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Rohkost und Ayurveda

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  • Rohkost und Ayurveda

    Hallo,

    zuallererst, möchte ich ein passendes Board für dieses Thema vorschlagen. Eines, in dem inhaltlich alles über Ernährungsgewohnheiten diskutiert werden kann, welche nicht direkt und ausschließlich mit Rohkost zu tun haben, aber sich auch nicht auf Kochkost reduzieren lassen. z.B.: "Alternative Ernährungsformen: Hier kann jede Art des Essens diskutiert werden."

    __________________________________________________ __________________________________________________ ____________________________



    Die Wissenschaft fand heraus, dass sich die Zusammensetzung der Darmbakterien aller Menschen in drei Klassen einteilen lassen (Quelle):
    Dass sich die Darm-Mikrobiome von gesunden Individuen und Patienten mit IBD unterschieden, war nicht überraschend; darauf hatten auch schon ältere Untersuchungen hingewiesen. Auch zwischen den beiden Krankheitstypen von IBD - Morbus Crohn und Colitis ulcerosa - wurden Unterschiede festgestellt. Ganz unerwartet waren aber neue Ergebnisse, die Bork und seine Kollegen vom MetaHIT-Konsortium 2011 in der Zeitschrift „Nature" publiziert haben. Danach lässt sich die Darmflora der Menschen in drei verschiedene Typen einteilen, je nachdem, welche Bakterienarten vorherrschend sind. Jede Versuchsperson ließ sich einem dieser „Enterotypen", wie Bork sie bezeichnete, zuordnen, und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft oder Body Mass Index (BMI, als Maß für Übergewicht oder Fettleibigkeit). „Man könnte auch von drei verschiedenen Ökosystemen sprechen", erläuterte Bork, anstatt der zunächst erwarteten Zufallsverteilung der Bakterienarten oder einer Zusammensetzung entsprechend den Lebensgewohnheiten und der bevorzugten Diät.
    Eben diese drei Typen finden sich auch in der Ayurveda wieder. Diese werden dort Vata, Pitta und Kapha genannt. Jeder Mensch lässt sich laut Ayurveda in eine dieser Gruppen einteilen und erteilt gleichzeitig Ratschläge für Ernährung und Lebensweise, um ein optimal gesundes Leben zu führen. Es gibt auch Mischformen
    In einem öffentlichen Krankenhaus in Sri Lanka (dort arbeiten die öffentlichen, für die Bevölkerung kostenlosen, Krankenhäuser mit ayurvedischer Medizin), habe ich mir von einer Ärztin meine Dosha sagen lassen. Dies hat sich mittels Pulsmessung festgestellt. Ich bin laut Ihr ein Vata-Pitta-Typ.
    Mit diesem Wissen habe ich meine Essgewohnheiten (damals noch Kochkost) nach der ayurvedischen Lehre geprüft. Das was ich gerne aß, war eben das, was ich nach deren Lehre essen sollte. Warme, feste, gehaltvolle Speisen und Süßes.
    Eine kurze Übersicht, über die Empfehlungen zu den einzelnen Doshas findet ihr hier: http://www.focus.de/gesundheit/ernae...id_207671.html

    Ich konnte mit ayurvedischer Ernährung jedoch nicht feststellen, dass sich mein körperliches Befinden verbessert. Es ging mir damals alles andere als schlecht, jedoch jetzt mit Rohkost ist das noch einmal ein ganz anderes Energielevel.
    Es wurden jedoch meine Essgelüste hiermit optimal befriedigt. Auch psychisch, weil ich genau das essen 'durfte', was ich wollte nach Ayurveda.
    Aber auch unter Rohköstlern scheint es so, dass den Einzelnen ganz unterschiedliche Dinge glücklich machen. Mich machen immer noch die gleichen Dinge wie früher Glücklich, nur halt jetzt roh.
    Sind bei der Suche nach einer optimalen Ernährung die Informationen aus der Ayurveda für einen also ein Anhaltspunkt, der in sehr vielen Fällen zutreffend ist.

    Habt ihr Erfahrungen mit Ayurveda?

    Ich habe mal gehört, dass das ursprüngliche Ayurveda auf Rohkost basieren soll. Ist da was dran?

    Beste Grüße

  • #2
    Hallo Kiwi, welcome on Board!



