Mach dir doch einmal den Spaß, dein Netto-Einkommen in Euro auf der Seite Global Rich List einzugeben und schau, wo das Männchen steht.
Ich habe mir den Spaß gemacht und das Nettoeinkommen eines Hartz 4-Empfängers (4848 Euro) eingegeben. Damit gehört man immerhin noch zu den 21,52% der reichsten Menschen.
Spaß beiseite, dieser weltweite Vergleich scheint mir doch ein bisschen kurzsichtig zu sein.
Zitat von Ralph
Übrigens geht in dieser Darstellung nicht allgemein um Reichtum, sondern um monetären Reichtum.
Dann ist die Darstellung in dieser Disukussion wohl am rechten Fleck.
Dafür, daß Du angeblich keinen hast, zitierst Du Krishnamurti aber ganz schön oft. Übrigens habe ich sein Buch "Gespräche über das Sein" 1992 gelesen und fand es damals sehr gut. Wie ich es heute finden würde, weiß ich nicht.
Ist es Dir noch nie passiert, dass Du etwas beim Lesen als eigene Erkenntnis erkannt hast (Resonanz zwischen Innen und Außen / eine Art Wiedererkennen dessen, was bereits in Dir schlummerte)?
Selten. Exakt so wie ich es sehe, finde ich Erkenntnisse bei anderen kaum. Meist ist meine Sicht leicht abgewandelt gegenüber der der anderen.
Ich halte das für genau so (viel oder wenig) sinnvoll wie eine Statistik über Intelligenz, Hautfarbe, Körpergröße, Über- bzw. Untergewicht, Bevölkerungsdichte, irgendwelche Ernährungsgewohnheiten oder die jährliche Niederschlagsmenge, die Sonneneinstrahlung oder die Temperatur verschiedener Regionen der Erde.
Wenn wir die Frage beleuchten wollen, ob das jetzige Geldsystem uns dient und eine Gesellschaft fördert, in der alle das haben, was sie brauchen und damit zufrieden sind, dann kann es sehr hilfreich sein, zu vergleichen, wie die Geld-Einkommen auf unserer Welt verteilt sind. Die Seite Global Rich List zeigt uns, daß die Einkommen extrem ungleichmäßig verteilt sind. Für jeden Menschen wie mich, der, ohne jetzt allzu viel zu verdienen, mühelos zu dem obersten einen Prozent der reichsten Menschen auf der Erde gehört, muß es mindestens 50 Menschen geben, die so arm sind, daß sie nicht wissen, wie sie morgen die nötigsten Dinge für ihr Leben kaufen sollen - und so ist es. Ein Teil dieser 50 Menschen wird darüber nachdenken, wie er es schaffen kann, ein Einkommen in meiner Höhe zu erhalten. Einige der Ideen, die dabei heraus kommen, waren und sind:
ich versuche, da wo ich bin, auch so ein Einkommen zu erzielen (so gut wie aussichtslos)
ich gehe dahin, wo diese reichen Menschen sind und schaue, ob ich etwas von ihrem Geld abbekomme
ich nehme den reichen Menschen das weg, was sie mir freiwillig nicht geben
Mit derartigen Ungleichheiten erzeugt man Kriminalität und Wanderungsbewegungen, beides Phänomen, die wir auf diesem Planeten überreichlich haben.
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