Hallo allerseits,
die Überschrift verrrät bereits meinen Namen
Der Vorname meines Forumsnamen ist an meinen echten Namen angelehnt. Da ich seit 2010 mehr oder weniger in Costa Rica lebe, habe ich meinen Namen an die Landessprache adaptiert. crudo heißt auf spanisch roh.
Ich habe mich entschlossen wieder in einem RK-Forum mitzuschreiben, weil mir die Beiträge hier gut gefallen und ich auch meinen Sen... äh meine Meinung, meine Erfahrungen einbringen möchte und den Austausch mit anderen, die das Experiment 100% Rohkost wagen oder anstreben oder teilweise praktizieren, schätze.
Ich bin Jahrgang 84 und erlebte meine rohköstliche Erleuchtung und Auferstehung Ostern 2006. Seit dem Winter 2004/2005 versuchte ich in Richtung Rohkost umzuschwenken, aber die Überzeugung fehlte. Seit jenem Tag in der Osterzeit, bin ich beständig bestrebt meine Rohkostpraxis zu optimieren. Die Ernährungsumstellung half mir viele gesundheitliche Missstände zu beheben, wie Depressionen, Übergewicht, Heuschnupfen, Neurodermitis und die Befreiung vom Laster des Rauchens. Ausschlaggebend für die Umstellung war Ersteres. Ich fragte mich nach dem Sinn des Lebens und dem Sinn eines Berufs, um Geld zu verdienen, ob alles Schicksal ist oder ob man der Herr seines eigenen Werdegangs ist.
Im ersten halben Jahr war ich mehr vegan orientiert und schaffte es bis zum Winter 06/07 nicht, in dem ich rohe Eier zu essen begann, konsequent die 100% Rohkostpraxis umzusetzen. Trotz des gelegentlichen Eierkonsums durfte ich die Erfahrung machen wie nie zuvor und danach in meinem Leben im Winter zu frieren. Nachdem ich mir im Herbst 2007 einen rekordverdächtig niedrigen Vit. B12 Wert bescheinigen ließ, den ich vermutlich schon seit den letzten Teenagerjahren mit mir rumschleppte (hatte damals 0,0 Motivation und Energie für mein Abi zu lernen, was ich zu meinem Erstaunen doch noch halbwegs passabel bestand), war mir klar, dass ich, um meine Gesundheit zu retten, Beschränkungen und mit Halbwahrheiten versehene Richtwerte irgendwelcher Rohkostgurus aufgeben muss.
So geschah es, dass ich dem Inhalt des kurz zuvor gelesenen Buchs, die Instinctotherapie, eine Chance gab und mich in den Folgemonaten fast nur von (Reihenfolge entspricht etwa Verzehrmenge) Wildkräutern, Muscheln, Fleisch, Fisch, Innereien, Nüsse, Eiern und nur 10, max. 20% von (Wild)Früchten ernährte. Von der Wichtigkeit des Wildgrün war ich im Gegensatz zum Autor des Buchs nach wie vor überzeugt. Ich fühlte mich so gut wie nie zuvor. Der Unterrichtsplan meiner Ausbildung zum Physiotherapeuten ließ mir zu dieser Zeit viel Freiraum, um mich in der Natur aufzuhalten und bis zu 5 Stunden täglich ins Fitnessstudio oder joggen zu gehen. Tatsächlich konnte ich meinen sehr niedrigen B12 Wert von 77 pg/ml um etwa 50% auf etwa 115pg/ml innerhalb 2-3 Monaten steigern. Leider stellte in jenem Herbst Orkos den Versand von Fisch und Meeresfrüchten ein und der Winter begrenzte die zuvor in üppigen Mengen verzehrten Wildkräuter drastisch. Eine Erhöhung des Anteils von Fleisch und Innereien brachte den gewünschten Erfolg bei der Verbesserung des B12 Spiegels nicht. Ich ging auch im Winter in den Wald, um ein paar Brombeer- und Walderdbeerblätter und dergleichen zu essen, aber der Kälte und damit der Bequemlichkeit wegen, hatte ich keine Lust mehr darauf. Die Einschränkung auf das wenige Grüne gefiel mir nicht und in diesem Winter keimte mein Wunsch, in wärmere Gefilde umzuziehen, auf.