    Danke für das Aufgreifen des Themas Ayurveda.

    Ja, wenn man beginnt, nach Ursprüngen zu suchen, landet man früher oder später bei Ayurveda.

    Ich habe es auch gehört, dass dort in der Urform hauptsächlich roh gegessen wurde. Beim Himalaya gibt es ja z.B. auch traumhafte Aprikosen...

    Jemand anders meinte jedoch, dass dort auch die Ursprünge der Kochkost liegen sollen. Hauptsächlich der Reis ist dort ja sehr populär, auch in den Klostern. Gekochtes Gemüse dazu, Gewürze..

    Ich habe mir da mal einen ganzen Stoß an Büchern über Krishna für um die 200 € besorgt, kam jedoch aufgrund des riesigen Umfangs nicht zum lesen. Manchmal glaube ich, ich komme erst in der Rente zu sowas... Diese Richtung ist jedenfalls sehr interessant. Vielleicht kann da auch noch jemand anderes was beitragen, der da etwas vertiefter in die Materie ist. Z.B. Leser, die selber Yoga machen, könnten da evtl. noch mehr dazu wissen. Bei Krishna spielt die Milch eine große Rolle...

    Deinen Vorschlag mit einem speziellen Board für alternative Richtungen, würde ich gerne aufgreifen. Man muss sich eine gewisse Weitsicht bewahren, denn oft findet man "außerhalb" dann wiederum Sachen, die sich in das Rohkostweltbild gut einfügen und auf die man sonst nicht gekommen wäre. Sonst würde man zu tunnelartig nur an die aktuelle Rohkost selber denken. Bereicherungen sind immer gut.

    So ein Thema schon mal offen zu haben, ist sehr gut, da es einem später wieder einfällt, wenn man Neues dazu erfahren hat und dann drauf antworten kann.

    Von mir hierzu gerade nur in Kürze - bin noch sehr mit der Forentechnik beschäftigt gerade.

    Auch von mir beste Grüße!
    Markus

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    • #3
      Hallo Kiwi,

      Müller-Burzler schreibt in "Die Methusalem-Ernährung" einiges dazu. Er selbst lebt vegetarisch soweit ich weiß. Ich hab mich vor einer Weile auch mit dem Thema beschäftigt. Vom Typ her schwanke ich zwischen zwei Typenbeschreibungen. Viele Dinge stimmen, aber genauso viele auch nicht.

      Mein derzeitiges Ketose-Experiment hat mir mal wieder gezeigt, dass ich ein Salat- und Gemüsetyp bin, egal ob roh oder erwärmt.

      Die Zusammensetzung der Darmbakterien richtet sich fast ausschließlich nach der Nahrung, die man konsumiert. Die Grundlage wird allerdings schon bei der Geburt gelegt. Babys, die auf natürlichem Wege geboren werden, erhalten auf dem Weg durch die Vagina schon eine bestimmte Bakterienmischung. Werden sie durch Kaiserschnitt geboren, ist das schon mal ein Nachteil in Bezug auf das Immunsystem.

      Wirklich nützliche Darmbakterien stehen auf Kohl, Lauchgemüse, Ballaststoffe, etwas Fett und wenig Eiweiß. Etwas, das sie gar nicht mögen, ist Zucker. Auch bei Erwachsenen sind die Darmbakterien äußerst bedeutend für die Abwehr. Man könnte auch mal eine Statistik recherchieren oder erstellen mit Gruppen, die viele KH, z. B. aus Teigwaren, Süßem oder Obst, zu sich nehmen, häufiger an Erkältungskrankheiten leiden als die, die sich eher fettlastig ernähren.

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      • #4
        Zitat von Manuela Beitrag anzeigen
        Hallo Kiwi,

        Müller-Burzler schreibt in "Die Methusalem-Ernährung" einiges dazu. Er selbst lebt vegetarisch soweit ich weiß. Ich hab mich vor einer Weile auch mit dem Thema beschäftigt. Vom Typ her schwanke ich zwischen zwei Typenbeschreibungen. Viele Dinge stimmen, aber genauso viele auch nicht.
        Hallo Manuela!

