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Lanius

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  • Lanius

    Mal sehen, ob ich hier was beitragen kann oder viel mehr von diesem Forum lernen darf

    Meine Kurz-Ernährungsgeschichte

    Ich bin früh mit Rohkost in Kontakt gekommen

    Mit 15 angefangen Vollwertkost zu essen.
    Mit 18 dann immer mehr rohes hinzugefügt ( rohe Milch, rohes Getreide, Obst und Gemüse)
    Dann mit 21 den 'Wandmaker'-Wälzer entdeckt und aus den 50 % roh gleich auf 100 % umgestiegen.
    Erst von da an, glaubte ich es müsse 100 % sein
    Wegen dem Buch von O.Weise, noch einmal nach Beginn der 100% Rohkost (10 Tage später) noch was Gekochtes probiert. Bambusssprossen und Pilze Im Chinarestaurant.
    Es war die letzte, bewusst zu mir genommene Mahlzeit die erhitzt war.
    Nach vier Monaten Wandmaker-Diät, bekam ich Lust auf tierisches.(es wurde kühler)
    War ja eigentlich nie der Veggie-Typ gewesen. Vorbild und Motivation für meine Ernährung, waren die Vorfahren und nicht das Elend der Schlachthäuser.
    Kurz darauf bestätigte mir das Buch von Burger dann meine tierischen Gelüste.
    Alte Apfelsorten (nur zu Anfang der Rohkost einige Exotenobstsorten), Avocados, Eier und fetter Fisch waren dann einige Jahre meine Haupt-Begleiter in meiner Nährmittelversorgung. Gemüse nur zaghaft und sehr selten.( Hatte als Kind nie Salate(bääh Essig!) und Gemüse gegessen)
    Nach 10 Monaten 100 % roh, machte ich dann ein Experiment :
    Mir war der Geschmack der erhitzten 'Leckereien' noch im Kopf und auch noch attraktiv.
    Also kam mir eine Idee.
    Physiologisch habe ich in der Rohkost alles was mein Körper brauchte. Kochkost ist nur ein Genussmittel(!), so war mir bewusst.
    Also wollte ich es nochmal 'geniessen'. Das tut man mit dem Gaumen und nicht mit dem Magen.
    Kaufte mir für umgerechnet knapp 20 Euros Süssigkeiten, Salzgebäck u.a. und tischte mir das zu Hause in meinem Zimmer auf.
    Daneben stand eine Flasche Wasser zum spülen (?!) und eine Mülltüte.
    Also hab' ich alles nacheinander versucht genüsslich durchzuprobieren und um es besser auszuspucken, denn Mund anschliessend mit Wasser gespült und das ganze dann in die Tüte befördert.
    So hatte ich nochmals diesen 'Genuss'/ Gefühl für Schoko, Chips und Co. OHNE das mein Körper damit gross belastet würde (Permeabilität der Mundschleimhaut, was soll's).
    Zwei Stunden fast ging diese Session.
    Allen war gedient. Dem 'Kochkostgedächtnis' und meinem Körper.
    Ich habe das dreimal im Abstand von einer Woche durchgeführt und dann...
    Am Ende der 3. Mahlzeit war es für mich endgültig : diesem Gekochtem fehlt was entscheidendes für den Genuss.
    Nach dem ersten, zweiten Bissen von Erhitztem, ist der reizende Geschmack weg. Du hast nur noch Pampe im Mund.
    Bei Rohkost entfaltet sich der Geschmack bei jedem Bissen mehr und Du spürst wie da was freigesetzt wird.
    Ich bin halt Geniesser. Und anscheinend ist das Erhitzte bloss was für Schnellschlucker, die nur schnell den Hunger vertreiben wollen. Fastfood ohne Bewusstheit.
    Interessant :
    Schon in der 50 % Roh-Vollwertkost, begannen viele erhitzte Mahlzeiten nicht mehr zu schmecken. Eintopf musste mit viel Gewürzen und Salz aufgepeppt werden. Die letzte Kartoffel blieb mir fast im Hals stecken.
    Nach der 3. Kochkost-Probiersession war ich restlos 'geheilt'. Ich war nun auch psychisch losgelöst von dieser unbefriedigenden Kost, deren wichtige Aromen wohl sprichwörtlich in Rauch aufgingen statt im Mund.
    Von da an März 1995 habe ich nie mehr bewusst zu was Erhitztem greifen müssen.

