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ErnährungsEntkrampfung

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    Die jüngsten Forumsbeiträge haben bei einem Rohköstler, den ich mal ›Franz‹ nenne, scheints den Eindrck hinterlassen, daſs rohe Ernährung hier im Forum als etwas schwieriges erachtet wird, worauf er mir eine Nachricht geschickt hat, die ich ihm ich in allen Punkten stellungsnehmend beantwortet hab. Er hat geschrieben:
    Die 5 bis 10 Rohköstler die hier schreiben scheinen allesamt zufrieden mit ihren Essgewohnheiten. Warum also versuchen ihre Sichtweisen aufzubrechen?
    Mir ist allerdings nicht klar, worauf er hinauswill. Bei wem und durch wen werden hier nach seiner Auffasssung Sichtweisen aufgebrochen?
       Denn Sichtweisen können nur bei dem aufgebrochen werden, der sich neuen zunächst verschlossen hat und dann, warum aucch immer, die „Türe“ etwas gelockert.

    Und meine aufzubrechen ist schon deshalb nicht möglich, weil deren „Türe“ schon offen ist. Denn vor unterschiedlichste Lebensmittelmittel-Verfügbarkeiten und ebensolchen Ernährungsformen gestellt gewesen sind bei mir mehrere Sichtweisen entstanden, die hinter verschlossener „Türe“ nicht mehr sinnvoll unterbringbar sind. Zudem lasse ich sie wie eine aufgefaltete Landkarte bzw· einen Stadtplan gerne offen zur Einsicht liegen.
       Welchen Weg der Kartenleser dann einnimmt und aus welchem Grunde bleibt ihm selbst überlassen.

    Anfangs hatte ich mich, um ohne Abschweife hineichend Ernährungs-Erfahrung zu sammeln, tatsächlich vor anderen Sichtweisen verschlossen. Erst danach habe ich es (mehrmals) zugelassen, meine bis dahin (jeweils) fixierte Sichtweise aufbrechen zu lassen (bzw· habe sie anläßlich zuvor vergeblicher Aufbruchs-Versuche mir sogar eigenmächtig selbst in Frage gestellt).
       Bei NichtErnährung-Angelegenheiten verfuhr ich ebenso.
    Der eine verschlingt Fleischmengen als wäre er ein Wolf,
    Mein Fleischanteil in der Ernährung reicht (je nach Lebensmittelverfügbarkeit) von verschwindend klein bis beträchtlich.
    der andere denkt die perfekte Nahrung erhält man nur mit akribischer Recherche im Internet.
    Ich hatte mich davon und von Papiermedien eher nur anregen lassenn, aber nicht für unbegrenzte Zeit führen. Die meisten Recherchen habe ich erst hinterher zum Erfahrungs-Vergleich angestellt oder bin zufällig darauf gestoßen.
    Es scheint es herrscht ein Konsens, dass Ärzte unsere natürlichen Feinde sind
    Das sehe ich anders. Denn wenn man bereits als Jugendlicher mehrmals die „Frechheit“ besaß, nach endlos erfolgoser ärztlicher Behandlung diese abrupt abzubrechen und dann verblüfft feststellt, daſs dann ganz unerwartet schnell die Heilung einsetzt, so sollte dies sehr zu denken geben. Ärzte sind deswegen nicht unbedingt als Feinde zu betrachten, sondern erstmal als fehlinformiert.
       Und wenn man bedenkt, daſs auch jeder Arzt von einem finanziellen Einkommen abhängig ist, so braucht man sich nicht darüber wundern, wenn auch der verucht, sein Auftragsvolumen zu erweitern. Als einstiger Kfz-Mechaniker bin ich mit solchem Handeln durch Kundenberater der Kfz-Werkstätten, wenn dort die Auftragslage zu wünschen übrig ließ, ganz gut vertraut.
    und dass man das i-Tüpfelchen zum Rohkostparadies mit Tropenfrüchte erreicht.
    Der Rohköstler lebt in Südtirol. Und mit mediterranen reifen Früchten (Kakis, Guaven, Weintrauben, Cherimoyas, Avokados und dergleichen) unter Einbeziehung von Meeresfrüchten habe auch ich kaum bis keinerlei Bedarf mehr an Tropenfrüchten. Südtirol ist immerhin der mediterrane Norden.
       Ich weiß nicht, auf welche Art&Weise ›Franz‹es Ernährung roh ist. Aber wessen sie ganz ohne Zubreitung ist, wird nördlich der Alpen die Tropenfrüchte wegen (im Vergleich mit mitteleuropäischen Früchten) meist erheblich besserer Genießbarkeit spätestens dann sehr schätzen, wenn er im Berufslebend stehend mehrmals die Erfahrung gemacht hat, daſs das Angebot an mitteleuropäischen Früchten in Supermärkten lediglich dazu geeignet ist, urlaubs eine Halbfasten-Kur durchzuführen.
       Ohne Zivilisations-Nötigungen würde mir (bei erhöhtem Tierisch-Nahrungs-Anteil) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mittlerweile sogar ausschließlich das reichen, was in Polen wächst.
    Aber es ist mir ein Anliegen das Rohkostimage für alle Mitleser zu entkrampfen.
    Dies habe ich für mich unter anderem dadurch erreicht, indem ich Troüpenfrüchte nicht generell, sondern nur tendenziell ausschließe.
    Rohkost ist nicht kompliziert, gefährlich, teuer oder Ortsgebunden.
    Rohe Ernährung an sich ist äußerst einfach, heilsam, gratis und ortsunabhängig. Aber in oligarchischer (geldherrschaflicher) Zivilisation und spätestens nach einiger Zeit nicht-zubereiteter Ausübung kristalliieren sich nunmal erfahrungsgemäß gewisse zivilisations-künstliche Gegebenheiten und natürliche Regeln heraus, die langfristig zu berücksichtigen sind.
    Viele Wege führen nach Rom... und hoffentlich sind alle wunderschön!
    Von diesem Spiel (der Reise ‚nach „Rom“’, zumeist ‚nach „Jerusalem“’ genannt) halte ich mich aber wegen periodischer Minderung der StühleAnzahl möglichst fern. Über wunderschöne Wege freue ich mich immer; über wunderschöne Ziele noch viel mehr.
    · rohköstlicher Werdegang;
    · Ernährungstagebuch von 2018/Jun/09·Sa bis 2019/Jun/09·So;
    · Fakten, Rückschlüss und Geschichte zur In­fek­ti­ons-Theo­rie