        ich hätte mich selbst auch nicht so eingeordnet, wie ich diagnostiziert wurde. Aber, als ich es gesagt bekommen habe, wusste ich, dass es absolut zutreffend für mein innerstes Ich ist. Manche Dinge hätte ich mir so nie eingestanden, bzw sie einfach so akzeptiert. Dazu tragen Erziehung usw. einfach zu viel zu unserem Selbstbild bei. Ich habe gemerkt, dass es sehr schwer ist sich objektiv zu beurteilen. Selbst Fragebögen, die hierzu angeboten werden, würde ich nicht trauen.
        In Deutschland war ich mal zwei Wochen in einem Kloster, in dem das Essen von einem in Ayurveda sehr bewandertem Koch gekocht wurde. Aber selbst der hat ohne Umschweife gesagt, dass er nicht beurteilen kann, welche/s Dosha man hat.


        Zitat von Manuela Beitrag anzeigen
        Die Zusammensetzung der Darmbakterien richtet sich fast ausschließlich nach der Nahrung, die man konsumiert. Die Grundlage wird allerdings schon bei der Geburt gelegt. Babys, die auf natürlichem Wege geboren werden, erhalten auf dem Weg durch die Vagina schon eine bestimmte Bakterienmischung. Werden sie durch Kaiserschnitt geboren, ist das schon mal ein Nachteil in Bezug auf das Immunsystem.
        Der aktuelle Stand der Wissenschaft sagt, dass die grundsätzliche Zusammensetzung von etwas bisher unbekanntem bestimmt wird. Hat nichts mit Ernährung zu tun. Aber es fehlen noch Ergebnisse zu möglichen vererbbaren Ursachen. Ayurveda sagt, dass sich die Doshas im Laufe des Lebens verschieben. Bin gespannt, ob das bestätigt werden kann.
        Es ist leider noch sehr aufwändig alles innerhalb einer Darmflora zu sequenzieren.


        Zitat von Manuela Beitrag anzeigen
        Wirklich nützliche Darmbakterien stehen auf Kohl, Lauchgemüse, Ballaststoffe, etwas Fett und wenig Eiweiß. Etwas, das sie gar nicht mögen, ist Zucker. Auch bei Erwachsenen sind die Darmbakterien äußerst bedeutend für die Abwehr. Man könnte auch mal eine Statistik recherchieren oder erstellen mit Gruppen, die viele KH, z. B. aus Teigwaren, Süßem oder Obst, zu sich nehmen, häufiger an Erkältungskrankheiten leiden als die, die sich eher fettlastig ernähren.
        Ich finde die primär Zuckerkonsumierenden sogar sehr sehr nützlich. Das sind überwiegend Bacteroides.

        Enterotyp Gattung Funktion
        1 Bacteroides Vitamin B2, B5, B7 und C Synthese
        2 Prevotella Vitamin B1 und Folsäure Synthese, Mukus Abbau
        3 Ruminococcus Mukus Abbau

        Beste Grüße
        Kiwi

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        • #5
          Aber hierbei ist es auch das Maß an Zucker, sonst wäre ich ja auch nicht während meiner 811-Zeit ständig mit nem Infekt rumgelaufen. Ich werde dazu bald noch mehr schreiben. Darmbakterien ist nämlich ein superspannendes Thema. Soviel vorweg: Kohl und Schnittlauch sind mein Geheimrezept für eine Vermehrung der "Guten"

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          • #6
            Hallo Ihr,

            mit Ayurveda habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt, bin aber jetzt hier auf den Begriff Doshas gestoßen. Gibt es da einen Zusammenhang zu den Miasmen in der Homöopathie?

            Wenn man nach "Dosha Miasma" recherchiert, findet man einige daraufhindeutende Hinweise. z.B.
            Die drei Miasmen in der Homöopathie - Vergleich mit den Dathesen, der Bachblüten-Typologie Krämers und den Doshas

            Zum Thema Miasmen habe ich unter anderem dieses Buch gelesen: Jus, M: Reise einer Krankheit.

            Liebe Grüße,
            Ralph
            instinktiv-roh von 08/2012 bis 07/2019 - Vorstellung - über mich - Rohkost-Tagebuch

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            • #7
              Nur kurz an Kiwi:

              Ab jetzt angepasste Forenaufteilung, auch nach deiner Anregung, also praktisch haben wir jetzt die Version 0.9 Alpha.



              Wir sind hier ja noch in der Entwicklung.

