Hallo liebe Foren-Leser,
nachdem Constantino hier das Thema Polyamorie aufgreift:
wird es wohl Zeit für einen eigenen Thread hierzu. An meinem gegenwärtigen Avatar:
ist ja für Eingeweihte leicht zu erkennen, dass ich diesem Thema durchaus offen gegenüber stehe. Allen, die diesen Begriff noch nicht kennen, empfehle ich die Lektüre des entsprechenden Wikipedia-Eintrags.
Entscheidend für mich ist an dieser Stelle eine Differenzierung hin zur Polygamie. Es geht vordergründig nicht um sexuelle Beziehungen, sondern um intime Beziehungen, wobei ich mich hier bei Verwendung des Wortes intim eben nicht auf die körperliche Komponente beziehe, sondern dieses Wort im Sinne von Offenheit / Vertrautheit / tiefer Zuneigung verwende.
Wie bin ich überhaupt auf dieses Thema aufmerksam geworden?
Vor einigen Jahren entwickelte sich zwischen einem jungen Mädchen und mir eine rasch tiefer gehende Beziehung, und wir gestanden uns nach kurzer Zeit, dass wir einander liebten. Diese Beziehung lebte vom Austausch (Kommunikation) via E-Mail, Chat und Telefon - wir trafen uns nie (hatten uns jedoch zuvor kurz persönlich kennengelernt). Die Verbindung zwischen uns war enorm, es entstand eine für mich völlig neue Tiefe - es schien, als hätte sie verborgene Räume in meinem Herz entdeckt.
Gleichzeitig liebte ich aber nach wie vor meine Frau - und konnte mir überhaupt nicht erklären, was da in mir ablief. Dann las ich "zufällig" einen Artikel in einer Zeitung, in dem der (mir bis dahin unbekannte) Begriff Polyamorie erwähnt und erkläutert wurde. Ich schrieb diesem Mädchen unmittelbar danach unter der Überschrift Verhaltens- und Gefühlsänderungen:
Soviel mal als Einleitung zu diesem Thema.
Alles Liebe,
Ralph
nachdem Constantino hier das Thema Polyamorie aufgreift:
Zitat von Constantino Crudo
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ist ja für Eingeweihte leicht zu erkennen, dass ich diesem Thema durchaus offen gegenüber stehe. Allen, die diesen Begriff noch nicht kennen, empfehle ich die Lektüre des entsprechenden Wikipedia-Eintrags.
Entscheidend für mich ist an dieser Stelle eine Differenzierung hin zur Polygamie. Es geht vordergründig nicht um sexuelle Beziehungen, sondern um intime Beziehungen, wobei ich mich hier bei Verwendung des Wortes intim eben nicht auf die körperliche Komponente beziehe, sondern dieses Wort im Sinne von Offenheit / Vertrautheit / tiefer Zuneigung verwende.
Wie bin ich überhaupt auf dieses Thema aufmerksam geworden?
Vor einigen Jahren entwickelte sich zwischen einem jungen Mädchen und mir eine rasch tiefer gehende Beziehung, und wir gestanden uns nach kurzer Zeit, dass wir einander liebten. Diese Beziehung lebte vom Austausch (Kommunikation) via E-Mail, Chat und Telefon - wir trafen uns nie (hatten uns jedoch zuvor kurz persönlich kennengelernt). Die Verbindung zwischen uns war enorm, es entstand eine für mich völlig neue Tiefe - es schien, als hätte sie verborgene Räume in meinem Herz entdeckt.
Gleichzeitig liebte ich aber nach wie vor meine Frau - und konnte mir überhaupt nicht erklären, was da in mir ablief. Dann las ich "zufällig" einen Artikel in einer Zeitung, in dem der (mir bis dahin unbekannte) Begriff Polyamorie erwähnt und erkläutert wurde. Ich schrieb diesem Mädchen unmittelbar danach unter der Überschrift Verhaltens- und Gefühlsänderungen:
ich denke, ich sollte an dieser Stelle mal noch etwas tiefer schürfen:
Stell Dir vor, Du lebst 18 Jahre mit einem Menschen zusammen, Du liebst ihn, und gehst davon aus, dass er auch Dich liebt. Du glaubst ihn zu kennen - und plötzlich verhält er sich, sagen wir mal, eigenartig. Er war über Jahre hin verschlossen, hat sich auf sich, seine Arbeit und seine Familie konzentriert - alles andere war "außen vor". Und plötzlich beginnt er, mit anderen (insb. jüngeren Menschen des anderen Geschlechts) zu kommunizieren. Klar, dass da erstmal die Alarmglocken läuten - denn vermutlich würdest auch Du diese Veränderung, die Du Dir so nicht erklären kannst, auf Dich projizieren - würdest Ursachen bei Dir suchen ... würdest meinen, dass dem Menschen irgendetwas fehlt, was Du ihm nicht geben kannst und was er deswegen an anderer Stelle sucht.