  • #2
    Ich finde Stellvertreter-Diskussionen sinnlos. Wenn "Franz" mit uns diskutieren möchte, dann soll er das selbst tun.
    instinktive Rohkost seit 07/1993 - Vorstellung

    Kommentar


    • #3
      Gut, es wäre auch unlogisch und sinnlos, einen großen und sehr passenden Teil, die tropischen Früchte, generell auszuschließen. Das wäre bestenfalls ne sehr persönliche Sichtweise. Aber genau die unterschiedlichen Sichtweisen sind eben ziemlich individuell. Je nach Wohnort, Tätigkeitsprofil und Finanzen.

      Ich sehe viele Sichtweisen und daraus abgeleitete Richtungen der rohen Ernährungsdetails als zu selbstzentriert aufgebaut. Natürlich muss sich das Individuum nach seinen individuellen Möglichkeiten richten. Aber bei manchen Leute hat man schon den Eindruck, sie suchen sich die paar Regeln raus, die am besten zu ihnen passen, und den Rest vergessen sie.

      Beispiel Tropenfrüchte: Leute, die zu wenig verdienen, um sich ständig welche leisten zu können, konzentrieren sich auf die Theorie, dass man die Nahrung aus der eigenen Umgebung verwenden sollte. Oder sie bauen Gemüse, und an die kältere Gegend angepasste Zuchtformen von Früchten an. Oder sie erwähnen den Nachteil des hohen Zuckergehaltes von vielen Tropenfrüchten. Dabei werden dann die Tatsachen beiseite gelassen, dass diese Züchtungen schon wieder starke Veränderungen der ursprünglichen Nahrung bedeuten, und dass man mit tropischen Früchten schon auf höhere Genuss-Level kommt.

      Für mich persönlich ist es akzeptabel, dass mein Wissen, was ideal wäre, von meiner Praxis, die sich aus meinen Möglichkeiten und Fähigkeiten ergibt, wohl nie erreicht werden wir. Ich mach mir dabei aber selber keine Illusionen und will daher noch weniger Anderen welche machen oder meine Variante aufdrängen.

      In Summe gibt's eben einige Leute in der Internet-Rohkost-Szene, die zu wenig über den Tellerrand schauen, und denken, sie hätten die Weisheit mit dem Löffel gefressen, voll wichtigtuerisch und besserwisserisch auftreten, aber keine Ahnung von anderen Gegenden, Personen, Situationen, usw. haben. Und die treten häufig sehr verkrampft oder zumindest als bunte Hunde mit äußerst schrägen Extremen.

      Das Existieren von vielen Wegen nach Rom sind jedenfalls logisch, aufgrund verschiedener Ausgangspunkte, viele Wege gehen aber woanders hin, und nur halbwegs oder garnicht in Richtung Rom. Und ich denke, dass viele Leute garnicht soo zufrieden sind, mit ihren Essgewohnheiten- bzw. -Möglichkeiten. Nur geben sie das nicht zu. Gerade deshalb, weil es ja bei dem ganzen Thema um ne Perfektionierung geht, geben dann vielleicht sogar besonders die perfektionistischten Menschen lange nicht zu, dass es garnicht soo perfekt läuft. Ich tendiere sogar zu der Ansicht, dass es grad dann, wenns perfekt laufen würde, man garnicht mehr so viel Tamtam um das Thema machen würde. Und vermute deshalb, dass ein paar der glücklichsten und rundlaufendsten Rohköstler überhaupt, garnicht sonderlich aktiv in Foren und Chats zum Thema Rohkost auftreten.