              Schreibt mir gerne auch Feedback ins neu eingerichtete Forum -> Über die Rohkost-Plattform

              Herzliche Grüße
              Markus

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              • #8
                Hallo, zu Ayurveda sind vielleicht auch die Bücher von Gabriel Cousens interessant. Der kombiniert das ja mit Rohkost. Aber eher vegan dann denke ich auch überwiegend jedenfalls. Bzw. vegetarisch, wobei auch anderes im Buch immer wieder mal erwähnt wird.

                Wegen der Typeinteilung denke ich schon, dass es da Tendenzen gibt, welcher (oder welche 2 von 3) da überwiegend im Vordergrund sind. Das Blöde ist nur, mit der Tagesform und der Jahreszeit können die auch gerne Mal schwanken. Von daher kommt wahrscheinlich die Unsicherheit.

                Und den Eigenschaften / charakteristischen Merkmalen dann durch bestimmten Nahrungsmitteln entgegenwirken (ausgleichend) zu können erscheint mir sehr logisch.

                Die "bewusst Essen" Buchreihe (gibt 4 Teile soweit ich weiß) finde ich ganz gut.

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von Markus Beitrag anzeigen
                  Nur kurz an Kiwi:

                  Ab jetzt angepasste Forenaufteilung, auch nach deiner Anregung, also praktisch haben wir jetzt die Version 0.9 Alpha.
                  Super Markus, Danke!

                  Zitat von Ralph Beitrag anzeigen
                  Hallo Ihr,

                  mit Ayurveda habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt, bin aber jetzt hier auf den Begriff Doshas gestoßen. Gibt es da einen Zusammenhang zu den Miasmen in der Homöopathie?

                  Wenn man nach "Dosha Miasma" recherchiert, findet man einige daraufhindeutende Hinweise. z.B.
                  Die drei Miasmen in der Homöopathie - Vergleich mit den Dathesen, der Bachblüten-Typologie Krämers und den Doshas

                  Zum Thema Miasmen habe ich unter anderem dieses Buch gelesen: Jus, M: Reise einer Krankheit.

                  Liebe Grüße,
                  Ralph
                  Habe über Miasmen nur gelesen, was dazu auf Wikipedia stand. Dort bezog sich das ganze sehr auf Krankheiten und deren Ursachen.
                  Bei der ayurveda soll durch eine gute Verdauung das ausbrechen so mancher Krankheit verhindert werden (ähnlich zur Rohkost, wie ich finde). Wie sieht die homöopathie das, bzw welche Art der Ernährung wird hier empfohlen? Ich vermute, das Thema der Miasmen beschränkt sich dort nicht nur auf die Übertragung von Krankheiten durch üble Gerüche - was ja nicht heutigen Theorien entspricht.
                  Aber das mit den Doshas zieht sich komplett durch das ayurvedische Weltbild - was sehr komplex ist.


                  Zitat von thokoe80 Beitrag anzeigen
                  Hallo, zu Ayurveda sind vielleicht auch die Bücher von Gabriel Cousens interessant. Der kombiniert das ja mit Rohkost. Aber eher vegan dann denke ich auch überwiegend jedenfalls. Bzw. vegetarisch, wobei auch anderes im Buch immer wieder mal erwähnt wird.

                  Wegen der Typeinteilung denke ich schon, dass es da Tendenzen gibt, welcher (oder welche 2 von 3) da überwiegend im Vordergrund sind. Das Blöde ist nur, mit der Tagesform und der Jahreszeit können die auch gerne Mal schwanken. Von daher kommt wahrscheinlich die Unsicherheit.

                  Und den Eigenschaften / charakteristischen Merkmalen dann durch bestimmten Nahrungsmitteln entgegenwirken (ausgleichend) zu können erscheint mir sehr logisch.

                  Die "bewusst Essen" Buchreihe (gibt 4 Teile soweit ich weiß) finde ich ganz gut.
                  Danke für die Buchempfehlung. Hört sich so an, als hätte sich der Author genau mit dem beschäftigt, was mich interessiert.
                  Werde aber nicht sehr wahrscheinlich in nächster Zeit dazu kommen, mich da weiter reinzulesen. Falls ich aber mit meiner Rohkost mal in einer Sackgasse landen sollte, weis ich, wo ich für weitere Optimierung ansetzten kann. :-)

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