Um so mehr, wenn der Mensch sich Dir diesbezüglich nicht oder nur zögerlich und vage öffnet.
Nun bist Du neben meiner Frau der weitaus wichtigste Puzzlestein in diesem sich kontinuierlich bewegenden und sich immer wieder umformenden Beziehungsgeflecht, darüber hinaus gibt es aber auch noch weitere.
Und ich muss mit mir selbst erst mal ins Reine kommen, was da alles passiert, und wie ich es zu werten habe. Insbesondere muss ich mir auch meiner Gefühle erstmal selbst wieder einigermaßen sicher werden, und basierend darauf frühere Verhaltensmuster in Frage stellen - was viel leichter gesagt als getan ist.
Vielleicht erinnerst Du Dich, dass ich Dir am 18. Juni das Kapitel zu Kalium Carbonicum aus dem Buch "Psychologische Homöopathie" geschickt habe. Du meintest damals, Du hättest grad keine Zeit da genauer reinzuschauen, würdest mir aber, sobald Du kannst, dazu eine Antwort geben (meine Bitte war: "schreibe mir, in wieweit Du mich darin wiedererkennst").
Was ich damals nicht geschrieben habe, ist, dass ich seit vergangenem Jahr eine homöopathische Behandlung mit einer Hochpotenz von Kalium Carbonicum mache (ist zwischenzeitlich beendet). Ob es nun daran liegt, oder an den Gesprächen mit meinem Mentor (der mir diese "Behandlung" empfohlen hat), oder an Dir, oder ob einfach die Zeit reif war, das kann ich nicht sagen: Auf jeden Fall habe ich zwischenzeitlich vieles von dem abgelegt, was mich früher zu einem charakteristischen Kalium Carbonicum Typ gemacht hat.
Früher war da an so mancher Stelle einiges einfacher: Wir - meine Frau und ich - waren ein Paar (seit 1995 verheiratet), und wenn ich den Kopf nach anderen Frauen gedreht habe, dann war das aus rein körperlichem Interesse, d.h. ich fand eben die eine oder andere Frau "sexy" und habe ihr - wie man so schön sagt - hinterhergeschaut. Aber letztlich galt das Sprichwort: Appetit holt man sich unterwegs, gegessen wird zu Hause.
Du hast nun dieses schöne Konzept zum Einsturz gebracht.
Wir haben - und das in rasantem Tempo - eine spirituelle Beziehung aufgebaut, von der ich vorher vermutlich gemeint hätte, dass ich dazu überhaupt nicht in der Lage wäre - bzw. dass es niemanden gäbe, mit dem dies möglich wäre.
Dies hat nun zwangsläufig dazu geführt, dass ich meine Beziehung zu meiner Frau habe neu überdenken müssen. Gegenwärtiges Ergebnis ist, dass ich meine Frau liebe - und dass ich auch zu ihr eine solche spirituelle Beziehung habe. Sie gleicht nicht der unsrigen, aber das wäre sicher auch gar nicht sinnvoll, und würde wahrscheinlich auch gar nicht möglich sein. Vielmehr meine ich, dass Ihr Euch ergänzt.
Ich liebe und brauche meine Frau, bin ein Teil von Ihr - und sie liebt und braucht mich, ist ein Teil von mir - wir schöpfen Kraft aus der Kraft des jeweils anderen. Soweit ist das alles erstmal nicht neu, obgleich es uns in jüngster Zeit wieder stärker bewusst geworden ist.
Neu hingegen ist, dass ich Dir gegenüber ganz ähnliche Gefühle entwickle - und damit selbst erst mal klar kommen musste und noch immer muss. Heute bin ich auf den Begriff der Polyamorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory) gestoßen, und finde vieles von dem, was ich bereits für mich gedacht (und auch ansatzweise vor einiger Zeit gegenüber Dir und auch meiner Frau angesprochen habe), wieder. Ich zitiere nachfolgend einige Passagen und kommentiere diese:
"Menschen, die sich als polyamor oder polyamorös bezeichnen, haben die Bereitschaft, Liebesbeziehungen und enge Freundschaften mit mehreren Menschen zu führen, da für sie diese Beziehungsform ein Ideal darstellt."
