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Nicht nur das Obst hat sich verändert, auch das Gemüse:
Wurzelgemüse:
Unsere Vorfahren in der Steinzeit sammelten und aßen bereits viele der heute noch bekannten Wurzeln und Knollen. Für sie waren Möhren, Pastinaken, Petersilienwurzeln und andere Wurzelgemüsearten eine wichtige Nahrungsgrundlage. Da Gemüse leicht verrottet, haben Archäologen in steinzeitlichen Siedlungen wie den Pfahlbauten am Bodensee keine Gemüseüberreste gefunden. Übrig geblieben sind allein Gemüsesamen, die über die Essgewohnheiten der Menschen vor 10.000 Jahren Auskunft geben. Die einzelnen Knollen haben sich im Laufe der Jahrtausende stark verändert.
Früher besaßen die Gemüsearten viele Bitterstoffe, die Süße fehlte. Auch war das Urgemüse im Vergleich zu heutigen Sorten erheblich dünner. Die Wurzeln waren im besten Fall so dick wie Bleistifte. Und den Farben der einzelnen Gemüsesorten fehlte es an Intensität. Möhren muss man sich blass und gelblich vorstellen, weshalb die Generation unserer Großeltern sie überwiegend noch als "gelbe Rüben" bezeichnete. Die orange-rote Farbe wurde der Möhre erst in den 60er/70er Jahren des 20. Jahrhunderts angezüchtet.
Auch die Rote Beete erhielt ihre tiefrote Farbe erst im letzten Jahrhundert. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bestand das züchterische Ziel, die einzelnen Wurzeln, Knollen und Rüben immer dicker und gehaltvoller werden zu lassen. Bauern und Ernährungswissenschaftlern ging es darum, mehr Nahrung für eine immer größer werdende Bevölkerung bereitzustellen. Für die Züchtungen heute spielt dieser Aspekt keine Rolle mehr. Vielmehr geht es darum, die Knollen und Wurzeln so weiterzuentwickeln, dass sie krankheitsresistent, besser lagerungs- und transportfähig sind.
Wie man sieht, veränderten sich die Bauerngärten im Laufe der Jahrhunderte immer wieder. Gemüse wurden beliebt und durch die Generationen weitergegeben. Es kamen und gingen aber auch einige wieder mit dem Geschmack der Zeit. Der Wandel in den Gärten war allerdings noch nie so deutlich zu spüren wie heute. Jeder Garten ähnelt immer mehr dem Nachbargarten, bestimmte „Einheits”-Gemüsesorten werden stärker angebaut, weil anderes Saatgut nicht zu bekommen ist. Selbst wenn eine Oma im Dorf noch ihre Sorten hat, wird sie für altmodisch und rückständig erklärt. Dabei merken wir gar nicht, wie sehr uns die Genüsse alter Zeit verloren gehen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, werden in diesem Artikel Gemüsesorten beschrieben, deren kulinarischer Wert immer noch hoch ist und die auf ihre Wiederentdeckung durch Gärtner und Köche warten.
Franzosenkraut, Rheinische oder Garten - Melde ist eine der Pflanzenarten, die schon von der Hl. Hildegard von Bingen wie Spinat gegessen wurde. Das Gänsefußgewächs (Chenopodiacea) wird im Gegensatz zum Spinat nicht abgeschnitten, um es zu ernten, sondern man pflückt die zarten Blättchen der bis zu 2 m hoch werdenden Pflanze. Ein Vorteil der Rheinischen Melde (Atriplex hortensis) ist, daß sie im Sommer nicht schießt und so Ernten bis in den Herbst bietet. Da sie weniger Wärme und Pflege im Beet braucht und auch auf schlechten Böden wächst, hat sie sich bis heute vor allem in den Bauerngärten der Höhenzüge gehalten. Zusammen mit einigen Sauerampferblättchen (Saureampes) gekocht schmeckt sie noch besser Mausöhrchen, Fäldschloot gibt es noch in einigen modernen Sorten. Ein wichtiger Verwendungszweck im Ahrtal und den mittelrheinischen Weinanbaugebieten ist heute jedoch völlig in Vergessenheit geraten: die Untersaat der Weinberge mit Feldsalat (Valerianella locusta). Neben dem dort natürlicherweise vorkommenden Wild-Feldsalat (V. carinata) wurde der Gartenfeldsalat angesät. Er verbesserte nicht nur die Bodenqualität, sondern verhinderte auch übermäßiges Aufkommen anderer Wildkräuter. Heute sollte man aber von einer Verwendung dort gesammelter Rosetten für die Küche aufgrund des Biozid-Einsatzes absehen. Früher allerdings waren die mittel-rheinischen Herkünfte von so guter Qualität, dass es um 1929 sogar die inzwischen ausgestorbene Sorte „Koblenzer” gab.
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So stand :
Franzosenkraut, Rheinische oder Garten - Melde ist eine der Pflanzenarten, die schon von der Hl. Hildegard von Bingen wie Spinat gegessen wurde.
Hildegard von Bingen lebte im Hochmittelalter, das Franzosenkraut kam erst im 18. Jahrhundert nach Europa.
Wer hat das geschrieben ?
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