    Ich war wohl schon als Kind mehr auf roh geeicht. Nicht von der Elternkost, nein.
    Mehr von meinem Bedürfnis heraus.
    Gesund und ausgewogen gegessen habe ich damals nicht so.
    Mochte bis zum Teenageralter kein erhitztes Obst und Gemüse. Mischungen wie Pizza, Eintopf, Sauce, Senf und Ketchup über alles drübergeleert, widerstand mir : konnte das einzelne Nahrungsmittel nicht mehr für sich erschmecken. (Ganz Instincto, lieber mono)
    Bekam als Kind aber schon viel rohe Proteine ( Eigelb mit Zucker zu einer Creme geschlagen und viel Salamibrote verdrückt)
    Rohes sonst aber kaum. Als Kind selten mal Aepfel, Möhren oder eine Banane verdrückt. Viel Süssigkeiten, Brot, Fleisch halt.
    An Milchprodukten eigentlich nur Schmelzkäse.
    Habe einmal Kaffee mit 12 probiert, bääh. Danach nie wieder. Auch Alkohol schmeckte mir nie. Geraucht hatte ich ebenfalls noch kein einziges mal.
    Ich war und bin in dem unabhängig : habe nie was konsumiert um 'dabei sein' zu können. War mir treu.
    Diese Vorgeschichte hat mir die Rohkost wohl einfacher gemacht. Es war keine reine Kopfentscheidung, die mich bei ihr bleiben liess.
    Ich war angekommen
    Erhitztes ist zu wenig befriedigend im Mund für mich.
    Unspannend.
    Aber Rohkost bleibt eine Herausforderung mit Tücken und wie auch mit viel sinnlichen Erlebnissen.
    So viele Rohkostsysteme habe ich in den über 19 Jahren nun probiert.
    Das tiefgreifendste war wohl die Einführung von Blattgemüse in meiner rohen Ernährung.
    Die ersten fünf Jahre war ich gewichtsmässig immer noch sehr untergewichtig.
    Hatte durch die Rohkost fast 10 kg verloren.
    Und trotz viel Proteinen, Fett und moderaten Zuckermengen nicht zugenommen.
    Dann begann ich das einzige Gemüse zu essen, dass ich in der Kochkostzeit als Kind erhitzt ass :
    Popeye's Spinat. Jeden Tag sicher ein halbes Pfund.
    Nach 4 Monaten hat ich 8 kg zugelegt. Und das bei meiner Natur-Statur eines kenyanischen Langstreckenläufers, der kein grosses Unterhautfettgewebe besitzt und auch keine Fleischmassen hat, wie die meisten Europäer hier.

    Das ist Rohkost heute für mich :
    Ein Abenteuer, das in der Menschheitsgeschichte seinesgleichen sucht.
    Betrifft sie doch den ganzen Körper Zelle für Zelle.

    Ob ich Rohkost jemandem empfehlen würde, der bis dahin nur davon gehört hat ?
    Lies drüber und entscheide selbst.
    Den Sinn des Lebens muss Du Dir selbst formulieren

  • #2
    Hallo Lanius,

    herzlich willkommen hier im Abenteuer-Rohkost-Forum.

    Ich freue mich, mit Dir hier einen alten Rohkost-Hasen begrüßen zu dürfen.

    Das mit dem "ich war angekommen" kann ich so nur bestätigen - war bei mir ebenso ... auch, dass Kochkost dann nur noch Pampe im Mund ist (habe letztes Jahr zu Weihnachten mal mit Lebkuchen probiert).

    Alles Liebe,
    Ralph
    instinktiv-roh von 08/2012 bis 07/2019 - Vorstellung - über mich - Rohkost-Tagebuch

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    • #3
      Vielen Dank für deine Vorstellung. Sie hat mich sehr berührt.


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      • #4
        Danke für deine Zeilen lanius und auch von mir ein Welcome!



        Das Prozedere mit dem Süßigkeiten-Kram finde ich ja sehr originell.

        Wenn es geholfen hat, hat es seinen Zweck erfüllt.

        Kommentar


        • #5
          Zitat von Lanius Beitrag anzeigen
          ...
          Am Ende der 3. Mahlzeit war es für mich endgültig : diesem Gekochtem fehlt was entscheidendes für den Genuss.
          Nach dem ersten, zweiten Bissen von Erhitztem, ist der reizende Geschmack weg. Du hast nur noch Pampe im Mund.
          Bei Rohkost entfaltet sich der Geschmack bei jedem Bissen mehr und Du spürst wie da was freigesetzt wird.
          Ich bin halt Geniesser. Und anscheinend ist das Erhitzte bloss was für Schnellschlucker, die nur schnell den Hunger vertreiben wollen. Fastfood ohne Bewusstheit.
          Interessant :
          Schon in der 50 % Roh-Vollwertkost, begannen viele erhitzte Mahlzeiten nicht mehr zu schmecken. Eintopf musste mit viel Gewürzen und Salz aufgepeppt werden. Die letzte Kartoffel blieb mir fast im Hals stecken.

          ...
          Da habe ich exakt die gleiche Erfahrung gemacht:)
          zum ende der Kochzeit wurde dann auch immer krasser Gewürzt, die teuren, "edlen" Dinge habe ich dann aber doch am liebsten Mono gegessen.
          Obst und manches Gemüse wie Parika, karotte oder Gurke mochte ich auch am liebsten roh.

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