Hier finde ich mich irgendwie wieder. Ich möchte das eine tun, ohne das andere zu lassen. Meine Gefühle für Dich schmälern nicht meine Gefühle für meine Frau.
"Sie stellen die Vorstellung in Frage, dass die Zweierbeziehung und die traditionelle Einehe die einzig erstrebenswerten Formen des Zusammenlebens seien."
Das klingt vernünftig. Es ist eine, aber eben nicht die einzige erstrebenswerte Form.
"Die Liebe ist nach ihrer Auffassung kein endliches oder limitiertes Gut, das immer nur für die Liebe zu einer einzigen Person ausreicht, sondern gegenüber mehreren Menschen in einer ganz individuellen Ausprägung in Erscheinung treten kann."
Besser hätte ich es nicht schreiben können. Ich betrachte es als Geschenk, noch einen Menschen kennengelernt zu haben, den ich zwischenzeitlich auch lieben gelernt habe. Spannend hierbei ist die - oben zitierte - ganz individuelle Ausprägung, meine Liebe zu Dir ist nicht identisch zu der Liebe zu meiner Frau (haben doch beide ganz unterschiedliche Fundamente) - vielmehr ergänzen sich beide.
"Die Polyamory definiert sich dabei über die emotionale Seite der Liebesbeziehungen. Es steht also nicht das Erleben von Sexualität im Mittelpunkt, das allerdings – wie in jeder Liebesbeziehung – durchaus eine wesentliche Rolle spielen kann und darf."
Genau so nehme ich das auch wahr. Steht im krassen Gegensatz zu dem oben genannten rein sexuell orientierten "hinterhergucken" - und über diesen Gegensatz musste ich mir selbst auch erstmal klar werden. Es war eigenartig, sich zu einem Menschen hingezogen zu fühlen, ohne dass die Sexualität im Vordergrund stand. Beim Kennenlernen von meiner Frau stand sie übrigens auch nicht im Vordergrund, aber sie war zumindest gleichwertig.
"Als Bedingungen für polyamouröse Beziehungen werden vielfach größtmögliche Ehrlichkeit zwischen den Beteiligten und gegenseitiges Einverständnis genannt. Deshalb gibt es im Konzept der Polyamory keine zu verheimlichenden Liebhaberinnen und Liebhaber."
Das musste ich quasi für mich selbst herausfinden. Ich habe meiner Frau anfangs nichts weiter von Dir erzählt, habe mich aber zunehmend unwohl in meiner Haut gefühlt. Davon abgesehen besitzt meine Frau ausreichend Menschenkenntnis (und insb. Ralph-Kenntnis ;-)) um zu spüren, dass da etwas "im Busch" ist. Viel, insb. von der Intensität unserer Beziehung, weiß sie noch immer nicht - aber ich denke, dass ich Rücksicht auf sie und Ihre Gefühle nehmen sollte, vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamo...mit_Eifersucht:
"Idealerweise würde der Partner einer eifersüchtigen Person diese liebevoll, akzeptierend und begleitend behandeln, ähnlich wie jemand mit der Trauer eines Freundes umgeht, der eine nahestehende Person verloren hat, oder der Angst eines Kindes, welches sich nicht sofort traut, schwimmen zu lernen. Doch eine solche begleitende Haltung und Bereitschaft zur Begegnung mit intensiven Gefühlen muss selbst oft erst erlernt werden."
"Den Menschen, die man mag, soll mit dem sich aus dem individuellen Verhältnis erwachsenden Maß an Zuneigung und Intimität begegnet werden können. Es braucht nicht geleugnet zu werden, falls man für mehr als einen Menschen Gefühle empfindet."
Dies scheint für mich der einzig gangbare Weg zu sein, auch wenn es immer noch schwer fällt, über zig Jahre antrainierte Konventionen über Bord zu werfen.