Im Winter 2008/09 lernte ich meine jetzige Partnerin kennen, mit der ich nun in Costa Rica leb und eine rohköstliche Familie mit 2 Kindern (Jahrgang 2010 und 2012) gegründet habe.
In all den Jahren war ich mal mehr, mal weniger mit meiner Rohkostpraxis zufrieden, ich probierte vieles wie auch Rohmilch(Produkte) aus oder eine Ernährung mit sehr hohem Früchteanteil. Eine bewusste Abweichung von 100% kam seit dem Integrieren der Eier in die Ernährung nicht mehr vor. Obwohl ich sehr kritisch die Qualität von Lebensmitteln überprüfe und wenig finanzielle Limits bei der Nahrungsmittelauswahl auflegte, gelang es mir wohl nicht, denaturierte Produkte völlig zu meiden. Erhitzte Avos aus dem Biohandel oder vielleicht auch mal was Denaturiertes von den RK-Versendern war sicher mal (unbewusst) dabei. Manchmal gehe ich soweit zu sagen, dass ich mich erst dann Rohköstler nennen kann, wenn ich wirklich Herr der Herkunft meiner Lebensmittel bin!
Meiner Erfahrung nach mit Aufenthalt in den Tropen und Urlauben in der alten Heimat im Wechsel, ist die optimale Wohlfühlrohkost auf jedenfall vom Klima und der Frische Abhängig.
Wunsch für meine Ernährungspraxis ist eine Selbstversorgung mit Lebensmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs auf Basis von sehr alten Kultursorten/-rassen sowie (idealerweise ausschließlich) Wildnahrung. Grund sind Überlastungen, fehlende Sperre oder wie man es auch immer nennen will, die bei mir nach wie vor auftreten, mal mehr, mal weniger. Das führt nicht gerade zu optimalem Wohlbefinden.
Neben diesem wichtigen Ziel, ist es mir eine weitere Herzensangelegenheit, eine Möglichkeit für Rohköstler zu schaffen mit Gleichgesinnten zu leben und nicht nur ab und zu auf den (schönen) Treffen ein paar Tage zu verbringen. Zu sinnlos erscheinen mir die meisten Berufe, zu widerlich die Ziele der modernen Gesellschaft, die der Technisierung des gesamten Lebens, der Zerstörung der Natur, dem stilisierten, unnatürlichen Umgang miteinander, der Genmanipulation (sei es "echte" Gentechnik oder CMS, das auch bei Bio zum Einsatz kommt) von Lebensmitteln uvm. Tür und Tor öffnet.
Weitere Vorstellungen, die ich gut finde: Ein Leben ohne Metall, dessen Folge(Produkten) und Polyamorie, was ich nicht näher definiere, sondern mehr als neu zu entdeckendes Terrain im Gegensatz zu der Märchenprinz/essinnenvorstellung der Monogamie, in der alles festgelegt und festgefahren scheint, sehe.
Diesen Zielen wollen wir mit unserem Projekt in Costa Rica gerecht werden und laden alle Rohköstler dazu ein, daran mitzuwirken.
Unsere Homepage lautet http://www.rohkostarica.de
http://rohkostgemeinschaft.com führt auf dieselbe Homepage.
Eine neue Weltordnung muss zwar auch her, aber dafür sehe ich für meinen Wirkungsbereich keine Betätigungsmöglichkeit.
Ich wünsche allen einen erkenntnisreichen Austausch und Erfolg in der Rohkostpraxis.