      Dass "Franz" hier nicht persönlich mitdiskutiert, ist kein Grund, darüber nicht diskutieren zu können, und führt sicher nicht zu Sinnlosigkeit. Die Aussage würde ja bedeuten, dass es nur um Franz geht, nicht um die getätigten Aussagen bzw. Themen!

      Wenn ich aber einen Beitrag (für mich im speziellen oder generell) tatsächlich als sinnlos empfinde, brauch ich ja nicht mitdiskutieren oder ihn überhaupt fertig lesen.

      Mich würde noch interessieren, welcher Text oder welche Frage unmittelbar vor dem Satz
      Die 5 bis 10 Rohköstler die hier schreiben scheinen allesamt zufrieden mit ihren Essgewohnheiten. Warum also versuchen ihre Sichtweisen aufzubrechen?
      stand. Denn so für sich gesehen verstehe ich den Satz so, dass der Franz meint, er halte es für sinnlos, seine Sichtweise oder sein eventuell in Teilbereichen besseres Wissen zum Besten zu geben, da er es erkannt hat, dass viele auf ihrer Sichtweise beharren werden. Wäre mir hier also klar, worauf er hinaus will. Und ich kann mitfühlen, wenn er da den Bedarf sieht, etwas entkrampfen zu müssen. Ich denke aber, dass es nie zu einer richtigen Entkrampfung kommen wird. Denn eine eigene Aussage von ihm:
      Rohkost ist nicht kompliziert, gefährlich, teuer oder Ortsgebunden.
      sieht für mich sogleich wie eine oben angesprochene Ursache für Verkrampfung aus, nämlich die Selbstillusion. Denn in einer Gesellschaft der Überbevölkerung, wo außerdem alles nur mehr kontaminiert ist und praktisch 99,9 % der Menschen kochen, KANN es NICHT soo unkompliziert, ungefährlich, billig oder ortsungebunden sein!

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      • #4
        Zitat von Domi C Beitrag anzeigen
        Mich würde noch interessieren, welcher Text oder welche Frage unmittelbar vor dem Satz stand.
        Davor war nur dieser Satz:
        Ich arbeite im Winter nicht (Nov.-Ostern) und stecke daher meine Nase gelegentlich in Foren, wo ich mir das Posten vielleicht besser verkneifen sollte.
        Was mich betrifft:

        Von allen Klimazonen hat sich mir die mediterrane bislang mit Abstand am besten zur Ausübung Instinktiver Ernährung erwiesen. Dort war unter Einbezug von Meeresfrüchten sowohl mein Fleischbedarf als auch Tropenfrüchte-Bedarf stets nur sehr geringfügig und ich hätte beides wohl auch noch lange gut entbehren können.

        Und nach meinem bisherigen Eindruck reichen mir in mittelklimatischer Gegend (zw· Alpen und Nord- bzw· Ostsee) zumindest sommers bis herbsts die mittelklimatischen Früchte dann aus, wenn ich reichlich bestimmte Binnenfischarten verfügbar hab. Kommt der Fisch aber aus kleinen Teichen, dann hat er meistens leider ziemlich Kochkost (Brot, Dosenmais, Katzenfutter) gefressen. Und dort, wo es ungefütterte Binnengewässer gibt, hatte ich keine gute Möglichkeit den Fisch in trockenem Luftzug ablagern zu lassen.

        Am Rande der Tropen war ich zwar schon mal, aber außer Kokosnüssen war in der Gegend außerhalb der Märkte (die aber ebenfalls nutzte) fast nichts genießbares zu finden. An tierischem verzehrte ich nur Meeresfrüchte, weil Fleisch fast total sperrte.

        Somit ist es für mich leicht nachvollziehbar, daſs wenn jemand, der sich zwischen Mittelmeer und Äquator roh-ernährt, er zu dem Schluſs kommt, gewisse Lebensmittel-Arten seien nahezu oder völlig entbehrbar. Und Ureinwohner Grönlands, die sich noch roh ernähren, werden sicherlich bereits die Früchte Skandinavies für überflüssig halten.
        · rohköstlicher Werdegang;
        · Ernährungstagebuch von 2018/Jun/09·Sa bis 2019/Jun/09·So;
        · Fakten, Rückschlüss und Geschichte zur In­fek­ti­ons-Theo­rie

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        • #5
          Ja genau, ein Punkt den ich auch schon bemerkt habe: Leute, die viel tierische Nahrungsmittel miteinbeziehen können, sind scheinbar weniger abhängig von den Tropenfrüchten.

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