/books?id=HwGo...reudig&f=false

Ich selber hatte nach sehr fructoselastigen Mahlzeiten über längere Zeit danach so rote Augen, so, als wenn ich gerade im Schwimmbad gewesen wäre. Für mich ein recht eindeutiges Zeichen einer Leberbelastung.

Jedenfalls beeinträchtigt die nicht verdaute Fructose im Darm schwerwiegend die Aufnahme der sowieso schon eher limitierend auftretenden Aminosäure Tryptophan. Bei Lysin ist es genau dasselbe, allerdings wird die Wirkung durch mangelndes Tryptophan viel stärker wahrgenommen, weil durch die am Boden liegende Serotoninsynthese der Mensch immer depressiver, trauriger und negativ denkender wird. Lysin ist eher für´s Bindegewebe verantwortlich.

Das Ausmaß hängt ab von der Menge des zur Verfügung stehenden Transportproteins, dessen Wirksamkeit auch von der Menge an gleichzeitig aufgenommener Glukose abhängt (Haushaltszucker wird VIEL besser vertragen als Obst, paradoxerweise).

[Ralph]

Das war nicht meine erste Mahlzeit. Ich esse im Moment noch Mischkost und auch noch gekochtes.

Ich habe deshalb gefragt, ob es deine erste Mahlzeit war, weil ich solche Symptome von Leuten kennen, die sich den Bauch mit Kochkost vollschlagen und als Nachtisch Früchte essen. Wenn dann kurze Zeit später Bauchschmerzen auftreten, sind immer die Früchte dran schuld.

[MENTION=52]chillerduesi[/MENTION]: Irgendwie hast Du auf diese Aussage von Susanne nicht mehr geantwortet. Kann es sein, dass Du um die Rohkost seit Monaten mehr oder minder herumeierst, ohne sie wirklich zu praktizieren?

Andernorts habe ich - datiert auf den 29.05.14 - gelesen:

Hallo zusammen.Ich habe gestern angefangen und wollte direkt zu 100 % Rohkost essen mit Wildpflanzen.
Heute bereits am 2. Tag habe ich direkt Reis mit Kidneybohnen aus der Doese sowie jetzt gerade 6 Kekse oder so gegessen.

Das war wohl ein Witz, oder? Nicht mal ein Tag ohne KK???

Und dann stellst Du Fragen wie

Denkst du es ist ok einfach Leitungswasser zu trinken?

Da kratze ich mir echt am Kopf ... Du bist seit November 2013 hier angemeldet (und andernorts seit Oktober 2013). Anfangs hast Du die gleichen Fragen in beiden Foren gestellt. Dann war es längere Zeit still um Dich, und nun tauchst Du plötzlich wieder auf und stellst Fragen, die sich nach einem dreiviertel Jahr des Mitlesens in diesen Foren einfach nicht mehr stellen dürften.

Alles Liebe - und nichts für ungut,
Ralph

[Ralph]

BTW: Warum soll es denn low-fat sein? Ich halte eine ausgewogene Ernährung für angebrachter als eine, die irgendwelche Lebensmittel limittiert.

Diese Frage ist übrigens auch noch offen ...

Alles Liebe,
Ralph