Viele Grüße aus Costa Rica, wo es im Moment gibt
die Überschrift verrrät bereits meinen Namen
Der Vorname meines Forumsnamen ist an meinen echten Namen angelehnt. Da ich seit 2010 mehr oder weniger in Costa Rica lebe, habe ich meinen Namen an die Landessprache adaptiert. crudo heißt auf spanisch roh.
Ich habe mich entschlossen wieder in einem RK-Forum mitzuschreiben, weil mir die Beiträge hier gut gefallen und ich auch meinen Sen... äh meine Meinung, meine Erfahrungen einbringen möchte und den Austausch mit anderen, die das Experiment 100% Rohkost wagen oder anstreben oder teilweise praktizieren, schätze.
Ich bin Jahrgang 84 und erlebte meine rohköstliche Erleuchtung und Auferstehung Ostern 2006. Seit dem Winter 2004/2005 versuchte ich in Richtung Rohkost umzuschwenken, aber die Überzeugung fehlte. Seit jenem Tag in der Osterzeit, bin ich beständig bestrebt meine Rohkostpraxis zu optimieren. Die Ernährungsumstellung half mir viele gesundheitliche Missstände zu beheben, wie Depressionen, Übergewicht, Heuschnupfen, Neurodermitis und die Befreiung vom Laster des Rauchens. Ausschlaggebend für die Umstellung war Ersteres. Ich fragte mich nach dem Sinn des Lebens und dem Sinn eines Berufs, um Geld zu verdienen, ob alles Schicksal ist oder ob man der Herr seines eigenen Werdegangs ist.
Im ersten halben Jahr war ich mehr vegan orientiert und schaffte es bis zum Winter 06/07 nicht, in dem ich rohe Eier zu essen begann, konsequent die 100% Rohkostpraxis umzusetzen. Trotz des gelegentlichen Eierkonsums durfte ich die Erfahrung machen wie nie zuvor und danach in meinem Leben im Winter zu frieren. Nachdem ich mir im Herbst 2007 einen rekordverdächtig niedrigen Vit. B12 Wert bescheinigen ließ, den ich vermutlich schon seit den letzten Teenagerjahren mit mir rumschleppte (hatte damals 0,0 Motivation und Energie für mein Abi zu lernen, was ich zu meinem Erstaunen doch noch halbwegs passabel bestand), war mir klar, dass ich, um meine Gesundheit zu retten, Beschränkungen und mit Halbwahrheiten versehene Richtwerte irgendwelcher Rohkostgurus aufgeben muss.
So geschah es, dass ich dem Inhalt des kurz zuvor gelesenen Buchs, die Instinctotherapie, eine Chance gab und mich in den Folgemonaten fast nur von (Reihenfolge entspricht etwa Verzehrmenge) Wildkräutern, Muscheln, Fleisch, Fisch, Innereien, Nüsse, Eiern und nur 10, max. 20% von (Wild)Früchten ernährte. Von der Wichtigkeit des Wildgrün war ich im Gegensatz zum Autor des Buchs nach wie vor überzeugt. Ich fühlte mich so gut wie nie zuvor. Der Unterrichtsplan meiner Ausbildung zum Physiotherapeuten ließ mir zu dieser Zeit viel Freiraum, um mich in der Natur aufzuhalten und bis zu 5 Stunden täglich ins Fitnessstudio oder joggen zu gehen. Tatsächlich konnte ich meinen sehr niedrigen B12 Wert von 77 pg/ml um etwa 50% auf etwa 115pg/ml innerhalb 2-3 Monaten steigern. Leider stellte in jenem Herbst Orkos den Versand von Fisch und Meeresfrüchten ein und der Winter begrenzte die zuvor in üppigen Mengen verzehrten Wildkräuter drastisch. Eine Erhöhung des Anteils von Fleisch und Innereien brachte den gewünschten Erfolg bei der Verbesserung des B12 Spiegels nicht. Ich ging auch im Winter in den Wald, um ein paar Brombeer- und Walderdbeerblätter und dergleichen zu essen, aber der Kälte und damit der Bequemlichkeit wegen, hatte ich keine Lust mehr darauf. Die Einschränkung auf das wenige Grüne gefiel mir nicht und in diesem Winter keimte mein Wunsch, in wärmere Gefilde umzuziehen, auf.