Stell Dir vor, Du lebst 18 Jahre mit einem Menschen zusammen, Du liebst ihn, und gehst davon aus, dass er auch Dich liebt. Du glaubst ihn zu kennen - und plötzlich verhält er sich, sagen wir mal, eigenartig. Er war über Jahre hin verschlossen, hat sich auf sich, seine Arbeit und seine Familie konzentriert - alles andere war "außen vor". Und plötzlich beginnt er, mit anderen (insb. jüngeren Menschen des anderen Geschlechts) zu kommunizieren. Klar, dass da erstmal die Alarmglocken läuten - denn vermutlich würdest auch Du diese Veränderung, die Du Dir so nicht erklären kannst, auf Dich projizieren - würdest Ursachen bei Dir suchen ... würdest meinen, dass dem Menschen irgendetwas fehlt, was Du ihm nicht geben kannst und was er deswegen an anderer Stelle sucht.
Um so mehr, wenn der Mensch sich Dir diesbezüglich nicht oder nur zögerlich und vage öffnet.
Nun bist Du neben meiner Frau der weitaus wichtigste Puzzlestein in diesem sich kontinuierlich bewegenden und sich immer wieder umformenden Beziehungsgeflecht, darüber hinaus gibt es aber auch noch weitere.
Und ich muss mit mir selbst erst mal ins Reine kommen, was da alles passiert, und wie ich es zu werten habe. Insbesondere muss ich mir auch meiner Gefühle erstmal selbst wieder einigermaßen sicher werden, und basierend darauf frühere Verhaltensmuster in Frage stellen - was viel leichter gesagt als getan ist.
Vielleicht erinnerst Du Dich, dass ich Dir am 18. Juni das Kapitel zu Kalium Carbonicum aus dem Buch "Psychologische Homöopathie" geschickt habe. Du meintest damals, Du hättest grad keine Zeit da genauer reinzuschauen, würdest mir aber, sobald Du kannst, dazu eine Antwort geben (meine Bitte war: "schreibe mir, in wieweit Du mich darin wiedererkennst").
Was ich damals nicht geschrieben habe, ist, dass ich seit vergangenem Jahr eine homöopathische Behandlung mit einer Hochpotenz von Kalium Carbonicum mache (ist zwischenzeitlich beendet). Ob es nun daran liegt, oder an den Gesprächen mit meinem Mentor (der mir diese "Behandlung" empfohlen hat), oder an Dir, oder ob einfach die Zeit reif war, das kann ich nicht sagen: Auf jeden Fall habe ich zwischenzeitlich vieles von dem abgelegt, was mich früher zu einem charakteristischen Kalium Carbonicum Typ gemacht hat.
Früher war da an so mancher Stelle einiges einfacher: Wir - meine Frau und ich - waren ein Paar (seit 1995 verheiratet), und wenn ich den Kopf nach anderen Frauen gedreht habe, dann war das aus rein körperlichem Interesse, d.h. ich fand eben die eine oder andere Frau "sexy" und habe ihr - wie man so schön sagt - hinterhergeschaut. Aber letztlich galt das Sprichwort: Appetit holt man sich unterwegs, gegessen wird zu Hause.
Du hast nun dieses schöne Konzept zum Einsturz gebracht.
Wir haben - und das in rasantem Tempo - eine spirituelle Beziehung aufgebaut, von der ich vorher vermutlich gemeint hätte, dass ich dazu überhaupt nicht in der Lage wäre - bzw. dass es niemanden gäbe, mit dem dies möglich wäre.
Dies hat nun zwangsläufig dazu geführt, dass ich meine Beziehung zu meiner Frau habe neu überdenken müssen. Gegenwärtiges Ergebnis ist, dass ich meine Frau liebe - und dass ich auch zu ihr eine solche spirituelle Beziehung habe. Sie gleicht nicht der unsrigen, aber das wäre sicher auch gar nicht sinnvoll, und würde wahrscheinlich auch gar nicht möglich sein. Vielmehr meine ich, dass Ihr Euch ergänzt.
Ich liebe und brauche meine Frau, bin ein Teil von Ihr - und sie liebt und braucht mich, ist ein Teil von mir - wir schöpfen Kraft aus der Kraft des jeweils anderen. Soweit ist das alles erstmal nicht neu, obgleich es uns in jüngster Zeit wieder stärker bewusst geworden ist.