Im Winter 2008/09 lernte ich meine jetzige Partnerin kennen, mit der ich nun in Costa Rica leb und eine rohköstliche Familie mit 2 Kindern (Jahrgang 2010 und 2012) gegründet habe.
In all den Jahren war ich mal mehr, mal weniger mit meiner Rohkostpraxis zufrieden, ich probierte vieles wie auch Rohmilch(Produkte) aus oder eine Ernährung mit sehr hohem Früchteanteil. Eine bewusste Abweichung von 100% kam seit dem Integrieren der Eier in die Ernährung nicht mehr vor. Obwohl ich sehr kritisch die Qualität von Lebensmitteln überprüfe und wenig finanzielle Limits bei der Nahrungsmittelauswahl auflegte, gelang es mir wohl nicht, denaturierte Produkte völlig zu meiden. Erhitzte Avos aus dem Biohandel oder vielleicht auch mal was Denaturiertes von den RK-Versendern war sicher mal (unbewusst) dabei. Manchmal gehe ich soweit zu sagen, dass ich mich erst dann Rohköstler nennen kann, wenn ich wirklich Herr der Herkunft meiner Lebensmittel bin!
Meiner Erfahrung nach mit Aufenthalt in den Tropen und Urlauben in der alten Heimat im Wechsel, ist die optimale Wohlfühlrohkost auf jedenfall vom Klima und der Frische Abhängig.
Wunsch für meine Ernährungspraxis ist eine Selbstversorgung mit Lebensmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs auf Basis von sehr alten Kultursorten/-rassen sowie (idealerweise ausschließlich) Wildnahrung. Grund sind Überlastungen, fehlende Sperre oder wie man es auch immer nennen will, die bei mir nach wie vor auftreten, mal mehr, mal weniger. Das führt nicht gerade zu optimalem Wohlbefinden.
Neben diesem wichtigen Ziel, ist es mir eine weitere Herzensangelegenheit, eine Möglichkeit für Rohköstler zu schaffen mit Gleichgesinnten zu leben und nicht nur ab und zu auf den (schönen) Treffen ein paar Tage zu verbringen. Zu sinnlos erscheinen mir die meisten Berufe, zu widerlich die Ziele der modernen Gesellschaft, die der Technisierung des gesamten Lebens, der Zerstörung der Natur, dem stilisierten, unnatürlichen Umgang miteinander, der Genmanipulation (sei es "echte" Gentechnik oder CMS, das auch bei Bio zum Einsatz kommt) von Lebensmitteln uvm. Tür und Tor öffnet.
Weitere Vorstellungen, die ich gut finde: Ein Leben ohne Metall, dessen Folge(Produkten) und Polyamorie, was ich nicht näher definiere, sondern mehr als neu zu entdeckendes Terrain im Gegensatz zu der Märchenprinz/essinnenvorstellung der Monogamie, in der alles festgelegt und festgefahren scheint, sehe.
Diesen Zielen wollen wir mit unserem Projekt in Costa Rica gerecht werden und laden alle Rohköstler dazu ein, daran mitzuwirken.
Unsere Homepage lautet http://www.rohkostarica.de
http://rohkostgemeinschaft.com führt auf dieselbe Homepage.
Eine neue Weltordnung muss zwar auch her, aber dafür sehe ich für meinen Wirkungsbereich keine Betätigungsmöglichkeit.
Ich wünsche allen einen erkenntnisreichen Austausch und Erfolg in der Rohkostpraxis.
Viele Grüße aus Costa Rica, wo es im Moment gibt
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