Neu hingegen ist, dass ich Dir gegenüber ganz ähnliche Gefühle entwickle - und damit selbst erst mal klar kommen musste und noch immer muss. Heute bin ich auf den Begriff der Polyamorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory) gestoßen, und finde vieles von dem, was ich bereits für mich gedacht (und auch ansatzweise vor einiger Zeit gegenüber Dir und auch meiner Frau angesprochen habe), wieder. Ich zitiere nachfolgend einige Passagen und kommentiere diese:
"Menschen, die sich als polyamor oder polyamorös bezeichnen, haben die Bereitschaft, Liebesbeziehungen und enge Freundschaften mit mehreren Menschen zu führen, da für sie diese Beziehungsform ein Ideal darstellt."
Hier finde ich mich irgendwie wieder. Ich möchte das eine tun, ohne das andere zu lassen. Meine Gefühle für Dich schmälern nicht meine Gefühle für meine Frau.
"Sie stellen die Vorstellung in Frage, dass die Zweierbeziehung und die traditionelle Einehe die einzig erstrebenswerten Formen des Zusammenlebens seien."
Das klingt vernünftig. Es ist eine, aber eben nicht die einzige erstrebenswerte Form.
"Die Liebe ist nach ihrer Auffassung kein endliches oder limitiertes Gut, das immer nur für die Liebe zu einer einzigen Person ausreicht, sondern gegenüber mehreren Menschen in einer ganz individuellen Ausprägung in Erscheinung treten kann."
Besser hätte ich es nicht schreiben können. Ich betrachte es als Geschenk, noch einen Menschen kennengelernt zu haben, den ich zwischenzeitlich auch lieben gelernt habe. Spannend hierbei ist die - oben zitierte - ganz individuelle Ausprägung, meine Liebe zu Dir ist nicht identisch zu der Liebe zu meiner Frau (haben doch beide ganz unterschiedliche Fundamente) - vielmehr ergänzen sich beide.
"Die Polyamory definiert sich dabei über die emotionale Seite der Liebesbeziehungen. Es steht also nicht das Erleben von Sexualität im Mittelpunkt, das allerdings – wie in jeder Liebesbeziehung – durchaus eine wesentliche Rolle spielen kann und darf."
Genau so nehme ich das auch wahr. Steht im krassen Gegensatz zu dem oben genannten rein sexuell orientierten "hinterhergucken" - und über diesen Gegensatz musste ich mir selbst auch erstmal klar werden. Es war eigenartig, sich zu einem Menschen hingezogen zu fühlen, ohne dass die Sexualität im Vordergrund stand. Beim Kennenlernen von meiner Frau stand sie übrigens auch nicht im Vordergrund, aber sie war zumindest gleichwertig.
"Als Bedingungen für polyamouröse Beziehungen werden vielfach größtmögliche Ehrlichkeit zwischen den Beteiligten und gegenseitiges Einverständnis genannt. Deshalb gibt es im Konzept der Polyamory keine zu verheimlichenden Liebhaberinnen und Liebhaber."
Das musste ich quasi für mich selbst herausfinden. Ich habe meiner Frau anfangs nichts weiter von Dir erzählt, habe mich aber zunehmend unwohl in meiner Haut gefühlt. Davon abgesehen besitzt meine Frau ausreichend Menschenkenntnis (und insb. Ralph-Kenntnis ;-)) um zu spüren, dass da etwas "im Busch" ist. Viel, insb. von der Intensität unserer Beziehung, weiß sie noch immer nicht - aber ich denke, dass ich Rücksicht auf sie und Ihre Gefühle nehmen sollte, vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamo...mit_Eifersucht:
"Idealerweise würde der Partner einer eifersüchtigen Person diese liebevoll, akzeptierend und begleitend behandeln, ähnlich wie jemand mit der Trauer eines Freundes umgeht, der eine nahestehende Person verloren hat, oder der Angst eines Kindes, welches sich nicht sofort traut, schwimmen zu lernen. Doch eine solche begleitende Haltung und Bereitschaft zur Begegnung mit intensiven Gefühlen muss selbst oft erst erlernt werden."
"Den Menschen, die man mag, soll mit dem sich aus dem individuellen Verhältnis erwachsenden Maß an Zuneigung und Intimität begegnet werden können. Es braucht nicht geleugnet zu werden, falls man für mehr als einen Menschen Gefühle empfindet."
Dies scheint für mich der einzig gangbare Weg zu sein, auch wenn es immer noch schwer fällt, über zig Jahre antrainierte Konventionen über Bord zu werfen.
Alles Liebe,
Ralph
Kommentar